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Ich muss euch umbedingt erzählen, was mir passiert ist Gerade jetzt stehe ich hier, umgeben von Ballons, Konfetti, kreischenden Mitschülern... mein Herz schlägt bis zum Anschlag.
Ob das was Gutes oder Schlechtes ist? Na ich würde sagen... fangen wir doch von vorne an. Es ist etwa zwei Wochen her. Damals lebte ich bei meiner Stiefmutter mit ihren 2 Töchtern.

Mein Vater war vor 4 Monaten abgehauen und hatte angeblich etwas Geschäftliches in Europa zu erledigen. Aber ich glaubte ihm nicht. Ich dachte eher, er hätte sich eine neue Trulla angelacht.
Ich meine, warum sollten mich meine Stiefmutter und Stiefgeschwister, sonst plötzlich so schlecht behandeln. Sie sagten seit dem Tag, an dem mein Vater ging, immer:

"Du bist Schuld, dass er weg ist"
"Wärest du nicht, dann wäre er noch hier!"
"Er ist weg und du musst nun auf uns hören!"

Und noch so einiges mehr, was ich jetzt nicht wiedergeben möchte.
Jedoch hatte ich im nachhinein erfahren, dass er verstorben war. Er hatte ein Unfall auf der Autobahn gehabt. Für mich brach damals eine Welt zusammen.

Seidem er weg war, bekam ich täglich eine Liste mit sehr vielen Aufgaben, die ich im Haushalt erledigen musste. Am besten so schnell wie möglich und ohne Wiederworte.
Und Gnade dir Gott, wenn ich etwas sagte oder die Aufgaben in einem vorgegebenen Zeitraum nicht schaffte.

Dann wurde ich mit Essensentzug bestraft und Essen klauen war keine Option. Sie hatten ihre Augen überall.
Falls ich doch etwas zum Essen bekam, war es auch nicht gerade viel.
Es waren meistens die kläglichen Reste ihres Essens.

Das Einzige, was ich in diesem Haushalt nicht machen musste, war das Essen zu kochen. Jedenfalls nicht nach dem Unfall von vor 3 Wochen.
Denn da hatte ich versehentlich die Küche in Brand gesetzt. Keine Ahnung wie mir das passieren konnte.

,,ALEEEEEEEEEEEX! Du Balg, komm herunter!", schrie meine Stiefmutter Helga und riss mich aus meinen Gedanken.
Schnell sprang ich aus dem Bett, zog meine Strickjacke an, da es am frühen morgen noch recht kühl war umd eilte die Treppen hinunter in das Wohnzimmer.

,,Räume schnell die Küche auf. Ich muss meine beiden Süßen noch zur Schule bringen und dann auch schon zur Arbeit."

,,Ja Mam."

Pfff, als ob ich nicht auch zur Schule müsste. Statt mich mitzunehmen, musste ich ihren Dreck mal wieder wegräumen. Und das Blöde war auch noch, dass ich auf die selbe Schule ging wie meine Stiefgeschwister, die auf die Namen Clara und Bianca hören.

Mal wieder wurde ich aus meinen Gedanken gerissen, in dem mir jemand mit der Hand vor den Augen schnipste. Es war Clara, die älteste Tochter.

,,Hey kleiner Aschenputtel mach dich an die Arbeit und träume nicht." Bianca, die neben ihr stand, stimmte ihr mit einem naiven langezogenem ,,Genaaauu" zu. Gemein lachend warfen sie ihr Haar über die Schulter, drehten sich um und verließen mit ihrer Mutter, die das ganze amüsiert beobachtet hatte, das Haus.

Manchmal wollte ich Clara gerne meine Meinung sagen, aber dann würde ich wahrscheinlich noch mehr Aufgaben bekommen, und ich schaffe jetzt schon kaum die Arbeit pro Tag. Ich komme auch immer zu spät in die Schule. Nun ging ich in die Küche, machte den Abwasch, kochte etwas Einfaches für den Stiefmutternachwuchs und brühte mir eine Tasse Kaffee auf. Mehr schaffte ich an jenem Morgen nicht, denn es war bereits Zeit, zur Schule zu rennen.

Außer Atem kam ich an der Schule an und sah, dass alle Schüler schon im Gebäude waren.
Schnell rannte ich hinein, die Treppen hoch bis zur Tür meines Klassenzimmers. Dort angekommen richtete ich schnell mein Hemd, fuhr mir einmal durch die Haare und klopfte an.
Kurze Zeit später wurde ich mit einem "Herein" hineingebeten.

Ich öffnete die Tür mit einem: "Entschuldigung für die Verspätung."
Der Lehrer winkte nur ab und wies mich an sich hinzusetzten.

Zügig begab ich mich auf meinem Platz und packte meine Schulsachen aus. Nachdem das erledigt war richtete ich meine Aufmerksamkeit auf den Unterricht. Das Einzige, was im Unterricht störte, waren die starrenden Blicke meiner besten Freundin, die sich in meinem Rücken bohrten.

Wieso sah sie mich so an? Ich war doch nur wie immer etwas spät dran. Ich blickte mich in der Klasse um und bemerkte, wie mich noch mehr anstarrten. Obwohl?? Sie guckten nicht in meine Augen, sondern eher auf meine Klamotten.
Stimmt, heute früh hatte ich keine Zeit mehr, mich umzuziehen. Deshalb trug ich mein übliches Outfit( Jogginghose, Hemd und Jacke), das jetzt nicht gerade professionell aussah, sondern eher nach Faulheitund Langeweile.

Verschämt lächelte ich und kratzte mir leicht am Hinterkopf. Das war eine Geste, die ich meist tat, wenn mir etwas unangenehm war.

Doch jetzt saß ich hier im Unterricht und konnte mich schlecht umziehen, da ich keine Wechselklamotten dabei hatte. Tja, Pech gehabt.

Die Zwei Schulstunden Mathe vergingen wie im Flug und schon klingelte die große Schulglocke zur Pause.
Die Schüler sprangen von ihren Plätzen auf und verließen fast fluchtartig den Klassenraum. Im Gegensatz zu ihnen packte ich in Ruhe meine Sachen ein.
Ich werde es wohl nie verstehen, warum alle den Unterricht so eilig verlassen müssen. Ich meine klar, Unterricht ist anstrengend und nicht immer einfach, besonders Mathe. Aber warum aus dem Raum fliehen? Du musst doch nach der Pause sowieso hier wieder zurückkommen.

Plötzlich wurden mir von hinten meine Augen mit kalten dünnen Händen zugehalten.
,,Rate mal wer ich bin", ertönte eine fröhliche weibliche Stimme hinter mir. Belustigt lächelnd antwortete ich ihr:
,,Hmm, das kann doch nur meine beste Freundin Xenia sein." Sie nahm die Hände wieder von meinen Augen.
,,Woher du das immer weißt." Xenia lachte kurz auf.
Ich stand von meinem Platz auf und gemeinsam verließen wir das Klassenzimmer und begaben uns auf den Schulhof.
Xenia packte mein Handgelenk und zog mich mit zu einer Bank, die unter einem blühenden Kirschbaum stand. ,,Und jetzt erzähl mal, was war los? Warum bist du heute wieder zu spät und bist heute in dem Schlabberoutfit gekommen. Ich meine, warum Jogginghose und Hemd, passt ja überhaupt nicht."
,,Hätte ich etwa nackt kommen sollen? " Verspielt wackelte ich mit den Augen. Verdutzt sah sie mich an.
,,Das habe ich nicht gesagt." Kurz lachten wir, wurden aber recht schnell wieder ernst.
,,Naja heute morgen, ich war kaum aufgestanden, hatte mich das Stievmonster gerufen und mir einige Aufgaben aufgetragen die ich machen sollte, wofür sie sich zu fein waren, es selbst zu erledigen. Die Zeit verflog schnell und ehe ich mich versah, musste ich los zur Schule rennen."
,,Warum lässt du das mit dir machen? Also wenn ich du wäre, würde ich denen den Besenstiel in den Hintern schieben und zusehen wo der Pfeffer wächst!"
,,Wow wow, nicht so vugulär."
,,Was? Ist doch so!" Xenia ballte ihre Hände zu Fäusten.

Ich schwieg und machte so Xenia deutlich, dass ich die Unterhaltung nicht länger in diese Richtung gehen lassen wollte. Als wenn Gewalt für alles die Lösung wäre... Für Xenia war sie das offenbar.

Wir aßen zusammen unser Pausenbrot und unterhielten uns noch ein wenig, bis wir uns schließlich nach kurzer Verabschiedung wieder in unsere Klassenräume gingen. Ich wollte unbedingt vor den anderen Mitschülern wieder im Klassenraum sein, denn ich mochte es nicht, im Gerangel zurück zu gehen.

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Hallo liebe Leser,

Es freut mich sehr, dass ihr hierher gefunden und angefangen gehabt meine Geschichte zu lesen.
Diese Geschichte ist schon beendet und sie wird in Kapitel unterteilt und korrigiert. Danach wird sie hier, nach für nach, veröffentlicht.
Ansonsten wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen und hinterlasst mir gerne Feedback.

Eure JaeMarixLee

P.S: Die Geschichte habe ich zusammen mit Andy-Namic geschrieben + mit moony.

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Cinderella?! Really?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt