15 | Babydaddy

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"Nein! Du wirst den scheiß nicht unterschreiben!" Elio lief auf mich zu, um mein Gesicht in seine Hände zu nehmen, nachdem Serafino ihm offenbart hatte, dass ich gleich einen Ehevertrag unterschreiben würde. "Nives! Was ist hier los? Erklär es mir!"

"Ja, erklär es ihm, Nives", hörte ich Serafino neben mir, der ein amüsiertes Grinsen auflegte. Innerlich brannte ich. Nichts sehnte ich mir mehr herbei, als ein scharfes Messer, welches ich ihm direkt in seine Kehle rammen könnte.

"Nives...", lenkte Elio meine Aufmerksamkeit wieder auf sich. Er starrte mir tief in meine Augen und hielt mein Gesicht immer noch fest in seinen Händen. Verzweiflung, Wut und Unverständnis machten sich in den weichen Zügen seines Ausdrucks breit. "Du unterschreibst das nicht."

"Das hatte ich nicht vor", flüsterte ich ihm leise zu und umfasste ebenfalls seine Wangen, um meine Stirn an seine zu legen. Meine Augen schließend, versuchte ich einen Ausweg zu finden. Ich ging gedanklich all meine Möglichkeiten durch, doch jede führte in eine Sackgasse. Durch Elios und Ayaz Auftauchen wurde meine Situation sogar noch schlimmer. Jetzt hatte dieser Bastard wirklich etwas gegen mich in der Hand. Mir blieb nur übrig, Zeit zu zögern, mit der kleinen Hoffnung, mein Vater würde uns finden.

"Zuckersüß." Serafinos Stimme ließ mich meine Augen wieder öffnen. Wütend blickte ich zu meiner Seite, um ihn ins Visier zu nehmen. Er verschränkte seine Arme. Ein gefährliches Lächeln zierte seine Lippen.

"Halt deine Fresse, bevor ich sie dir mit einer Klinge zu einer Grimasse verziehe", zischte ich, da seine Augen zu Elio schweiften. Er konnte vergessen, dass ich zulassen würde, ihn an ihn auszuliefern. Serafino ignorierte meinen Angriff und wank Orlando zu sich.

"Hol bitte den Notar und den Pfarrer", befahl er, doch ich ging sofort einen Schritt auf ihn zu.

"Nein! Verstehst du es immer noch nicht! Ich werde hier einen verfickten scheiß unterzeichnen!"

Meine Hände zitterten vor Wut, als ich genau vor Serafino zum Stehen kam und voller Hass zu ihm aufsah. Sein Lächeln verschwand. Ohne Ausdruck blickte er zu mir herab, um anschließend seine Hand an meine Wange zu legen. Ich zog mein Gesicht zur Seite, um ihm auszuweichen.

"Du machst es mir so schwer, Nives." Nur ein Flüstern verließ seine Lippen. Es wunderte mich, dass er sich anhörte, als würde es ihm leid tun. Als hätte er keine Freude daran, mich zu quälen. Wieso aber tat er es dann!? Wieso konnte er die Vergangenheit nicht ruhen lassen?! Wieso bestrafte er mich für einen Fehler meiner Eltern?! "Du würdest das gleiche für deinen Vater tun. Das weißt du ganz genau."

"Ich würde keine unschuldigen Menschen mit reinziehen."

"Achja?", setzte er an kam mir noch einen Schritt näher, sodass ich meinen Kopf in den Nacken legen musste, um weiterhin in seine Augen blicken zu können. "Trug Malinos Baby Mitschuld, an den Taten seiner Mutter?"

Mir stockte der Atem, da ich ihm diese Frage nicht bejahen konnte. Er behielt Recht und ich hasste es. Doch ich musste innerlich zugeben, dass wenn jemand meinen Vater töten würde, ich vor nichts mehr zurückschrecken würde.

"Lass Elio gehen", flehte ich trotzdem, doch er nickte daraufhin nur kaum merklich zu den Verträgen auf dem Tisch. Ich drehte mich langsam zu diesen und hörte Schritte auf der Treppe hinten im Zimmer. Orlando kam gemeinsam mit dem Notar und dem Pfarrer zurück zu uns.

"Nein!", mischte Elio sich erneut ein und ich erschrak, als er mich ohne Vorwarnung hinter sich zog, um sich wütend vor Serafino zu stellen. "Meine Schwester wirst du nicht kriegen! Hast du mich verstanden?!"

Serafino lächelte müde über den Einsatz meines Bruders, um anschließend einen seiner Gorillas ins Visier zu nehmen. Dieser trat an uns heran und wollte Elios Arm umfassen, da sah ich jedoch nur noch rot. Blitzschnell umgriff ich den Unterarm des Gorillas und drehte ihn so ein, wie Cecilio es mir beigebracht hatte. Der Gorilla zischte schmerzverzerrt, besaß allerdings mehr Kraft als ich und hatte sich dadurch schnell wieder befreit. Das hielt mich aber nicht davon ab, Elio weiterhin zu verteidigen.

Lies from my bodyguard | Band 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt