❤️‍🔥 dieses Mädel ❤️‍🔥

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Cessy

Das Essen und die Rückfahrt waren angenehm, still aber einvernehmlich.
Ich habe genug geweint und Luca angeschrien, diese Ruhe jetzt zwischen uns tut richtig gut.

Als er jetzt die Einfahrt hoch fährt, fühlt er sich jedoch an wie eine Illusion, die ich mir über die Stunden zurechtgedichtet habe.
Kaum steht das Motorrad, kommt eine aufgelöste neunzehnjährige zu uns gerannt.
Ich kann die paar Tränen in ihren Augen gerade entziffern, da schmeißt sie sich an Lucas Hals und schmeißt mich somit vom Motorrad runter.

Wortwörtlich!

Ich sitze im Dreck, während sie in hoher weinerlicher Stimme Luca beschuldigt, rücksichtslos zu sein.
Der Kerl hat einen Arm um sie gelegt, aber nur um sie irgendwie von sich zu drücken, das erkenne ich auch nur, weil er mit seinen braunen Mandelaugen versucht, mich zu finden.

Kaum hat er mich entdeckt, faucht die Frau mich an, “du blödes Miststück”.

“Was bildest du dir ein meinen Mann so blöd anzufauchen, wegen dir hat dieser Timon mich einfach weg geschleift”, mit großen Augen sehe ich diese Furie über mir an.

Weg geschleift?
Ich habe etwas anderes gesehen, nämlich dass sie auf Timons Bike gesessen hat, freiwillig, da war keine Anstalt sich zu wehren, sie hat ja nicht mal hinter sich geschaut.

Ein harter Tritt gegen mein Schienbein lässt mich endlich aufspringen, was bildet diese Kuh sich eigentlich ein?

“Ich rede mit dir, du hohle Nuss, wage es dich nie wieder, Luca anzusprechen oder ich reiße dir alle Haare raus”. Demonstrativ dreht sie sich zu Luca, der gerade den Helm abnimmt und drückt ihm ihre Lippen auf seine.
Ich schnaufe abfällig “droh mir noch einmal, trau dich noch ein einziges Mal mich zu treten und ich verschacher dich im tiefsten Wald, so dass dich nie wieder jemand findet”.

Wieder grinst Luca, doch diesmal lasse ich mich nicht provozieren, ich hoffe es inständig, weiß ich doch jetzt, dass es seine Abwehr ist.

Dieses freche Teufelswein kommt mir näher, so wie ich ihr, Nase an Nase funkeln wir uns an “Mädels bitte", kommt es belustigt hinter mir.

“Ich sagte, rede ihn noch einmal an” ich unterbreche diese Frau energisch, “und ich sagte, wage es dich noch einmal, ich lasse mir von dir nicht jeden Scheiß gefallen, hast du das verstanden?”.

Um meinen Standpunkt zu verdeutlichen, drücke ich meinen Rücken durch, “du kannst so viel heulen wie du willst, trittst du mich noch einmal, trete ich dir so kräftig in den Arsch das du einen Beutel zum Scheißen brauchst”.

Erschrocken zuckt mein Auge, so bin ich nicht!
So war ich nicht mal als Teenie!
Was zum Teufel ist los mit mir?

Angewidert von mir selbst will ich an dieser blöden Kuh vorbei gehen, “und trotzdem fickt dich keiner, du fette Sau”.
Ich muss so schnell schallend lachen, dass sie vor mir zurück zuckt, sie hätte einiges sagen können, was mich durchaus verletzen kann, nur das nicht.

“Oh Mädchen, du hast sowas von keine Ahnung".
Bevor ich mich wirklich noch zur spott Amsel machen kann drehe ich mich weg, mein Lachen wird noch einmal lauter als ich daran denke wie verdammt daneben sie mit dieser Aussage liegt.

Eines habe ich auf jedenfall in den letzten Monaten gelernt, viele stehen auf etwas zum Anpacken und nicht zum Einpacken.

Selbst Luca hat damals im Hotel seinen Griff verfestigt und genossen, oh und wie er das genossen hat, hart und ohne Angst zuzugstoßen.

“Warum lacht diese blöde schlampe?”, die Frage geht an Luca, ich drehe mich trotzdem kurz vor der Ecke um und grinse breit “weil die Kerle die mich Vögeon völlig hemmungslos und hart sind”, ich kann von hier aus erkennen wie Lucas Blick sich verdunkelt als würde er genauso wie ich an diese eine Nummer denken.

Tief grinsend gehe ich um die Ecke, kann aber nicht verhindern, dass ich die entsetzte Frage von dieser Frau noch höre, “wieso nimmst du mich nie so hemmungslos, ich bin nicht zerbrechlich”.

Da sie wirklich eine hohe und quengelnde Stimme hat, kann ich es auch noch hören, nur Luca, den höre ich absolut nicht.
Wer weiß ob er überhaupt etwas dazu gesagt hat.

Mit tiefen Lachfalten an meinen Augen gehe ich über die Terrasse in die Küche, wo alle Mann grinsend stehen.
Ja tolle Banane, ich schätze ich habe einen neuen Rekord aufgestellt.

Die Peinlichkeit Skala steigt und steigt!

“So dich kann man also so richtig hart Ran nehmen?”, Daniel presst diesen Satz unter tiefen Bass lachend raus, diese Sekunde von Knallrot zu einem Lachanfall tut höllisch weh, aber verhindern kann ich es nicht.
Japsend nicke ich irgendwie ein Ja, was alle zum Gröhlen bringt.

Nach nur wenigen Minuten standen wir alle irgendwo verteilt, die Getränke wurden ausgegeben, die Musik angestellt und einige haben eine Feuerschale draußen im Gras aufgestellt.

Die Stimmung ist ausgelassen und locker, nur nicht bei Luca und seinem Anhängsel, ich kann beobachten wie sie immer sofort die arme um ihn schlingt wenn ich nur in ihre Richtung gucke, wehe ich muss an ihnen vorbei dann wird Luca mit Zungenküssen bedrängt.

Diese kleine nervige versaute Stimme in meinem Ohr meldet sich jedesmal bei diesem Anblick.

So hat er dich nie geküsst…

Gott, ich will auch so geküsst werden, du auch?

Sieh dir diesen knackarsch an…

Wieso knetet er ihren Arsch…

Kopfschütteln besinne ich mich eines Besseren, ja wir haben geredet und wir fauchen uns jetzt auch nicht mehr an, dafür ist aber irgendwie ein dicker Nebel zwischen uns.
So, als würden wir uns jetzt überhaupt nicht mehr kennen.

“Na meine hübsche, heute bist du ganz schön kratzbürstig, ist irgendwas passiert?”, etwas erschöpft lehne ich mich an Timon.
Vor der Feuerschale sehe ich dabei zu, wie die Flammen sich hoch nach oben in die Dunkelheit schlängeln, "ich schätze ich habe wieder zu mir selbst gefunden”.

Er tippt mir so lange auf den Arm bis ich ihn ansehe “ich meine das ernst, ich gehe zwar hoch wie ein Pulverfass aber doch nur weil ich die letzten Jahre immer dreimal überlegt habe wie ich etwas sage, ich bin es müde diese vorzeige Frau zu sein immer gut gelaunt und elegant, und diese eklige Freundlichkeit die sowieso jeder nur verspielt”.

Was nicht heißt, dass ich bei meinem Job nicht freundlich bleibe, aber so in der Freizeit?
Ich will sein, wer ich wirklich bin.
Und ich bin frech.
Manchmal laut.
Und ich benutze Schimpfwörter oder habe eben Streit mit fetten Truckern.

“Gefällt mir die neue Cessy”, ich zwinkere Timon zu “mir auch”.
Grinsend stoßen wir beide unsere Flaschen Bier zusammen.

Anonyme App Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt