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Cessy

Schon nach fünfzehn Minuten hat Yvy einen Steckbrief von mir bekommen.

Name, Wohnort, Alter, sogar wann ich geheiratet habe.
Alle haben sich etwas verteilt, was mir auch lieber war.
Nur Luca, der blieb sitzen.
Zwar sah es so aus, als wäre er mit seiner Freundin beschäftigt, doch ich merke, wie aufmerksam er mein Gespräch mit Yvy verfolgt.
Ich muss mich kräftig zusammenreißen, um bei dem Anblick von ihm und diesem Mädchen nicht zu kotzen.
Die bieten uns eine Show…
“und deine Freundin hat dir einfach gesagt, Lad die App runter?”, nickend zwinge ich, meine Augen wieder von Lucas' Hand zu nehmen.
Wir sind hier in einer Raststätte und er schiebt seine Hand zwischen ihren Schenkeln.
Wenn die Eifersucht wenigstens nicht so brennen würde.

Wieder sehe ich zu Yvy, “ja genau, ich schätze sie hatte genug von meinem Geheule”.
Bei wem Gedanken an Lauren rumort es in meinen Magen, wir haben überhaupt keinen Kontakt mehr.
Auf jegliche Nachricht von mir reagiert sie mit Desinteresse.
"Wow, das nenne ich mal…”, interessiert warte ich darauf, dass Yvy ihren Satz zu Ende bildet.
“Beschissene Freunde” mischt sich plötzlich Luca ein.
Yvy und ich sehen ihn fassungslos an, mich überkommt das starke Gefühl, Lauren beschützen zu müssen.
“Sie war nie eine beschissene Freundin, sie hat nur Wege gesucht, um mir die Augen zu öffnen, weil ich mich geweigert habe zu akzeptieren, dass die Ehe mit Markus zu Ende wahr”.
Yvy nickt, kurz bevor sie das Wort ergreifen kann, setzt sich Luca aufrecht hin, er visiert mich “dann hätte sie es dir so ins Gesicht sagen sollen, und dich nicht zum fremd gehen überreden sollen”.
Empört setze ich mich ebenfalls aufrechter hin, “ich bin nicht fremd gegangen”.
Ein Stich in meine Schläfe erinnert mich an die Wahrheit, "ja, doch gut irgendwie schon, aber da ist er mir bereits schon fremd gegangen”.
Ich merke regelrecht, wie ich mich von ihm provozieren lasse.
“Ja genau, so kann man sich das schönreden", ich verkleinere meine Augen, “du hast überhaupt keine Ahnung, was ich alles mitmachen musste, wie oft ich diesem scheiß Kerl hinterher gerannt bin, um irgendwas zu retten”.
“ist bestimmt auch nur eine Ausrede aus deinem Schädel, eine Erklärung für dein Versagen".

Seine kalte, arrogante Art schlägt voll zu, er trifft diesen wunden Punkt gezielt, mit voller Wucht.
Mit Tränen in den Augen sehe ich ihn unbeirrt an, "ich wahr aber nicht die einzige die versagt hat, vielleicht ist es eine Ausrede von mir aber das Ergebnis bleibt gleich, wir sind so gut wie geschieden und das sicher nicht weil ich ein wenig”, stockend schlucke ich das Wort “Spaß”, runter "geflirtet habe”.
Ich sehe dabei zu, wie Luca seine Freundin los lässt, um sich auf den Tisch zu beugen, er kommt so nah, dass ich sein gehässiges leises Lachen ganz genau hören kann.
Mein Tunnelblick bleibt bei ihm, jede kleinste Bewegung in seinem Gesicht sehe ich.

“Und wenn du doch Schuld bist?”, meine Stirn runzelt sich bei seiner Frage, wie gut das er noch nicht fertig ist.
"Es heißt in guten wie in schlechten Zeiten, du hast wohl in den schlechten Zeiten aufgegeben”, sein Blick rutscht einmal kurz zu meinen Lippen, die zittern.
Ich bin so geladen vor Wut, dass meine Traurigkeit überhand nimmt.
"Du hast überhaupt keine Ahnung”, wieder grinst er, seine weißen Zähne verspotten mich regelrecht.
"wenn für dich schlechte Zeiten bedeuten das fremd gehen etwas total normales ist tut mir deine kleine Freundin furchtbar leid, du hast kein Recht solche Behauptungen in den Raum zu stellen wenn du nicht mal ansatzweise weißt was ich alles mitgemacht habe”.

Meine Stimme ist viel zu laut, ich bin viel zu aufgewühlt, um zu registrieren, dass wir still beobachtet werden.
Nicht nur von seinen Freunden, auch die Besucher dieser Raststätte glotzen uns unverhohlen an.
Die Schamesröte steigt mir in den Kopf, bis Luca etwas ausspricht, wofür ich ihm am liebsten eine Ohrfeige verpassen will: "Hast du das, dein Mitleidsfick auch so gesagt?”.

Anonyme App Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt