Kapitel 34

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Anthony Heatherfield
by MusicalGirl200

Zum ersten Mal seit ich Enzo in seinem Club begegnet war, ging es mir wirklich gut. Ich hatte ein zu Hause gefunden, Freunde, die für mich da waren und ich hatte mich verliebt. Kiki war das Beste Geschenk von allem, zusammen mit ihrem süßen Sohn Christian, in den ich richtig vernarrt war. Ich genoss es sehr Zeit mit ihm zu verbringen und Kiki auch bei der Erziehung zu unterstützen.

Heute war Kiki mit Hayden etwas in der Stadt, um Einkäufe zu erledigen, während ich auf Christian aufpasste. Das war für mich natürlich kein Problem. Ich liebte Kiki's Kind als wäre er mein eigener Sohn. Es klingelte an der Tür und der Geruch von zwei Menschen und einem Vampir drang in meine Nase.

Ich setzte Christian im Wohnzimmer in seinen Laufstall, als ich Jonas, Zara und ihre Freundin Mandy sah. Enzo hatte mal gemeint, ich könnte mit Jonas sprechen, weil wir ja beide Vampire waren, wobei ich nicht einmal wusste wie ich einer geworden war. „Hallo zusammen", begrüßte ich die drei. „Weißt du wo Madison ist?", fragte mich Zara. „Im Garten", antwortete ich und schon zog sie ihre Freundin mit sich.

Jonas sah seiner Tochter nachdenklich hinterher und ich betrachtete ihn etwas. Diesen besorgten Blick kannte ich. Keno hatte uns erzählt, dass Jonas die Scheidung von seiner Ehefrau eingereicht hatte. Es war einfach zu viel passiert und er wollte einen Schlussstrich. Es war die beste Lösung gewesen. Aber seiner wahren Liebe auf Wiedersehen zu sagen, egal wie, war nie leicht. „Wie geht es dir?", fragte ich ihn deshalb vollkommen ernst gemeint.

Jonas fuhr sich nachdenklich durch sein Haar und sah mich an. „Ähm, keine Ahnung. Ehrlich. Ich bin durcheinander", gestand er mir ehrlich. Ich nickte verstehend und lächelte den kleinen Christian an, als er süße Geräusche machte. Mama konnte er auch schon sagen. Ich war sehr stolz auf ihn. „Das kann ich verstehen. Dieses intensive Gefühle spüren, überfordert einen wie uns nur noch mehr. Magst du vielleicht etwas Blut?", entgegnete ich und Jonas nickte dankend.

Während ich schnell zwei Beutel holte, setzte er sich auf das Sofa. „Ich habe keine Scheidung hinter mir, aber ich weiß wie es ist sich überfordert zu fühlen und völlig verloren. Kiki war diejenige, die mich aus diesem Loch gerettet hat und jetzt auch Christian. Und bei dir ist es Zara. Ihr beide schafft das, auch wenn es schwer ist", versuchte ich Jonas Mut zu geben. Niemals hätte ich gedacht mal jemanden Mut zu machen, aber Kiki und Christian machten mich zu einem besseren Mann.

Jonas seufzte leise und lehnte sich in der Couch zurück und nippte an dem Blut. Er sah kurz zu Christian, wo er bestimmt deutlich den Höllenhund roch. Dann begann er ein anderes Thema. "Es ist schön, dass dir die beiden so sehr geholfen haben. Wie kommst du sonst zurecht? Also ich weiß du kannst dich nicht an deine Vergangenheit erinnern. Wie also kommst du als Vampir klar?", erkundigte er sich neugierig.

Ich lehnte mich ebenfalls zurück und beobachtete zusammen mit Jonas Christian beim Spielen. Irgendwie hatte das etwas sehr beruhigendes an sich. „Anfangs kam ich gar nicht klar. Ich glaube, das ist auch völlig normal, wenn man sich nur an seinen Namen erinnert. Und es gibt immer noch Momente, wo mich diese Tatsache überwältig, genau wie die Blutgier.

Kiki hat mir geholfen mich beherrschen zu können, wenn ich Blut rieche. Oft vernebelt es immer noch meinem Verstand, aber ich habe es soweit unter Kontrolle. Anfangs sah ich mich immer als ein Monster, aber Kiki, Enzo alle hier in der Villa haben mir geholfen, dass Gegenteil zu sehen und wieder den Mann, der ich bin oder eher sein will zu sehen. Wahrscheinlich klingt das seltsam", erzählte ich Jonas und trank etwas verlegen von meinem Blut.

"Nein, das klingt nicht seltsam. Ich war wirklich ein Monster. Dagegen bist du ein Kuschelvampir", sagte Jonas und ich sah ihn mit großen Augen an. "Als Watson dafür gesorgt hat, dass ich sterbe, hatte ich das Blut von Samuel Green in meinen Körper. Ich weiß nicht ob dir die anderen von ihm erzählt haben. Dadurch wurde ich in einen Vampir verwandelt, aber leider ohne Seele.

Watson hat mich unter seine Fittiche genommen. Wir haben gefeiert, gefickt, getötet. Ich habe es genossen, ohne an die Konsequenzen zu denken, bis ich meine Tochter wieder gesehen habe. Ich habe eingewilligt meine Seele zurück zu nehmen, für sie. Aber Watson hat sich gerächt, dass ich mich gegen ihn entschieden habe und hat meine Ehefrau getötet. Seit dem bin ich im Zwiespalt. Als ob zwei Personen in mir um die Kontrolle kämpfen. Der Mensch und der Vampir. Vielleicht ist es ein Segen, dass du dich nicht erinnern kannst", erzählte er mir und war völlig in Gedanken an die Vergangenheit.

Ich wusste nicht wirklich, ob mein Gedächtnisverlust ein Segen war. Diese Ungewissheit, dieses Loch würde ich immer spüren und was passierte, wenn ich plötzlich meine Erinnerungen wieder bekam? Aber ich konnte Jonas verstehen. Ich konnte den Kampf verstehen, den ich nur dank Kiki gewonnen hatte.

Die Verlockung den Vampir nachzugeben war verführerisch. „Ich kenne das Gefühl. Ich denke, dass es einfach wichtig ist seinen Anker zu finden und der Rest gibt sich von selbst. Man muss sich erinnern, was einem antreibt bei Verstand zu bleiben. Bei mir sind es Kiki und Christian, meine kleine Familie. Bei dir ist es deine Tochter und wer weiß, vielleicht findest du, wenn du alles verarbeitet hast, erneut die Liebe. Wenn wir eines als Vampire haben, dann es ist Zeit. Zeit um zu heilen."

Cursed Beings - Los Angeles Teil 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt