❤️‍🔥 alles weg ❤️‍🔥

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Cessy

Die Woche, die darauf folgte war alles andere als einfach, ich habe selber gemerkt, wie ich mich zurückgezogen habe, nicht nur bei Damian, sondern auch bei Lauren und bei der Arbeit. 

Ich vergrabe mich in meinen Aufgaben, ich mache alles, damit ich mich nicht mit mir selbst auseinandersetzen muss. 

Ich kann es nicht, als ich gemerkt habe, dass mich nachdenken nicht weiter bringt und ich keine Lösung finden kann, habe ich es schlicht sein lassen. Die Lösung kommt, wenn es an der Zeit ist und nicht weil ich eine haben will. 

Also habe ich viel gearbeitet und alles verdrängt, was mich hätte zum Nachdenken bringen können. 

An meinem Schreibtisch esse ich gemütlich meine Forelle und lese mir stirnrunzelnd die Kapitel, durch die ich bis jetzt geschafft habe, das alles erfüllt mich gerade nicht. Sonst hätte ich Spaß beim Schreiben, aber jetzt nicht mehr. 

Ich bin ernsthaft am Überlegen es erstmal sein zu lassen, erst gestern hatte ich ein Gespräch mit meinem Chef. 

Ich wollte Zeit für mich und mein Buch, sofort war er einverstanden und hat mich aus meinen Verpflichtungen entbunden. Ich hätte mich darüber freuen können, bedeutet ja mehr Home Office und mehr Zeit für mich. 

Aber die Realität sah anders aus, als ich erst Zuhause war und die Einkäufe ausgepackt habe, wurde mir bewusst, dass diese gewonnene Zeit auch heißt, mehr nachzudenken. 

Das beinhaltet nunmal der Job, man schreibt nicht blind drauf los man überlegt und liest immer wieder. 

Also habe ich mir wieder ein Eigentor geschossen.

Lustlos sehe ich auf mein Handy, seit Tagen schreiben Damian und ich nicht mehr, seit Lauren mir Flöhe ins Ohr gesetzt hat, hat sich etwas zwischen uns verändert. 

Ich weiß das ich es schuld bin, aber auch Damian hat sich stark zurückgezogen. 

Das muss ich akzeptieren, so weh es auch tut, aber er hat mir versprochen, wenn er keinen Kontakt mehr will, sagt er mir Bescheid. 

Außerdem kann ich ja wohl in der Lage sein und ihm Freiraum und Zeit geben, er weiß das er sich jederzeit melden kann. So wie er für mich da war, so will ich auch für ihn da sein können, wenn er es braucht. 

“Nervt das alles”, um die Stille in meiner Wohnung zu tilgen, drehe ich die Musik auf. 

Bryce Savage dröhnt durch meine Boxen, mit dem Beat auf den Hüften fange ich an auf zu räumen. 

Ich putze die Küche und das Bad. Sauge jede Ecke und Wedel mit dem Staubtuch durch die gesamte Wohnung. 

Mir fällt es zunehmend schwerer, nicht einfach zu mein Handy zu greifen und zu schreiben. Wenigstens zu hören, dass es ihm gut geht.

Oder überhaupt zu erfahren, dass er mir noch schreibt. 

Mit jeder weiteren Stunde die vergeht fühle ich mich nur elender, dieses Gefühl nicht zu wissen, ob man jemanden anrufen kann, ist so kratzend auf der Haut, dass man es nicht tut. 

Nur um im nächsten Moment wieder daran zu denken, es einfach zu tun, aber der Gedanke, dass es nicht mehr erwünscht ist, ist ebenso groß wie die Angst vor Zurückweisungen. 

In einem hohen Bogen landet meine Schmutzwäsche in der Badewanne, die Wut über mich selbst siegt. 

Gezielt greife ich zu meinem Handy in meiner Hosentasche und schreibe ihn einfach.

Anonyme App Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt