Part 21

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*Violetta*
Es konnte nur eine Person sein. Aber ich wollte es nicht wahrhaben. Langsam stand ich auf und drehte mich um. "León... Bitte lass es mich erklären." "Du hast mich angelogen. Das reicht mir schon als Erklärung! Und dann bist du auch noch so feige, mir es nicht selber zu sagen. Nein, ich muss das so erfahren. Ich muss hier weg!", er drehte sich um, stieg in sein Auto und fuhr davon. Mir stiegen Tränen in die Augen. "Ich hab es ruiniert. Alles, was wir hatten. Ich bin so ein schlechter Mensch. Cami, du hattest Recht."
Den restlichen Schultag ließ León sich nicht mehr blicken. Ich konnte nicht fassen, dass ich sowas gemacht habe. Cami hat mich immer wieder gewarnt, aber ich habe nicht darauf gehört. War klar, dass das irgendwann passieren muss. Aber ich muss unbedingt mit ihm reden. Das kann doch jetzt nicht einfach so das Ende sein.
Gerade saß ich in irgendeinem Kurs. Ich glaube es war Spanisch. Jedoch konnte ich mich kein Stück konzentrieren.
Also hatte ich beschlossen, mit jemandem zu reden, der von all dem noch nichts wusste. Ich traf Francesca glücklicher Weise auf dem Flur. "Können wir reden?", fragte ich sie. "Klar, was gibt's?" Wir setzten und auf eine Bank. "Sag mal, hast du geweint?", erkundigte sie sich, als sie mich anschaute. "Ich hab Scheiße gebaut. Große Scheiße. Und jetzt will er nichts mehr mit mir zu tun haben." "Vielleicht solltest du mit ihm reden. Wenn er dich liebt, wird er dir verzeihen", redete Francesca mir ein. "Nein, nein. Er wird mir nie wieder vertrauen können. Das war zu viel. Wir haben keine Chance mehr. Die Beziehung stand sowieso unter keinem guten Stern. Der Stress war sozusagen vorprogrammiert", erklärte ich. "Nanana. Sag sowas nicht. Zwei Menschen, die sich lieben, brauchen einander. Ihr werdet wieder zueinander finden. Hundertprozentig", muntere sie mich auf. "Danke, aber ich muss jetzt auch los. Tschau!" Ich begab mich zu meiner Limosine und fuhr ins Hotel.
Meine Laune war im Keller. Aber Mom und Dad durften das nicht wissen. Sonst würden sie auch wissen wollen, was ich habe. Und dass kann ich ihnen ja nicht sagen.
Ich muss mich irgendwie ablenken. Aber womit? Raus kann ich ja nicht, Hausverbot.
Als ich nach langen Überlegungen immer noch keine Ablenkung fand, beschloss ich, León anzurufen. Vielleicht war er ja jetzt bereit, mit mir zu reden. Doch vergebens. Er drückte mich jedesmal weg. Und nach dem fünften Anruf schaltete er sein Handy komplett aus. Dann wurde mir wieder klar, dass ich ihm einfach die Wahrheit hätte sagen sollen. Unzwar direkt, als er mir die entscheidende Frage gestellt hatte. Ich habe die Situation noch ganz genau vor Augen. Ich hätte losheulen können. Das alles war so schön und dann komm' ich und mache das kaputt.
Ich ging nach unten, um meine Eltern zu fragen, ob ich ausnahmsweise einen Spaziergang machen darf, um den Kopf freizukriegen. Sie erlaubten es mir, aber Olga musste mich begleiten.
So gingen wir zu zweit in den Park. Ich wäre viel früher dort hingegangen, wenn ich gewusst hätte, dass León dort auf einer Bank saß.

Verbotene Liebe 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt