8 | Revolver

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Die Luft war zum zerreißen gespannt

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Die Luft war zum zerreißen gespannt. Mein nervöser Blick lag weiterhin auf Serafino. Er drehte sich zu einem seiner Handlanger, der ihm einen Revolver reichte.

"Darf ich mir etwas anziehen?" Ohne meine Waffe runterzunehmen, fixierte ich seine grünen Augen. Er neigte den Kopf leicht nach unten, um sich den Revolver anzusehen.

"Nein", sprach er schließlich und wandte mir wieder seine Aufmerksamkeit zu. "Ich genieße den Anblick."

"Du bist widerlich!" Ich ging einige Schritte rückwärts. Wollte somit Raum zwischen uns schaffen, stieß jedoch schnell mit meinen Waden an das Bett. "Starr mir einmal auf meine Brüste und-"

"Und?", unterbrach er mich dreist, ehe der Gorilla hinter ihm verschwand und die Tür schloss. Nur wir beide blieben zurück. Der einzige Unterschied war, dass ich immer noch auf sein Gesicht zielte. Das Gefühl gab mir eine gewisse Sicherheit. Eine kleine Bewegung meines Fingers und dieser Typ wäre Geschichte. Ich aber auch ...

"Setz dich", wies Serafino mich an. Mit einer eleganten Bewegung zeigte er zur Seite des Raumes. Dort stand ein einzelner Sessel. Ich schüttelte den Kopf.

"Ich möchte stehen bleiben." Meine Augen trafen wieder genau auf seine.

"Bist du dir sicher?"

"War mir nie sicherer", setzte ich nach, wodurch ein finsteres Lächeln auf seinem Gesicht entstand. Er zögerte es raus. Vermutlich zeigte er es nicht, doch ihm bammelte es genauso davor, sich diesen Revolver an den Kopf zu halten, wie mir.

"Rotwein?"

"Du hast Angst, oder warum stellst du mir so unnötige Fragen, die ich sowieso alle verneinen werde?"

"Ich?", sprach er amüsiert. "Ich bin eher aufgeregt, als verängstigt."

"Gut, dann gib mir endlich den Revolver, damit wir anfangen können.

Ich hasste sein selbstgefälliges Grinsen. Erst Recht, weil er mit diesem auf seinen Lippen direkt auf mich zukam. Seine Augen fixierten mich, als würde ich mich auflösen, würde er sie auch nur eine Sekunde abwenden. Ich hörte mein Herz klopfen. Beständig , doch auch lauter als sonst. Nahm den Geruch von Zitrone wieder intensiver wahr. Doch schnell konzentrierte ich mich wieder nur auf ihn.

"Stop!", zischte ich, als er nur sich nur noch einen Meter von mir entfernt befand. Seine Augenbrauen hoben sich. Er nahm mich nicht ernst. Das würde er aber noch.

"Ich lasse mich nicht aufhalten", erklärte er mit dunkler Stimme. Dabei setzte er weiter einen Fuß vor den anderen. "Selbst der Wille zum abrücken, der sich in deinen wunderschönen Augen spiegelt, wird mich nicht davon abbringen."

Meine Atmung stockte, als er so nah an mich herantrat, dass sich der Lauf meiner Waffe auf seine Stirn drückte. Entschlossen zuckte mein Finger mehrere Male. Ich stoppte jedoch meine Impulsivität. So gerne ich sein Hirn auch hier im Zimmer verteilt hätte. Es war mir wichtiger, wieder nach Hause zu kommen. Mit ihm alleine könnte ich es sicher aufnehmen. Mit den Wachen oben nicht. Die Hoffnung, er würde dieses Spiel verlieren, brachte mir ein Schmunzeln. Wieso sollten diese Gorillas mich festhalten, wenn ihr Boss Selbstmord bei einem Spiel begangen hat.

Lies from my bodyguard | Band 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt