Kapitle 44

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An seiner Wohnung angekommen, musste Tae sich mit aller Macht zusammenreißen, sonst hätte er vor lauter Nervosität niemals den Schlüssel ins Schloss bekommen. Er konnte deutlich spüren wie seine inzwischen verschwitzen Hände zitterten. Kaum stand er in seinem Flur und hatte die Tür hinter dem Älteren wieder geschlossen drehte er sich um und betrachtete diesen genau.

Aha...

Ruhe sah definitiv anders aus. Da flaute der Großmut von eben wohl deutlich schneller ab als gedacht.
"Bist du dir sicher, dass du das machen willst?", fragte der Blauhaarige ihn. Das letzte was er wollte, war etwas zu tun, dem der andere eigentlich nicht freiwillig zustimmen würde, das würde einfach nicht seiner Art entsprechen. Suga blinzelte ihn etwas perplex an. Offensichtlich hatte er nicht mit der Frage gerechnet.
"Das gehört doch bei unserer Wette dazu oder?", meinte er nur Schulterzuckend. Im Kontrast zu seinen Worten stand sein Ausdruck, der noch die gleiche Unruhe zeigte wie vorher.
"Trotzdem will ich das du dir klar bist, worauf du dich einlässt", Tae trat auf ihn zu. "Hier geht es immerhin nicht um einen Kuss, dem anderen einen Knutschfleck zu machen oder gar einen Blowjob. Es geht hier um richtigen Sex, bei dem es sich gerade beim ersten Mal oft nicht vermeiden lässt, dass es weh tun wird", sich links und rechts von dem Älteren abstützend blickte er ihm fest in die Augen. Und tatsächlich konnte er dort eine noch tiefere Unsicherheit erkennen, als man hätte erahnen können.

Nicht nur das... war es angst?

Tatsächlich war Yoongi wegen dem Kommenden extrem nervös - es war mit jedem Schritt in Richtung der Wohnung schlimmer geworden - irgendwo fragte er sich doch, wie er dem freiwillig und ohne einen massiven Einfluss von Alkohol oder anderem hatte zustimmen können. Manchmal war sein Ego größer als es gesund für ihn war. Aber dann gab es da noch den Teil Angst in ihm - und das hatte einen anderen Ursprung. Nach allem was passiert war, befürchtete er die Rechnung für all seine vergangenen Taten zu bekommen, sobald er Tae hilflos ausgeliefert war.

Und um das abschätzen zu können kannte er ihn einfach viel zu wenig...

Allerdings stand das im krassen Kontrast zu den Bildern, die sich immer wieder vor sein geistiges Auge schlichen. Wie der Blauhaarige beim Flaschendrehen gestöhnt hatte, als Yoongi es ihm mit dem Mund gemacht hatte...
Dessen Hand, die sich haltsuchend in seinen Haaren vergriffen, ihn aber nicht gedrängt hatte...
Wie dieser sich ihm vorsichtig entgegen gedrückt hatte, als ob er ihm nicht wehtun wollte...
Wie Tae mit seinem Namen auf den Lippen gekommen war...
Dessen Zunge, die ihm einen Teil dieses ungewohnten Geschmacks abgenommen hatte...
Dazu die geradezu zärtlichen Berührungen. Und auch welche Gefühle das in ihm ausgelöst hatte - die er immer noch nicht zuordnen konnte. Bei den Erinnerungen daran, musste Suga krampfhaft schlucken und in seinem Bauch fing es schon wieder so seltsam an zu kribbeln.

Diese Empfindung... Was war es gewesen?

Aber konnte jetzt auch nicht mehr zurück - immerhin stand sein Ruf auf dem Spiel, weshalb er all die negativen Gedanken versuchte auf Seite zu schieben. Und zu seiner bodenlosen Verwirrung wollte er irgendwie auch, dass es weiterging. Irgendwie störte es ihn nicht so sehr wie es sollte.

Aber warum?

"Ich hab gesagt du hast eine Nacht... und jetzt mach endlich was auch immer du mit mir vor hast", er hatte jetzt absolut keine Lust auf tiefgreifende Gespräche. Er wollte endlich diese aufdringlichen Gedanken los werden - und wollte es auch endlich tun, was auch immer es für ihn dann später bedeutete.
"Aber-", setzte Tae erneut an. Augenverdrehend packte er ihn am Kragen und zog ihn so dich zu sich, dass sich ihre Lippen fast berührten und sein Atem über die Haut des anderen stich. Die dadurch auftauchende Gänsehaut war unübersehbar.
"Ich sagte mach endlich! Nimm. Mich", flüsterte er eindringlich und leckte ihm aufreizend seitlich am Hals entlang - er hatte nicht vergessen, wie empfindlich Tae dort war und seine Aktion wurde mit einem deutlichen Keuchen belohnt. Ihn danach loslassend lehnte sich Suga gegen die Wand und wartete ab was sein Gegenüber machen würde. Der Kaute einige Augenblicke auf seinen Lippen herum, ehe er sich einfach nach vorne lehnte und den Blonden küsste, der auch brav stillhielt.

Save The Bully / TaegiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt