20

12 2 0
                                    

Er wurde unterbrochen, als Yuna ins Zimmer stürtzte. Als sie uns sah, grinste sie Bedeutungsschwer und fragte: ,,Störe ich, denn wenn ja, tut es mir Leid. Aber wenn ihr Privatsphäre wollt, geht doch in Tae's Zimmer." ,,Sie lachte, als wir beide rot wurden. Doch als ich mich zurückziehen wollte, hielt mich Taehyung davon ab. Nun saßen wir so nahe nebeneinander, dass kein Blatt mehr zwischen uns passte. ,,Was wolltest du, allerliebste Schwester?" ,,Ach, ich wollte dich nur fragen, ob du dieses T-shirt noch brauchst, oder ob ich es haben darf.", sagte sie Schulterzuckend. ,,Wieso willst du mein T-shirt? Du hast doch eigene. Ausserdem ist es dir viel zu gross." ,,Einfach so." ,,Ja okay, dann nimm es." Als Yuna verschwand, schüttelte Taehyung nur den Kopf.  Nervös knetete ich meine Hände und wusste nicht was ich nun tun oder sagen sollte.
Wollte er gerade mich küssen...? Und was wollte er mir sagen?
Ihn darauf ansprechen tat ich nicht, denn das wäre mir jetzt im Moment ziemlich unangenehm gewesen.
,,Man! Warum bin ich bei ihm immer so schüchtern?!", fragte ich mich verzweifelt in Gedanken. Aber die Neugierde blieb.

Taehyung räusperte sich und setzte sich ein kleines bisschen zurück. ,,Also ich.." ,,Was wolltest du mir sagen?", fragte ich nun, im selben Moment, als Taehyung schon angefangen hatte zu sprechen.

Kurz darauf war es still. Taehyung zögerte kurz. "Also ich... ach egal. Lass uns etwas unternehmen, damit du auf andere Gedanken kommst. Wie wäre es mit Basketball?"

Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass er zuerst etwas anderes sagen wollte. "Basketball?", fragte ich perplex und war innerlich etwas enttäuscht, schließlich hatte ich mit etwas anderem gerechnet.

,,Ehm... ja... Aber ich bin da nicht gut drin", antwortete ich ihm zögerlich und sah zu ihm auf. ,,Ich kann es dir beibringen." Bei diesen Worten strahlte er mich mit seinen wunderschönen Augen an. Prompt wurde ich wieder knallrot im Gesicht. Ich nickte ihm zu und grinste leicht. Doch den Blick von seinen Augen konnte ich einfach nicht abwenden, denn sie waren wie Magnete, die meine Augen festhielten. Er war der Erste von uns beiden, der den Blickkontakt abbrach und dann aufstand. Er holte schnell aus seinem Zimmer einen Basketball und gemeinsam gingen wir in den Garten. Naja, ich watschelte ihm eher hinterher, so kam es mir jedenfalls vor...

Es war draußen schon etwas dunkel geworden, deshalb schaltete Taehyung die Lampen an, die am Rand des Gartens standen. Der Garten wurde nun beleuchtet und ich konnte nicht anders, als zu staunen. Er war riesig und hatte unglaublich schöne und bunte Bäume und Pflanzen. Ich ließ meinen Blick über das Gelände schweifen. An einer Wand des Hauses hing ein Basketballkorb. Er lachte, als er meinen staunenden Gesichtsausdruck sah.

Taehyung erklärte mir die Regeln beim Basketball. Anschließend versuchte ich ein paar Körbe zu werfen. Als ich keinen einzigen von ihnen traf, kam Taehyung zu mir. ,,Sorry, ich bin ein hoffnungsloser Fall."

,,Ach was, ich kann dir helfen." Er zögerte kurz, doch dann stellte er sich hinter mich. Es war eine Art Umarmung von hinten. Er nahm sanft meine Handgelenke in die Hand und setzte meine Hände an die richtige Stelle auf dem Ball. Anschließend legte er seine Hände auf meine. Ich lief knallrot an. Er zeigte mir, wie ich werfen sollte. Als ich ihm sagte, dass ich es verstanden hatte, verharrte er noch einmal schnell in dieser Position.

,,Sag mal, warum klopft dein Herz so schnell?", fragte er dann leise. Oh, oh... er hatte es bemerkt. Als ich nicht antwortete, brachte er mich dazu, mich umzudrehen. Nun stand ich keine 3cm vor ihm und schaute in seine wunderschönen Augen. Sein Blick suchte meinen.

,,Warum klopft dein Herz so schnell...", wiederholte Tae. Es war nur noch ein Flüstern. ,,Ist es der selbe Grund, weshalb..." Er beendete den Satz nicht. Weshalb was? Das machte mich ganz nervös. Ich spürte seinen Atem. Er war mir so nahe. Was sollte ich jetzt tun? Er sah mir direkt in die Augen. Ich versuchte ihnen auszuweichen, aber das war erfolglos. Kaum eine Sekunde später sah ich ihm ebenfalls tief in seine Augen. Die Welt um mich herum blieb stehen. Alles verschwand. Nur noch Taehyung nahm ich wahr. Unbemerkt von mir näherte sich Taehyung etwas mehr.

Ich bemerkte es erst, als sich unsere Nasen fast berührten. Mein Atem ging nur noch stoßweise und mein Blick fiel auf seine Lippen. Fragend sah er mich an. Ich neigte meinen Kopf etwas höher. Taehyung legte seine großen warmen Hände sanft auf meine Schultern ab. Fast als sich unsere Lippen berührten, stammelte ich ein leises ,,Ich..."

Im nächsten Moment wurden wir von einem Handyklingeln gestört. Erschrocken sprang ich zurück und lief abermals rot an. Zugleich verfluchte ich das Handy, das gerade klingelte. Wessen war es?

Das Klingeln kam aus meiner Hosentasche. Ups, ich hatte wohl vergessen, es vor dem Spiel wegzulegen. Am liebsten hätte ich es gegen die Wand geschmissen. Böse funkelte ich das klingelnde Handy, das ich nun in der Hand hielt, an. Ich legte einfach auf. Die Anruferin war Xenia. Doch kaum hatte ich aufgelegt, rief sie erneut an. Das Spiel ging ganze zwei Mal so.

,,Du solltest drangehen", sagte Tae. ,,Scheint wichtig zu sein."

Cinderella?! Really?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt