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Nach dem ersten sanften Kuss, sind sich Colin und Noah schnell einig gewesen, dass sie zu dem Blonden gehen. Sie sind schon fast gerannt und nach wenigen Minuten in der verlassenen Wohnung. 

Schnell treten sie sich die Schuhe von den Füßen, hängen die Jacken halbherzig an die Haken und Noah zieht Colin ins Schlafzimmer auf die Matratze. Er lässt sich fallen, sodass er rücklings darauf liegt und zieht den Lockenkopf hinter sich her. Und dann endlich, endlich, treffen sich ihre Lippen wieder. 

Noahs Gefühle kochen über, sein Körper kribbelt überall und sein Herz schlägt schnell in seiner Brust. Er ist sich sicher, dass Colin es fühlt, trotz der vielen Schichten an Klamotten, die sie trennen. Seine Hände haben sich direkt an Colins Wangen gelegt. Am ganzen Körper fühlt er seine Wärme und eine feine Gänsehaut. 

Colins Hände haben sich instinktiv um Noahs Hüfte geschlungen und pressen den Körper des Blonden an seinen eigenen. Es bleibt bei dem Kuss, sie setzten auch ihre Zungen nicht ein. Colin will Noah trotzdem noch den Raum geben, den er braucht. Und Noah ist ihm mehr als dankbar dafür. 

Vorsichtig löst Colin ihre Verbindung, um keuchend nach Luft zu schnappen. Währenddessen streichelt er Noahs Oberkörper hinauf. Mit dem Daumen fährt er den Saum des Pullis am Hals entlang und folgt mit den Augen konzentriert dem Finger. 

Noah konzentriert sich auf Colin. Auf seine Wärme, die er immernoch empfängt, auf das Gewicht, das noch sanft auf ihm ruht und der Geruch, der ihn einhüllt. Seine Hand findet ihren Weg wie von allein in die braunen Locken und wuscheln sie sanft durch. Er beginnt zu grinsen und vergisst alles um ihn herum. Einzig und allein Colin zählt in diesem Moment. Und Noah ist zum ersten Mal in seinem Leben wirklich froh, über seinen Schatten gesprungen zu sein. 

Hätte er seine Gefühle verdrängt, den Kuss abgewendet, wäre er jetzt nicht hier mit Colin. Colin legt seinen Kopf auf der Brust des Blonden ab, als er sich dafür entscheiden hat, mit dem Nachfahren des Saums fertig zu sein, und lauscht dem gleichmäßigen Herzschlag. 

Gedankenverloren zeichnet er Kreise auf Noahs Pulli und Noah bleibt dabei durch die Locken zu streicheln. Sie genießen die Ruhe, den Moment. Den Moment, der nur ihn beiden gehört. Noah hebt seinen Kopf leicht an und drückt einen bestimmenden Kuss auf Colins Kopf. Der Lockenkopf sieht ihn daraufhin direkt an und grinst ihn bloß an. Auch Noah verfällt in ein verliebtes Grinsen. 

Colin unterbricht den Blickkontakt zuerst, indem er einfach wieder ihre Lippen sanft verbindet. 

Noah ist gerade dabei, den Kuss zu erwidern, als die Schlafzimmertür aufgerissen wird. Ein hoher Schrei erfüllt das Zimmer und Noah und Colin springen auseinander. Colin steht innerhalb weniger Millisekunden und richtet versuchsweise seine Locken, während Noah nur den geschockten Philip beobachten kann. Der erste Schock schwindet und Philip beginnt zu grinsen. 

„Endlich", ist das einzige Wort, das er sagt. Noah löst seine Spannung und auch Colin scheint erleichtert zu sein. Er lässt sich wieder auf die Matratze fallen und tippelt nicht mehr von einem Fuß auf den anderen. Philip schmeißt sich förmlich auf das Bett, liegt bäuchlings darauf und wackelt mit den Füßen in der Luft. Dazu lächelt er unschuldig süß. 

„Also, seid ihr jetzt zusammen?", fragt er. Colin und Noah sehen sich an. Sie haben noch nicht nachgedacht. Colin weiß, das Noah noch Zeit braucht und eine richtige Beziehung einzugehen, könnte schon ein Schritt sein, der für den Blonden zu groß ist. Er will nichts überstürzen und riskieren Noah so zu verlieren. 

Noah ist ebenso nicht sicher, wie er die Frage beantworten soll. Er schaut Colin fragend an. Als er in die grünen Augen sieht, weiß er die Antwort allerdings direkt. Fragend hält er dem Lockenkopf seine Hand hin und erfreut greift Colin nach dieser und umschlingt direkt seine Finger mit denen des Zwillings, in den er verliebt ist. 

Grinsend schauen die beiden zu Philip, welcher wissend die Hände sieht und sich seine Antwort dazu einfach selbst denkt. 

„Dann herzlichen Glückwunsch. Aber kein Sex auf dieser Matratze. Ihr müsst auch an mich denken", meint Philip grinsend und steht dann auf. 

„Ich bestell jetzt Pizza und wir machen einen gemütlichen Männerabend. Ich warte dann mal in der Küche", flötet Philip und geht wie angekündigt in die Küche. Noah drückt Colins Hand leicht, um seine Aufmerksamkeit zu erlangen. 

„Ich hoffe, dass ist okay für dich?", fragt er leise und deutet auf ihre verbundenen Hände. „Ich könnte es nicht lieber wollen". Mit diesen Worten steht Colin auf, hilft Noah auf die Beine. Sobald die beiden sicher voreinander stehen. Colin lächelt Noah glücklich an. Auch Noah lächelt den Jungen verliebt an. 

Dann senkt Colin leicht seinen Kopf, damit er ihn endlich wieder küssen kann. Noah erwidert ohne zu zögern. Ein paar Sekunden dauert der sanfte Kuss an, ehe Noah sich löst. 

„Ich glaub, wir sollten mal zu Philip, ansonsten denkt er noch, wir machen sonst was", flüstert er und sieht Colin nicken. „Wäre wohl besser". Zusammen geht das Paar zu Philip in die Küche, der schon die Broschüre einer Pizzeria in der Hand hat. 

„Na, ihr Turteltauben".

Gleichgewicht || NolinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt