❤️‍🔥 fragen die auf wühlen ❤️‍🔥

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Cessy

Vorsichtig tapse ich in die Küche, ich bin genau in dem Augenblick ins Schlafzimmer gehuscht, als Yvy, Hell und Timon aufgebrochen sind, um alles für ein Frühstück zu holen.

Mit einer Radler Leggins und meinen Oversize-Shirt trete ich leise vor die Kaffeemaschine, ich habe keine Ahnung ob Luca noch draußen sitzt oder versucht seine Perle von Ben weg zu bekommen denn die hat aufgehört zu schreien als wäre der Serienkiller jeffrey Dahmer an ihr zu Gange.

Als ich auf mein Handy sehe, rümpfe ich meine Nase, Timon hat mir geschrieben, über die Funk App.
Wieso macht er das denn er kann mir genauso über WhatsApp schreiben.

Timon: War dir das genauso unangenehm wie mir?

Ich verdrehe die Augen bei der Frage.

Cessy: Wieso schreibst du hier und nicht in WhatsApp?

Zumal er gerade einkaufen ist, was ist, wenn Yvy das sieht.

Timon: weiß nicht, ich bin durcheinander, die Frage hat mich total überrumpelt.

Verwirrt schiebe ich meine Tasse unter die Maschine und grübel.
Ja, die Frage war wirklich komisch, aber er hat auch komisch reagiert.

Cessy: Wir sind doch Freunde, oder?

Ich muss das fragen, denn wenn Timon es anders sieht weiß ich nicht, wie ich damit umgehen soll.
Ja, wir haben eine intime Zeit verbracht, aber nie, wenn wir uns getroffen haben, da waren wir ausschließlich Freunde.

Mehr nicht.
Bei mir war es zumindest so, dass ich mir sogar jemand anderen vorgestellt habe, was nie schwer war, da Timon in seinem Profilbild nur seinen Oberkörper hat und ich nur meinen Ausschnitt.

Timon: Natürlich sind wir Freunde, mich hat die Frage nur aus dem Konzept gebracht.

Skeptisch betrachte ich den Satz, vielleicht liegt es an meinem Beruf, ich lese mehr daraus als dort steht!

Cessy: Was ist los? Rede mit mir.

Ich spüre in meinem Nacken, dass sich mir jemand nähert, schnell mache ich mein Display aus und drehe es auf dem Tresen. Ich bin zwar eine offene Person, aber ich muss jetzt nicht unbedingt jeden wissen lassen, was ich privat so mache.
Der Gedanke lässt mich leise kichern, alle Welt kann meine dreckigen Geheimnisse lesen, aber wehe eine reale Person steht neben mir.

"Hast du mit meinem besten Freund gevögelt?”, ich zucke so heftig zusammen, dass sich mein Oberkörper verkrampft. Luca steht direkt hinter mir und knurrt mich fast an.
Mit weit aufgerissenen Augen reibe ich mir über meinen Brustkorb, langsam drehe ich mich um und hoffe inständig, dass der Kerl ruhig bleibt.
“Äh, nein, sag mal kannst du dich bitte nicht so anschleichen?", seine hübschen Mandelaugen sind zu schlitzen gezogen.

Es steht ihm ins Gesicht geschrieben, dass er mir kein Wort glaubt, “was war das vorhin?”.
Verwirrt sehe ich ihn an, also hat er es auch gehört.

"Luca, ich und Timon sind gute Freunde”, sind wir wirklich, wenn es nach mir geht.
Er nickt in Zeitlupe, die Zeit nutze ich, um meinen Kaffee zu nehmen.
“Ach und was war das gerade dann?” “Als hätte man euch in flagranti erwischt”.
Still gebe ich Luca Recht, wir haben uns ja auch erwischt gefühlt.
Ich mich weil ich nicht will, dass Timon und er Streit haben wegen etwas, das keiner wusste, und Timon, ja, wieso eigentlich?

“Wegen der Frage selbst?”, stelle ich die Gegenfrage.
Als mein Handy wieder einen Ton gibt, der, wie ich weiß eine Nachricht auf der Funk App ankündigt, schlägt mein schlechtes Gewissen in vollem Maß zu.

Ich habe das Bild von mir vor Monaten vor meinem geistigen Auge, wie ich vor Markus stand, um ihn um die Wahrheit gebeten habe, und er hat viel zu schnell geantwortet .
Ich wusste die Wahrheit, wollte sie trotzdem aus seinem Mund hören.

Und irgendwie ist es gerade fast die selbe Situation, nur anders herum.
Ich komme mir wie eine miese Lügnerin vor, Timon und ich hatten Spaß zusammen zwar keinen Sex aber trotzdem hätte ich Luca die Wahrheit sagen können.
Sollten wohl eher, wie ich gestern mitbekommen habe, sind Timon und er seit der Grundschule befreundet.
Was richtet das gegebenenfalls an, wenn ich die Wahrheit sage?

Wird Luca wütend, weil er sich vielleicht hintergangen fühlt?
Immerhin hat er mein Buch gelesen, er könnte leicht auf die Lösung kommen weil Timon schon während des Motorrad-Types da war, genauso erwähnt wurde.
Wenn auch nur kurz, und danach nie wieder.

“Ich glaube dir kein Wort cessy”, wieder drehe ich mich zu Luca, ich muss das erst mit Timon besprechen, ich kann niemanden in den Rücken fallen.

“Weißt du Luca, das sagst du schon das zweite Mal, aber hast du dich mal gefragt, ob ich dir glaube?”.
Bei seiner überraschten Miene fahre ich locker fort: "Jedes Mal, wenn wir uns über den Weg laufen, schreist du mich an, betitelst mich als Lügnerin und bist kalt, aber was ist mit dir?”.

“Als du plötzlich weg warst ohne ein Ton dich tagelang nicht gemeldet hast war ich stinksauer und dann rufst du an mit einer halbherzigen Entschuldigung und meintest deinem Hund ging es nicht gut, nichts weiter und trotzdem hast du von mir verlangt das ich dir jedes wort glaube”.

Ich schüttelte enttäuscht den Kopf, die Erinnerung daran lässt mich schlagartig einsehen, dass ich aus Wut mehr mit Johan angefangen habe als ich es wollte.
"Kannst du mal einsehen, dass wir bis dahin nur geschrieben haben?”, "Jeder Satz hätte eine Lüge sein können Luca, wir haben nie offen gesagt, dass wir..”, hilflos gehen meine Schultern hoch.

Ich bin eh schon wie ein offenes Buch, also kann ich auch weiter reden, “du genauso wenig wie ich haben gesagt das wir exklusiv wären, keiner hat gesagt das wir mit keinem anderen schreiben, was dachtest du denn was ich denke?”.

Da keine Antwort kommt, nicke ich trotzig, ich hatte es gestern noch im Gefühl, dass wir nicht alles geklärt haben.
So ist es auch, Luca stellt sich die ganze Zeit als wütend und verletzt hin, aber was ist mit mir?

“Dachte ich mir bereits”, wieder höre ich mehrere Motoren, erleichtert und ein wenig traurig fange ich an den Tisch zu decken.

Anonyme App Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt