Kapitel 11

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Jonas King
By LuanaWhite

Mandy's Mom, Cora, ging es schon etwas besser und sie war auch wieder bei Bewusstsein. Es hatte sich herausgestellt dass sie an einer Putzmittelvergiftung litt. Sie hatte wohl bei ihrer Arbeit zwei Mittel gemischt, die man nicht mischen sollte und die Dämpfe waren unbewusst in ihre Lunge geraten.

Ich war mir nicht sicher ob mein Blut ihr helfen konnte. Vampirblut half bei Wunden ja, aber bei sowas? Doch die Ärzte meinten in ein bis zwei Wochen sollte Cora wiederhergestellt sein und solange würde Mandy bei Zara und mir wohnen. Das war für mich kein Problem, da die beste Freundin meiner Tochter ja über mich bescheid wusste und Zara tat es bestimmt auch gut Mandy nun bei sich zu haben.

Ich hatte die beiden Mädchen gerade zur Schule gebracht und fuhr im Anschluss direkt weiter zu PainRecords, wo ich am Eingang auf Megan und Austin traf. "Guten Morgen." begrüßte ich die beiden lächelnd und wir traten gemeinsam in das Gebäude. Ich kannte den Jungen nur flüchtig und natürlich fragte ich mich was er hier am Morgen verloren hatte. Musste er nicht in die Schule? Aber es ging mich ja eigentlich auch gar nichts an.

"Wie geht es Zara?" fragte Megan mich mitfühlend. Bestimmt wusste sie über die Entführung bescheid. Ich wollte gar nicht mehr daran denken.

"Es geht so. Sie gibt sich Mühe. Aber ihre Freundin Mandy wird jetzt ein paar Tage bei uns wohnen, ich hoffe dass ihr das gut tun wird." erzählte ich der Hexe und mir fiel auf wie schnell das Herz des jungen Teenager schlug. Ich hätte mir vielleicht einen Blutbeutel mitnehmen sollen. Naja, ich würde es schon aushalten bis ich wieder zu Hause war.

"Und wie geht es deiner Schwester?" erkundigte ich mich ebenso, während wir drei am Aufzug warteten.

"Sehr gut. Dank Austin kommt sie in der Schule immer besser zurecht." antwortete Megan lächelnd und sah Austin dankend an.

"Das mach ich doch gerne. Jenna ist einfach unglaublich und ein Naturtalent." meinte der Junge etwas schüchtern und wurde leicht rot.

"Ganz genau wie du ein Naturtalent bist. Deshalb hat Keno dich auch herbestellt." zwinkerte Megan ihm zu und er wurde noch verlegener.

Überrascht sah ich Megan und Austin an, während die Türen des Fahrstuhls aufgingen und wir einstiegen. Wieso hatte Keno ihn denn her bestellt? "Tatsächlich? Ich will sowieso zu ihm, ich kann dich hinbringen, Austin, dann kann Megan gleich weiter in ihre Abteilung." meinte ich hilfsbereit. Und ja, ich war auch neugiereig.

Megan bedankte sich und zwinkerte Austin nochmal zu, ehe sie ging. Bestimmt wusste sie, was Keno wollte. Jetzt waren es also nur noch Austin und ich und der Teenager wurde noch nervöser. Ich lächelte ihn leicht an ehe wir an Keno's Büro ankamen und ich klopfte an seine Tür.

Der Hexer rief uns rein und bat uns Platz zu nehmen. Austin richtete nervös seine Brille. "Du ähm, wolltest mich sprechen?" fragte der Junge ihn leise und ich war ebenso neuierig.

Aber mit meiner Neugier stieg auch mein Hunger an. Das war gar nicht gut, vor allem da Keno und Austin wirklich verlockend rochen. Mir stieg förmlich das Wasser im Mund zusammen.

"Genau. Es ist schön dich wieder zu sehen, Austin. Wie geht es dir bei Enzo?" erkundigte mein bester Freund sich, ehe er kurz einem Blick zu mir warf.

"Soll ich wieder gehen? Ich kann später noch mal wieder kommen." meinte ich aber Keno verneinte.

"Nein, bleib hier Jonas. Ich denke Austin hat nichts dagegen, oder?" fragte Keno den Teenager, welcher mit seinem Kopf schüttelte.

"Nein, alles gut. Mir geht es bei Enzo sehr gut. Er kümmert sich rührend um mich. Alle dort sind wirklich nett zu mir. Ich kann mich glücklich schätzen, dass ich dort wohnen darf und das ich Jenna kennengelernt habe und dich natürlich." meinte Austin etwas schüchtern und richtete erneut seine Brille.

Ich setzte mich auf die Couch neben der Tür und wollte Austin und Keno in Ruhe sprechen lassen. Bestimmt gab es etwas wichtiges, sonst hätte Keno den Jungen nicht hier her bestellt. Die beiden machten etwas Smalltalk und ich versuchte meinen Hunger zu ignorieren. Eigentlich hatte ich es bis jetzt immer gut im Griff gehabt, aber es fiel mir zunehmend schwerer, frischem Blut zu widerstehen und ich dachte an meine dunkle Zeit ohne Seele zurück. So wollte ich nie wieder sein. Ich durfte dem einfach nicht nachgeben.

"Okay, also warum du hier bist, Austin. Mir ist zu Ohren gekommen dass du ein Praktikum bei uns in der Rechtsabteilung anstrebst. Ich habe ein paar Gespräche geführt und kann dir einen Job anbieten. Ein bezahltes Praktikum, allerdings nur für Teilzeit, weil ich möchte ja nicht dass die Schule darunter leidet. Was meinst du?" erklärte Keno grinsend. Ah, das war also der Grund warum Austin hier war. Ich konnte hören wie sein Herz vor Aufregung immer schneller schlug und ich biss meine Lippen fest zusammen.

Austin blieb der Mund offen stehen und schien es gar nicht glauben zu können, aber so war Keno. Das war irgendwie typisch für ihn. "Wir... wirklich?" fragte Austin überwältigt nach und Keno nickte grinsend. "Ich, also ähm, ich weiß gar nicht was ich sagen soll.

Es war schon immer ein Traum von mir hier ein Praktikum zu machen. Ich, also ja, ich würde gerne für dich arbeiten. Danke, danke für die Chance. Das hätte ich niemals erwartet." sagte er immer noch völlig überwältigt.

Das war wirklich schön für Austin und ich wusste ja, dass Keno jedem eine Chance geben wollte der eine verdient hatte. Austin hatte genug durchgemacht und verdiente diese Chance.

Keno ließ seine Assestentin kommen, die Austin direkt in die Rechtsabteilung bringen sollte, wo er dann auch seinen Vertrag bekam. "Wenn du irgendwas brauchst, dann kannst du jederzeit wieder kommen. Wilkommen im Team, Austin." verabschiedete Keno sich und ich gratulierte dem Teenager ebenso, ehe er mit Keno's Assestentin mit ging.

Allerdings sah mein Freund mich jetzt so komisch an. Ich kannte diesen Blick und ich wandte den meinen ab. "Es ist wirklich toll von dir, dass du das für Austin tust. Ich glabe der Junge kann sein Glück kaum fassen." meinte ich, aber der Hexer verschränkte seine Arme vor der Brust.

"So bin ich nun mal. Ein herzensguter Samariter. Aber jetzt sprechen wir mal Klartext, Jonas. Ich habe bisher nichts gesagt, weil du so viel durchmachen musstest. Ein Vampir zu werden, deine Seele zu verlieren und sie dann wieder zu bekommen. Tiara zu verlieren und sie dann noch mal zu verlieren. Die Angst um Zara.

Aber ich sehe wie du Tag für Tag mit dir kämpst, Jonas. Das ist nicht gesund. ich habe mit Sam gesprochen und er ist meiner Meinung. Ein Vampir kann nicht ausschließlich von Blutbeuteln leben. Selbst die Vampire in Broken Hills, trinken frisches Blut, auch wenn es von dem Partner ist. Aber du, du hast niemanden von dem du trinkst. Das ist gefährlich. Für Zara und auch jetzt für Mandy." erklärte er mir, und wollte es mir begreiflich machen, aber ich schüttelte meinen Kopf.

Ich würde meiner Tochter niemals weh tun und Mandy ebenfalls nicht. Mir reichten die Blutbeutel, denn ich wollte nie wieder zum Monster werden. Das konnte Keno nicht allen ernstes von mir verlangen. Er konnte doch nicht wollen dass ich von Menschen trank, oder? Nein, nein das wollte ich nie wieder tun!

Cursed Beings - Los Angeles Teil 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt