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Ich war nervös. Schließlich war ich mir nicht sicher, wie die anderen Mitschüler auf unsere Beziehung reagieren würden. Doch trotz der Nervosität, die sich schwer in meinem Magen anfühlte, werde ich ihn nicht verleugnen und an seiner Seite bleiben, was auch immer geschehen möge!

Von weitem konnte ich schon die Schule sehen und meine Entschlossenheit geriet kurz ins wanken.
Aufmunternd drückte Taehyung meine Hand und ließ mich gleich sicherer fühlen.
,,Bereit?", fragte er mich.
,,Nein...Ja...Nein....Ich bin mir nicht sicher..", sagte ich ehrlich zu ihm.
,,Es wird schon. Vertrau mir und wenn andere was dagegen haben, sind es Idioten."
,,Genau! Da stimme ich Tae zu!", stimmte Yuna ihm zu. ,,Und ihr beide vergesst etwas. Ihr habt Freunde, die zu euch stehen, da können die anderen euch egal sein. Übrigens werden wir die meisten Schüler ab nächster Woche sowieso nicht mehr sehen", fügte sie noch hinzu.

Also los gehts! Arschbacken zusammenkneifen, Bauch rein und Brust raus.
Gemeinsam beschreiteten wir den Weg zur Schule.
Einige Schüler tuschelten und sahen zu uns herüber, aber die Überzahl interessierte sich nicht für uns.
Es war doch nicht so schlimm wie ich es zuerst dachte.
Aus der Schule kam Xenia gehüpft. ,,Ich habe dich bei der Talentshow am Abschlussball angemeldet!", schrie sie.

,,Was?", fragten Yuna und Taehyung überrascht.

,,Du wusstest davon?", fragte Taehyung mich, da mich die Tatsache nicht überrascht hatte.
,,Ja, und ich bin mir immer noch nicht sicher, ob ich es mich wagen soll. Singen...vor so vielen Menschen. Ich habe doch sonst immer nur für mich selbst gesungen", erklärte ich meinem Freund.

,,Ja, ich weiß. Aber du hast ein unglaubliches Talent und es wäre schade, es nur für dich zu behalten", antwortete Taehyung einfühlsam.
Ich seufzte und spielte nervös mit meinen Fingern.

Ich blickte Taehyung an und sah die Ermutigung in seinen Augen. Er hatte recht, ich hatte ein Talent und es wäre egoistisch, es nur für mich zu behalten. Aber die Angst vor dem Versagen und der Kritik war überwältigend.

,,Ich weiß nicht, Tae. Ich habe solche Angst davor, dass ich mich blamieren könnte", gestand ich ihm.

Taehyung lächelte verständnisvoll. ,,Ich weiß, dass du Angst hast, aber du musst dir keine Sorgen machen. Du bist gut genug und ich bin sicher, dass du das Publikum begeistern wirst."

Ich seufzte erneut und schloss die Augen. Ich wusste, dass Taehyung Recht hatte, aber es war schwer, meine Ängste zu überwinden.

,,Ich werde es versuchen", sagte ich schließlich. ,,Aber ich brauche eure Unterstützung", sagte ich an alle gewandt.
,,Denk einfach an die Worte, die ich dir im Park gesagt hatte", warf Xenia ein und war begeistert, dass ich nun offiziell zusagte, dass ich an der Talentshow teilnehmen würde.

,,Ohhh, ich freue mich schon darauf dich live singen zu hören", quietschte Yuna und klatschte vor Freude.

Taehyung strahlte mich an. ,,Natürlich unterstütze ich dich. Ich werde bei dir sein, jeden Schritt des Weges."
,,Nein, Tae. Wir alle werden Alex unterstützen", wiedersprach Yuna ihm.

Ich lächelte zurück. Mit der Unterstützung Taehyung und meiner Freunde an meiner Seite fühlte ich mich plötzlich stärker und mutiger.

Nachdem das geklärt war, gingen wir in das Gebäude. Im Foyer an der Wand neben der Tür, die zu den Treppen führte, die zu den verschiedensten Klassenräumen führten, stand eine besorgt aussehende Bianca, die in eine bestimmte Richtung schaute. Wir gingen auf sie zu und sie schien uns nicht zu bemerken.

Xenia legte ihr eine Hand auf sie Schulter und fragte vorsichtig nach: ,,Alles gut?"

Bianca hatte es nicht kommen sehen, erschrack, zuckte zusammen und stieß ein lauhes "Wahhh", aus. Danach legte sie sich eine Hand auf die Brust und sah uns mit ganz großen Augen an.
,,Himmel! Hast du mich aber erschreckt!", stieß sie aus. ,,Seit wann steht ihr hier?", fragte sie dann an alle gewandt.
,,Nicht sehr lange. Was war denn gerade los?", fragte Xenia. Bianca sah jeden einzelnd an. Bei mir versuchte sie jedoch meinen forschenden Blick auszuweichen und bei Xenia, verweilte er etwas länger. Verwundert nahm ich es zur Kenntnis.

„Ich habe das Gefühl, dass Clara und Lisa irgendetwas aushecken“, teilte uns Bianca mit.
„Was meinst du?“, fragte ich und suchte mit meinem Blick im Foyer nach den eben genannten Personen.

Bianca senkte ihre Stimme und flüsterte: ,,Ich habe die beiden gerade gesehen, wie sie sich verschwörerisch unterhalten haben. Es schien, als würden sie etwas planen." Unser aller Blick wanderten nun gemeinsam durch das Foyer, auf der Suche nach Clara und Lisa, während die Neugier in der Luft lag.

Als wir Clara und Lisa zusammen stehend entdeckten, gingen wir zielstrebig auf sie zu. "Wir haben gehört, dass ihr etwas plant. Was ist los?", fragte Taehyung direkt, während Xenia und ich gespannt auf ihre Reaktionen warteten.

Trotz unserer direkten Frage schwiegen Clara und Lisa beharrlich. Ihre Blicke trafen sich kurz, und ein schelmisches Lächeln huschte über ihre Gesichter. Xenia, Taehyung und ich tauschten besorgte Blicke aus, während Bianca skeptisch fragte: ,,Ihr könnt mir doch wohl vertrauen, oder?" Clara und Lisa sahen sich erneut an, bevor sie synchron antworteten: ,,Überraschungen sind doch viel spannender, oder nicht?" Das Misstrauen wuchs in unserer Gruppe, und die Frage blieb: Was planten Clara und Lisa wirklich?

Clara beugte sich zu ihrer Schwester vor und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Danach sah Clara mich vernichtend, aber auch triumphierend an. Als Nächstes ging sie gemeinsam mit Lisa woanders hin.

Neugierig sahen wir Bianca daraufhin an.
,,Was hat sie dir gesagt?", fragte ich vorsichtig nach.

Bianca zuckte mit den Schultern. ,,Irgendwas davon, dass sie etwas geplant haben, was mir von Vorteil ist und mir helfen soll, über dich hinwegzukommen, während es für dich, Alex, von Nachteil sein soll. Genaueres hat sie mir nicht gesagt."

Die Spannung war förmlich in der Luft spürbar. Wir überlegten gemeinsam, was sie geplant haben könnten, und kamen nur zu dem Ergebnis, erst einmal vorsichtig zu sein. Wer weiß, vielleicht war das nur heißes Geschwätz und nichts dahinter. Unsere Überlegungen wurden von der Schulklingel unterbrochen.
Wir tauschten einen schnellen Blick aus und beschlossen, das Thema vorerst ruhen zu lassen.

Mit einem Hauch von Skepsis begaben wir uns getrennt zu unseren Klassenräumen, wissend, dass der Tag vielleicht noch einige Überraschungen bereithielt.

Vor der Abzweigung, die zu meinem und Xenias Klassenraum führte, hielt mich Taehyung mit einem sanften Griff an der Hüfte davon ab, weiterzugehen. Hier mussten wir uns trennen, da Taehyung eine Klasse über mir war und die Räume der Älteren eine Etage höher lagen.

Wir blickten uns einen Moment lang tief in die Augen, und in der Stille zwischen uns schien die Zeit stehen zu bleiben. Taehyungs sanfter Griff an meiner Hüfte vermittelte eine ungesagte Verbindung. ,,Pass auf dich auf, okay?" flüsterte er, und ich konnte die Wärme seiner Worte spüren. Mit einem zarten Lächeln nickte ich, bevor wir uns schweren Herzens voneinander lösten und unseren eigenen Weg zu den Klassenräumen fortsetzten, die uns für den Moment voneinander trennten.

Cinderella?! Really?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt