*Violetta*
Nachdem Cami gegangen ist, hab ich mich eigentlich direkt schlafen gelegt.
Beim Frühstückstisch am nächsten Morgen herrschte eisige Stille. Man hätte eine Nadel auf den Boden fallen gehört. Niemand wollte etwas zu dem Geschehen des Wochenendes sagen. Ich traute mich noch nicht mal, mich großartig zu bewegen, geschweige denn zu atmen. Hätte ich das Atmen wirklich vergessen, wäre meinen Eltern das bestimmt recht gewesen. So haben sie ein Problem weniger. Aber so einfach werde ich es ihnen ganz sicher nicht machen. Auch wenn sie meine Eltern sind, und ich sie eigentlich lieben sollte, was ich in gewisser Weise auch tue, könnte ich ihnen manchmal den Kopf abreißen.
Ich war froh, als es Zeit wurde, zur Schule zu gehen. Doch so einfach war das nicht. Vor unserem Hotel wartete unsere Limosine mit Fahrer. "Miss Castillo, ich soll Sie für die nächsten Wochen zur Schule fahren und dementsprechend auch wieder abholen. Ihr Stundenplan liegt mir vor, sodass ich immer pünktlich nach Unterrichtsschluss auf Sie warten werde", verkündete der Chauffeur. Ohne ihm irgendeine Antwort zu sagen, machte ich stumpf die Tür auf und ließ mich auf den Sitz fallen. Der Typ guckte ganz schön verdutzt, da das Türaufhalten eigentlich zu seinem Beruf gehörte. Das juckte mich aber wenig.
In der Schule angekommen, ging ich direkt in meinen ersten Kurs. In diesem Kurs war auch León, der ein paar Reihen hinter mir saß. Als ich den Raum betrat, lächelte er mich unauffällig an und ich natürlich zurück. Dann ließ ich mich auf meinen Platz neben Cami fallen. "Hast du es ihm schob gesagt?", flüsterte sie mir zu. "Camila! Wie soll ich das denn gemacht haben? Wir haben uns seitdem doch gar nicht mehr gesehen." "Sorry! Aber du weißt, dass ich dafür bin, dass du es ihm sagst! Das hat er nicht verdient", meinte sie. Theoretisch hatte sie ja auch recht. Aber wenn ich ihm das erzähle, wird er mir bestimmt nie verzeihen.
In der ersten Pause, ging ich alleine Richtung Toilette. Doch dann stellte sich Tomás mir in den Weg. "Wohin des Weges?", fragte er belustigt. "Was geht dich das an?" "Mich vielleicht nicht, aber deinen neuen Lover", sagte er. "Neuer Lover? Wovon redest du?" "Von diesem Vargas Typen. Es sieht doch jeder Blinde, dass ihr was miteinander habt." Waaaas? Woher will er das denn wissen? "Du hast echt eine blühende Fantasie. Als ob ich was mit dem anfangen würde", rechtfertigte ich mich. "Ich behalte dich im Auge, Castillo!" Und damit drehte Tomás sich um verschwand in der Menschenmenge. Ok, das war aber eindeutig mehr als komisch...Während des Kunstkurses unterhielt ich mich eigentlich nur mir Francesca. Sie ist sehr nett. Sie kommt aus Italien, dass erkennt man an ihrem Akzent, der aber auch kaum zu hören ist. Außerdem spricht sie sehr viele Sprachen. Spanisch, italienisch, englisch, französisch und ein bisschen portugiesisch. Ich finde das beeindruckend. Wir haben uns direkt verabredet. Sie muss nur an meinen Eltern zu Hause vorbeikommen, aber das wird kein Problem, denn Camila hat es auch geschafft.
Nach Unterrichtsschluss ging ich durch Flur Richtung Ausgang. "Hey Violetta!", rief auf einmal eine männliche Stimme nach mir. "Oh, Hi León", versuchte ich so normal wie möglich zu klingen. "Ist was?", sagte er in einem leiseren Ton. "Ich ruf dich später an, ja?" "Ok..." Dann verließ ich das Schulgelände und stieg in die Limosine.
*León*
Ich hatte echt keine Ahnung, warum Violetta mir so nicht sagen wollte, was sie hat. Ich meine unter "Guten Freunden" redet man doch auch.
Einige Stunden später klingelte dann auch endlich mein Handy und es war Violetta. "Hey Süße, was willst du mir denn jetzt erzählen?" "Tomás ahnt etwas", sagte sie gerade heraus. "Du meinst von uns beiden?" "Ja. Ja ganz genau das. Und er wird Beweise finden, León. Ich bin mir sicher." "Beruhige dich erstmal. Wir kriegen das schon hin. Ich liebe dich und...-" Doch ich konnte nicht ausreden, denn eine sehr wütende Person betrat mein Zimmer und schrie: "Wen liebst du?!" Oh nein, bitte nicht...
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Verbotene Liebe 1
Fiksi PenggemarLeón und Violetta wird von ihren Eltern vorgeschrieben, sich zu hassen. Doch was ist, wenn sie sich voneinander angezogen fühlen? Oder ist es nur das eigentliche Verbot, das den jeweils anderen so interessant macht? Haben die beiden eine Chance? ***...