Kapitel 3

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Tiara King
By LuanaWhite

Ich weinte und lief durch Los Angeles, in der Hoffnung ich würde Zara und Watson irgendwo riechen. Aber dann plötzlich kam eine Nachricht auf meinen Telefon ein. Es war eine Nachricht von Freya! Sie schrieb dass Keno meine Tochter gefunden hatte und nannte mir den Ort. Ich war ihr so dankbar dafür, denn ich wusste sie hatte allen Grund es mir nicht zu sagen, weil das alles hier auch meine Schuld war. Sofort machte ich mich auf den Weg um meine Tochter zu retten und hoffte ich kam nicht zu spät.

Ich lief so schnell ich konnte. Meine Gedanken überschlugen sich und ich wusste nicht was ich tun sollte wenn ich Zara und Watson gefunden hatte. Ich wusste nur dass meinem kleinen Mädchen nichts passieren durfte. Sie hatte meinetwegen schon genug durchgemacht und dass hier hatte ich nie gewollt.

Ich hatte niemals in einen Vampir verwandelt werden wollen, und ich wollte mich auch niemals in einen anderen Mann verlieben. Früher war es unvorstellbar, dass ich für einen anderen Mann außer Jonas Gefühle hätte. Und als wir damals Eltern geworden waren, schien unser Glück vollkommen zu sein.

"Pressen! Noch einmal pressen, dann haben sie es geschafft!" spornte die Hebamme mich an und ich drückte so fest ich konnte, auch wenn ich nach vier Stunden Wehen keine Kraft mehr zu haben schien. Aber mein Ehemann wich nicht von meiner Seite, er hielt meine Hand und war für mich da. Ich liebte ihn so so sehr.

"Du bist so tapfer. Gleich hast du es geschafft, Schatz." sagte er liebevoll zu mir während ich immer weiter presste und dann konnte ich nicht mehr. Aber das musste ich auch nicht, weil plötzlich der Schrei eines Babys den Kreissaal erfüllte. Sie war da? Unsere Tochter war da? Ich wollte sie sehen.

"Herzlichen Glückwunsch, sie haben ein kerngesundes Mädchen." erklärte die Hebamme und kam zu uns hoch und legte mir unser Baby auf die Brust. Tränen des Glücks stiegen mir in die Augen und auch Jonas schien überglücklich zu sein.

"Sie ist wunderschön. Wir haben es wirklich geschafft, Jonas. Wir sind jetzt Eltern. Hallo Zara. Wir lieben dich jetzt schon so unglaublich." schluchzte ich glücklich und drückte ihr einen Kuss auf ihren kleinen Kopf. Was die anderen immer sagten, war wirklich wahr. All die Schmerzen und die Qualen der Geburt, waren von einem Moment auf den anderen vergessen und man spürte das größte Glück, dass es auf dieser Welt nur gab.

Die Erinnerung an Zara's Geburt spielte sich vor meinen geistigen Augen ab, so als wäre es gerade erst passiert, aber jetzt drohte ihr Leben, welches ich ihr einst geschenkt hatte, zu Ende zu gehen. Bestimmt waren Keno und Jonas bereits dort, vielleicht war sie bereits in Sicherheit. Ich hoffte es inständig und begann immer schneller und schneller zu laufen, bis ich bei besagter Lagerhalle ankam, der Adresse die mir Freya geschickt hatte.

Doch als ich bei Watson, Jonas und Keno ankam, ereilte mich ein schreckliches Bild. Jonas lag am Boden, und auch Keno schien verletzt zu sein und seine Augen glühten grün, da er offensichtlich einen Zauber wirkte. Aber er konnte Watson nicht angreifen, ohne Zara zu verletzen von der mein Erschaffer gerade trank und ihr Herz... Nein!

"Watson! Hör auf!" fuhr ich meinen Erschaffer an und stürzte auf ihn zu. Ich wusste ich war im kräftemäßig unterlegen, aber das war mir egal solange ich ihn kurz ablenken und Jonas und Keno Zara in Sicherheit bringen konnten. Sollte er mich doch töten. Besser ich starb als meine Tochter. Ich hatte es verdient zu sterben, nicht sie.

Watson allerdings sah abfällig zu mir, schleuderte Zara weg und fing mich ab bevor ich etwas tun konnte. Dann spürte ich nur noch, wie sich seine Hand in meinen Brustkorb bohrte und mein Herz umgriff.

"Wir hätten so viel zusammen erreichen können. Aber ich hatte meine Gefährtin verloren, als du deine Seele zurück bekommen hast. So wie du jetzt bist, will ich dich nicht." knurrte er und ich dachte wirklich es wäre jetzt vorbei, doch dann zog er seine Hand wieder heraus. "Weißt du was, mir ist egal was aus dir wird. Sie werden dich sowieso alle hassen, allen voran deine Tochter." sagte Watson noch zu mir und verschwand dann.

Stille Tränen liefen meine Wangen hinab. Wieso weinte ich so viel? Ich war doch ein Vampir, woher kamen nur all diese Tränen? Aber ich war kaum in der Lage mich zu rühren. Fast hätte Watson mich umgebracht, aber das wäre nicht das erste Mal gewesen und es wäre mir auch lieber gewesen, als diese Worte von ihm zu hören.

Er wollte mich nicht mehr und das war seine Strafe für mich. Er hatte recht. Sie würden mich alle hassen, das taten sie doch schon. Ich war jetzt völlig allein.

Jonas eilte zu unserer Tochter, die aus vielen Wunden blutete, und biss sich ins Handgelenk und hielt es ihr hin. "Trink Mäuschen. Dann gehen wir nach Hause. Es tut mir so leid." erklärte er ihr und Zara machte was er sagte. Ihre Wunden schlossen sich, kaum hatte sie das Blut ihres Vaters geschluckt. Doch dann plötzlich kam Keno auf mich zu.

Ich wich panisch vor ihm zurück. Ich konnte und wollte nicht noch mehr hören. Ich wusste Zara war nur meinetwegen heute beinahe gestorben. Alles was meiner Familie passierte, war meine Schuld.

Zara weinte immer weiter und ihre Angst wich nicht aus ihrem Gesicht, während sie sich an ihren Vater klammerte. Sie schluchzte in seinen Armen und als Keno ihre Hand nahm, drückte sie seine fest ohne sich von Jonas zu lösen. Mich schien sie nicht mal ansehen zu können. "Ich will heim, Daddy." schniefte meine Tochter völlig fertig. Wenigstens war sie jetzt wieder in Sicherheit.

Jonas nickte und sah noch mal zu mir, aber dann fragte er Keno ob er sie nach Hause bringen konnte und er nickte. Er ließ seine Augen aufleuchten und dann teleportierten sie sich weg und ich war alleine in dieser Lagerhalle und war nicht mehr fähig mich zu bewegen.

Ich hatte alles verloren was mir jemals etwas bedeutet hatte. Ich hatte keine Familie mehr, keine Freunde. Nichts. Ich war am Ende, so tief gefallen wie man nur fallen konnte und es gab keinen Weg wie ich jemals wieder hier raus kommen konnte.

Mein Herz war in tausend Stücke gebrochen und die Schuld wehte wie ein wütender Tornado über mich hin fort.

Cursed Beings - Los Angeles Teil 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt