Cessy
Die Santo Andrea Klippe war eine lange Fahrt wert. Hier in Apulien weht der Wind über dem Meer, die Wellen, die an der Klippe brechen, sind laut.
Und die wunderbare Wärme der Sonne erst, die mir ins Gesicht scheint, es ist friedlich hier.
Friedlich und wunderschön, mein Lächeln fühlt sich federleicht an, den Blick aufs Meer gerichtet fühle ich mich endlich wieder leichter und befreiter.
Ich schulterte meine Tasche noch einmal und gehe die steinigen Wege lang.
Nach einigen Minuten finde ich einen geeigneten Platz, auf einem kleinen Stück Grün setze ich mich in den Schneidersitz und atme einfach nur die frische Meeresluft ein.
Obwohl ich so wütend auf Lauren war, bin ich doch dankbar, sie zu haben, genauso wie André und Timon. Sobald ich wieder im Hotel bin, werde ich sie anrufen, wir beide haben uns nicht richtig verhalten, also kann ich zumindest versuchen ein klärendes Gespräch mit ihr zu führen, es wird sicher nicht leicht sein, aber versuchen möchte ich es. Ich will nämlich meine beste Freundin nicht wegen einem Kerl verlieren.
Der nicht mal mehr eine Rolle in meinem Leben spielt, aber selbst für die ganzen Männer bin ich irgendwie froh und dankbar, es waren Erfahrungen, die ich gesammelt habe, manche schmerzhaft, manche ärgerlich, aber trotzdem waren sie Teil von mir und meinem Leben.
Es ist nur ein Sekundenbruchteil, aber ich weiß ich werde nie wieder Damians stimme hören, nie wieder Johan verspielt und verlangend ansehen, mich nie wieder so Sexy fühlen weil Luca es mich so fühlen lässt.
Nur ein Bruchteil einer Sekunde und ich weiß, ich habe mich verändert, ich bin gewachsen an all die Aufgaben und Hürden, genauso weiß ich aber auch, dass noch viele weitere kommen werden.
Langsam öffne ich meine Augen und sehe die einzelnen Klippen an, es schmerzt ein wenig, wenn ich daran denke, nie wieder etwas von Damian zu hören, gleichzeitig wünsche ich ihm nur das Beste. Ganz egal ob es nun Fake war oder nicht, genauso wie Johan, auch ihm wünsche ich nur das Beste, denn ich wünsche mir für mich das Beste.
Verzeihen heißt nicht gleich schwach sein, verzeihen heißt Stärke.
Ich verzeihe mir, und somit auch allen anderen.
Gestärkt von diesem starken Gefühl öffne ich meinen Laptop in meinem Schoß, es ist ein merkwürdiges Gefühl zwischen schweben und fallen, immer und immer wieder. Stunden vergehen, wo diese auf und ab nicht nachlassen, doch die Sätze werden immer mehr, die Kapitel und somit das Ende von Band zwei nehmen immer mehr Gestalt an.
Kurz vor Ende zucke ich zusammen, mein Handy vibriert ununterbrochen in meiner Handtasche. Würde es nicht auf meiner Glasflasche liegen, würde ich es nicht einmal mitbekommen.
Kaum habe ich es in der Hand, sehe ich Timons Namen auf leuchten, grinsend nehme ich ab.
“Hey”, vorsichtshalber speichere ich die Dateien.
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Anonyme App Teil 2
Lãng mạnMitten im Leben, das würden zumindest tausende Menschen sagen. Wenn man aber mitten im Leben neu anfangen muss, sieht das alles schon anders aus. Die Ehe gescheitert, die Gefühle eine Achterbahnfahrt und das Liebesleben eine Katastrophe, Cessy hat...