Kapitel 18

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Austin Ralphs
by MusicalGirl200

Tatsächlich machten Jenna, Owen, Megan und ich am Wochenende einen gemeinsamen Ausflug. Einen Familienausflug. Ich konnte gar nicht beschreiben, wie sehr ich mich darauf gefreut hatte. Denn so etwas wie eine Familie hatte ich schon lange nicht mehr gehabt. Es fühlte sich wundervoll an und ich hoffte, dass meine Mom vom Himmel sehen konnte, dass mein Leben endlich wieder besser wurde.

Wir waren zum Haus des Meeres gefahren und Owen hatte auch seine Kamera mitgenommen, eigentlich hatte ich ihn noch nie ohne gesehen. Immer wieder schoss er Fotos und er und Megan wirkten wirklich sehr glücklich. Auch Jenna freute sich sehr für ihre große Schwester.

Owen entdeckte schließlich ein Becken mit den kleinen, leuchtenden Quallen. "Austin, Jenna. Stellt euch dort hin. Das wird ein klasse Bild", erklärte er uns beiden und Jenna war sofort Feuer und Flamme und zog mich auch schon mit. "Davon will ich einen Abzug, Owen", stellte sie gleich sicher und Owen lachte.

Ich legte Jenna sanft meinen Arm um die Hüfte und ihre ältere Schwester lachte ebenfalls. „Du bekommst alle Abzüge, keine Sorge. Wir könnten auch ein paar Bilder in unser Wohnung aufhängen", meinte Megan und Owen begann die Fotos zu schießen.

Wir gingen weiter, als wir an einem Souvenirladen vorbei kamen und Jenna und Megan gleich begeistert hinein liefen. Ich wartete derweil mit Owen davor und wir beide betrachteten ein großes Becken vor uns. „Du machst wirklich tolle Bilder", meinte ich dann zu Owen und lächelte schüchtern. Es fiel mir nach allem was war einfach immer noch schwer selbstbewusster zu werden, aber ich arbeitete daran.

Owen betrachtete mich kurz etwas. "Danke. Zu fotografieren hat mir aus einer sehr schweren Zeit in meinen Leben geholfen. Ohne Keno und Freya wäre ich heute nicht hier. Und dir haben sie auch eine Chance gegeben. Nicht nur weil du Jenna's Freund bist, das weißt du, oder? Du bist ein klasse Junge Austin und hast eine Chance verdient", erklärte der Fotograf mir und wir setzten uns auf eine Bank.

Ich wurde etwas verlegen und richtete meine Brille. Das war irgendwie zu einer Angewohnheit von mir geworden. „Danke, das bedeutet mir wirklich viel, Owen", bedankte ich mich und sah einen Moment auf meine Hände, ehe ich wieder zu dem Freund von Megan sah.

Ich fragte mich, was Owen hatte durchmachen müssen, aber ich wollte nicht aufdringlich sein oder in alten Wunden herumstochern. „Manchmal kommt mir das alles wie ein Traum vor. Seit ich Jenna kenne, hat mein Leben erst wieder richtig begonnen. Und ich kann es nicht ändern, dass ich mich manchmal schlecht fühle, wegen meines Dads", erklärte ich Owen ehrlich.

"Das kann ich verstehen", antwortete Owen, wobei ich ihn überrascht ansah. „Naja, er hat sich falsch verhalten, Austin. Und daran bist du nicht schuld. Aber du liebst deinen Vater trotzdem und wenn man jemanden liebt, der gerade Schreckliches durchmacht, dann leidet man mit ihm. Wir können deinen Dad ja mal in der Klinik besuchen, wenn du das möchtest", machte er mir einen Vorschlag.

Ich dachte etwas nach. „Ich weiß nicht, ob ich dafür schon bereit bin. Die letzte Begegnung mit meinem Vater war alles andere als schön. Ich will auch nicht, wenn es ihm besser geht, seinen Zustand wieder mit meinem Auftauchen verschlechtern. Ich lasse es mir durch den Kopf gehen", meinte ich ehrlich zu Owen.

Das war kein gutes Thema für einen fröhlichen Familienausflug. „Ich will uns nicht wegen dem Thema die Laune verderben. Mein letzter Familienausflug liegt schon Jahre zurück. Aber hier ist es wirklich toll", sagte ich dann zu Owen, um wieder ein fröhlicheres Thema anzustimmen. „Stimmt. Das war eine tolle Idee. Das können wir ruhig öfter machen. Und die Aquarien sind echt ein klasse Motiv. Ich könnte mir vorstellen eine ganze Fotoserie mit diesem Thema zu machen", verriet Owen mir dann lächelnd.

Überrascht sah ich Owen an. „Wirklich?" Er nickte. „Das klingt toll. Zu deiner Ausstellung komme ich auf jeden Fall", meinte ich und Owen lachte leicht, woraufhin ich auch etwas schüchtern lächelte. Owen war wirklich ein klasse Typ. Alle, die ich durch Jenna kennengelernt hatte, waren gute Leute. Egal ob Mensch oder Übernatürlich.

Dabei kam mir noch etwas, was mich interessieren würde. Hoffentlich war das Owen nicht unangenehm. „Wie naja, ist es für dich jetzt eigentlich eine Eule zu sein? Also ich weiß durch so einen Trank von Keno kannst du es steuern", meinte ich etwas verlegen. Ich konnte leider nichts gegen meine neugierig Natur.

Owen lächelte mich an. "Inzwischen liebe ich es. Früher, als ich zur Verwandlung gezwungen war, war es eine Qual. Weil ich nicht mehr leben konnte wie ich es wollte. Naja, das war ja auch der Sinn hinter dem Fluch. Aber jetzt genieße ich es. Zu fliegen war schon immer ein großer Traum der Menschen, und ich kann es. Die Vogelperspektive ist unglaublich und man fühlt sich richtig frei", begann er mir zu erzählen, als die Mädels aus dem Laden wieder zu uns kamen und natürlich hatten sie volle Tüten dabei.

Ich lächelte Owen an. „Das klingt spannend", entgegnete ich ehrlich und Megan ging strahlend auf Owen zu und strich ihm durch sein Haar, während Jenna sich neben mich setzte und meine Hand nahm. „Und? Habt ihr zwei euch gut unterhalten?", erkundigte sich Jenna's große Schwester.

Owen und ich tauschten einen Blick und lächelten, ehe wir nickten. „Ja, das haben wir." Owen wirkte auf mich wie ein großer Bruder, etwas was ich nie gehabt hatte, aber mir immer gewünscht hatte. Zum ersten Mal seit langer Zeit fühlte ich mich rund um glücklich und aufgehoben.

Cursed Beings - Los Angeles Teil 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt