*Violetta*
Ich laufe. Ich muss hier dringend weg. Was, wenn er mir hinterher gerannt ist? Er ist betrunken und zu allem bereit. Denke ich zumindest. Wieso greift er immer zur Flasche? Das macht alles kaputt, was wir hatten. Ich liebe ihn nicht mehr. Nein, das tue ich nicht. Er respektiert mich und meine Wünsche nicht. Er lacht mich aus. Das macht doch kein Mensch, der dich liebt, oder? Ich hatte ja schon oft die Vermutung, dass er mir etwas verheimlicht, aber wenn es dann Realität wird, ist es dennoch wie ein Messerstich mitten ins Herz. Wieso schmerzt es so? Okay, wir waren zwei Jahre zusammen und anfangs war ich richtig verliebt, aber jetzt? Seitdem sein Vater im Lotto gewonnen hat, ist er total von der richtigen Schiene abgekommen. Ich mochte ihn mehr, als er weniger Geld hatte. "Violetta," sagte er zu mir "ich bin wie ich bin. Und jetzt bin ich reich. Also verhalte ich mich auch so". Geld macht Leute kaputt. Das wurde mir erst dann klar. Leider viel zu spät. Ich kenne es nicht anders, als reich zu sein. Ich wurde sozusagen in den Reichtum geboren. Unsere Hotelkette geht schon durch fünf Generationen und meine Eltern wollen einfach nicht einsehen, dass ich das nicht machen will. Blöd, dass sie nicht noch ein zweites Kind haben. Meine Mum ist dabei eigentlich ganz locker, aber wenn man Dad auf das Geschäft anspricht wird er gleich nervös und sauer. Ich traue mich schon gar nicht mehr, mit ihm darüber zusprechen.
Endlich bin ich an unserem Hotel angekommen. Der Page öffnet mir freundlich die große gläserne Tür. Ich drehe mich noch ein letztes Mal um, doch konnte in der Dunkelheit niemanden erkennen. Ich machte mir keine weiteren Gedanken, ging in den Fahrstuhl und fuhr damit ins oberste Stockwerk, also unser Appartement.
Oben angekommen, saß meine Mutter auf ihrem Sessel vor dem warmen Kamin und las ihr Buch. "Wie war die Party? Du bist schon so früh wieder da". Es war nicht üblich, dass ich nach drei Stunden wieder da war, aber ich musste daraus. Das was er getan hat, ist unverzeihlich. Mum drehte sich zu mir und sah, dass ich am Weinen war. Ohne zu zögern zog sie mich in eine Umarmung. Das liebe ich an meiner Mum. Sie tröstet mich, ohne zu wissen, was eigentlich geschehen ist. "Alles wird gut meine Kleine", flüsterte sie und streichelte mir über das Haar. "Du riechst nach Alkohol und Rauch", murmelte sie weiter. "Kein Wunder, ich war auf einer Party, das ist normal. Aber ich rauche nicht, keine Sorge", gab ich zurück. "Ich vertraue dir Violetta. Und jetzt geh schlafen, dass war sicherlich ein langer Tag für dich". Ich nickte und ging mich dann fertig machen.
DU LIEST GERADE
Verbotene Liebe 1
FanfictionLeón und Violetta wird von ihren Eltern vorgeschrieben, sich zu hassen. Doch was ist, wenn sie sich voneinander angezogen fühlen? Oder ist es nur das eigentliche Verbot, das den jeweils anderen so interessant macht? Haben die beiden eine Chance? ***...