Während meine Onkel und mein Vater die Typen mit sich in ein Zimmer rissen, suchte ich Stella. Ich fand sie immer noch in dem vorherigen Raum stehend. Mit großen Augen starrte sie mich an, als Adamos finstere Stimme durch den Flur bis zu uns hallte.
"Wir gehen jetzt. Komm, beeil dich." Ich wollte ihr Handgelenk umfassen, da zog sie ihren Arm abrupt zurück. Ihr Blick verfinsterte sich. Ihre Haltung von Wut geprägt.
"Du hast meinen Vater angerufen?!", zischte sie und schüttelte dabei fassungslos ihren Kopf. Ich verstand überhaupt nicht, warum sie sauer reagierte. Immerhin wollte ich sie nur beschützen und hatte das Richtige getan. Wäre ihr etwas passiert, hätte ich mir das niemals verziehen.
"Ich habe ihm geschrieben, bevor wir los sind. Das hier ist keine Lösung!" Erneut machte ich mich daran, ihren Arm zu umfassen, um sie zur Tür zu führen. Ich schreckte jedoch zurück, als sie mich plötzlich von sich schubste. Tränen stiegen in ihre Augen. Ich taumelte durch den Ruck einige Schritte zurück.
"Du hattest kein Recht dazu!", brüllte sie mich an, während ich sie daraufhin ungläubig anblickte. "Kein Recht dazu! Es ist mein Körper! Meine Entscheidung!"
"Stella! Es bleibt auch deine Entscheidung! Nur solltest du zu einem richtigen Arzt!"
Ihr Brustkorb hob und sank schneller. Eilig wischte sie sich ihre Tränen weg. Ich stand nur da und wusste nicht, wie ich sie beruhigen sollte.
"Weißt du was?!", unterbrach sie die Stille zwischen uns. Sie kam einen Schritt auf mich zu. Ihr Körper bebte vor Zorn. Sie ballte ihre Hände zu Fäusten. "Du bist der egoistischste Mensch, den ich je getroffen habe und tust immer so, als würdest du dich für andere interessieren! Ich hab wirklich gehofft, du wärst nur bei deinen Brüdern so, doch heute sehe ich, dass du auch vor mir keinen Halt mehr machst!"
"Das stimmt doch gar nicht!", widersprach ich ihr.
"Doch! Immer denkst du, alles dreht sich um dich! Du bist der Überzeugung, überall mitreden zu dürfen! Tja, Nives. Es dreht sich aber nicht alles um dich! Wenn ich meine, ich gehe hier zu einem Arzt, dann brauche ich deine Erlaubnis nicht!"
Erneut wischte sie sich die Tränen weg, die immer wieder über ihre Wangen liefen.
"Du willst keine Kontrolle, kontrollierst aber selbst alles um dich herum. Beschwerst dich, wie schlimm deine Mutter ist, obwohl du dankbar sein solltest, eine zu haben! Benutzt deine Brüder, um deinen Willen zu bekommen! Jetzt bringst du mich in eine Situation mit meinem Vater, der ich aus dem Weg gehen wollte!"
"Stella! Es reicht!"
"Nein!", wurde sie lauter und ich spürte bereits den Zorn meine Kehle hinauf kriechen. Wäre es nicht Stella, wäre ich bereits ausgerastet. Erst Recht, weil ich wusste, dass ein Fünkchen Wahrheit in ihren Worten lag. "Es reicht nicht! Weißt du eigentlich, wie verzweifelt ich bin?! Hätte ich mit meinem Vater darüber reden wollen, hätte ich es selbst getan! Dafür brauche ich deine Hilfe nicht!"
"Du hast doch überhaupt keine Ahnung, was alles passieren hätte können! Sei lieber mal dankbar, dass ich dich aus der Scheiße raushole!"
"Dankbar?!", gab sie angewidert von sich. Ihr Blick glitt über mein Gesicht. Mit solch einem Ausdruck hatte sie mich noch nie angesehen. "Kein Wunder, dass Ayaz keinen Bock mehr auf dich hat. Ihn hast du ja auch verjagt, wie alle anderen. Keiner darf Fehler machen, nur du!"
"Ist das dein ernst?", fragte ich geschockt und stellte mich genau vor sie, um ihr tief in die Augen zu sehen. Sie wich mir kurz aus, um meinem Blick aber anscheinend stand zu halten. "Du gibst mir die Schuld für die Situation mit Ayaz?"
Sie starrte mich wütend an, doch ich bekam keine Antwort mehr. Adamo tauchte neben uns auf. Ich sah zu ihm und erkannte das viele Blut auf seiner Jeans und seinen Händen. Er blickte wütend zu Stella, die aber nur Augen für mich hatte.
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Lies from my bodyguard | Band 2
RomantizmEin wir? Das gab es nie. Wir waren nie wirklich ein wir. Es gab nur dich. Dich und deine Lügen. Und mich, die naiv genug war, sich blenden zu lassen. Blenden zu lassen von deiner Art, mit mir umzugehen. Du nahmst mich so, wie ich war. Wolltest mic...