"Nein!", brüllte Gino mich an, der bereits an der Haustür stand und seine Waffe fest in der Hand hielt. Die Gäste verschwanden alle vor wenigen Augenblicken - sein Hass wurde jedoch immer größer. "Du wirst mir nicht sagen ich solle mich hinsetzen und nachdenken!""Wo willst du denn hin?!", fragte ich unter Herzrasen, doch er hörte mir gar nicht mehr zu. Gemeinsam mit Nunzio verließ er die Villa. Sie suchten Ginos Auto auf und fuhren in hohem Tempo die Einfahrt hinab. Ich konnte ihnen nur nachsehen und auch, wenn ich es für sinnlos hielt, hoffte ich, sie würden etwas herausfinden.
"Wo fahren alle hin?" Stellas Stimme lenkte meine Aufmerksamkeit auf sie. Als ich meinen Blick auf sie wandte, zögerte ich aber mit meiner Antwort. Sie sah blass aus. Kein Funken ihrer sonst so guten Laune lebte mehr in ihren Augen. Weite Klamotten versteckten ihren Körper.
"Was ist los?", hakte ich nach und wollte auf sie zu. Sofort wich sie aber zurück. Ihr Blick dabei so leer.
"Nichts. Die Schule stresst", erklärte sie sich. Doch ich wusste innerhalb weniger Sekunden, dass sie log. Ihre Augen wandten sich zur Seite. Unbemerkt umfasste sie ihren Arm. Sie fühlte sich unwohl. Wollte nicht darüber sprechen.
"Ich fahre ihnen nach!" Adamo kam aus dem Wohnzimmer direkt auf uns zu. Ehe er aber die Haustür erreichte, packte Stella nach seinem Arm. Er heilt inne, obwohl er am ganzen Körper angespannt war.
"Wem fährst du nach?! Was ist denn los?"
"Nives wurde entführt."
"Was?!" Stella riss ungläubig ihre Augen auf, die sich mit Tränen füllten. Ihr Blick schweifte zu mir. Ich nickte zustimmend. Sofort fasste sie sich wieder, um ihren Vater ins Visier zu nehmen. "Ich fahre mit!"
"Ich halte das für keine gute-"
"Hol den Helm aus Malinos Zimmer", wies Adamo sie schon an und nachdem Stella wieder nach oben lief, sah er mich an. "Misch dich nicht in meine Erziehung ein. Stella ist alt genug, um mit zu fahren."
"Es geht nicht darum, wie alt sie ist. Merkst du nicht, dass deiner Tochter was auf der Seele liegt?!"
"Auch das geht dich einen scheiß an!"
Kaum das Stella zurückkam, verließen sie gemeinsam die Villa. Ich hörte noch das Motorrad und machte mich auf den Weg zurück ins Wohnzimmer. Keiner schien auf meine Vorgehensweise einzugehen. Alle wollten mit dem Kopf durch die Wand. Sollten sie ihr Glück versuchen. Ich versuchte anders zu handeln.
Zurück im Wohnzimmer blickte ich zur Couch. Ludovica saß bitterlich weinend in der Mitte, während Dario und Jennifer an ihrer Seite saßen und sie trösteten. Elio, Malino und Enzo kümmerten sich um Antonio. Sie hielten sich im Garten auf und lenkten ihn so gut es ging ab.
"Wo ist Gino?", schluchzte Ludovica und sah flehend zu mir auf.
"Er sucht sie", gab ich ihr zurück und nickte kaum merklich, um Dario ein Zeichen zu geben, mich in die offene Küche zu begleiten.
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Lies from my bodyguard | Band 2
RomanceEin wir? Das gab es nie. Wir waren nie wirklich ein wir. Es gab nur dich. Dich und deine Lügen. Und mich, die naiv genug war, sich blenden zu lassen. Blenden zu lassen von deiner Art, mit mir umzugehen. Du nahmst mich so, wie ich war. Wolltest mic...