❤️‍🔥 Abbruch, Abbruch ❤️‍🔥

14 4 4
                                    

Cessy

Anders als gesagt bin ich sofort duschen gegangen, und da Luca nicht ins Schlafzimmer gekommen ist, habe ich mich angezogen.

Mit frischen Schlaf, Shorts und T-Shirt gehe ich runter.
Ich höre niemanden, also gehe ich direkt in die Küche.
Aus dem Kühlschrank nehme ich mir eine Flasche Wasser und sehe mich verwundert um.
Ist er doch abgehauen?

Aber wieso?
Die ganzen Aussprachen, wofür?
Geknickt sehe ich ein, dass wir eigentlich nichts geklärt haben, außer dass Luca mich “wollte”, und das hat er ja bekommen.
Wie die größte Idioten fühle ich mich.
Ich spüre bereits, wie mir die Tränen kommen, schnell blinzel ich ein paar Mal und gehe direkt nach draußen zu meinem MacBook.

Wird das noch oft passieren?

Werde ich so oft auf Männer rein fallen weil ich einfach zu blöd bin?
Weil mich einfach die Leidenschaft im dem Moment über rennt?

Mit zitternden Lippen habe ich das Handy in meiner Hand, das ich erst heute Mittag auf meinem MacBook liegen lassen habe.
Normalerweise würde ich jetzt Lauren anrufen und sie nach Rat fragen, oder Timon, der mich tröstet.
Aber keinen von beiden kann ich anrufen, Timon nicht weil der mit Luca was zu klären hat oder hatte
Und Lauren nicht, weil ich spüre, wie mein Vertrauen zu ihr nicht wieder da ist.

Schön, schön , ist doch kein Drama, nicht wahr?
Wir hatten einvernehmlichen Sex Ende der Geschichte, wie bei dem Ami Typen, Zack und weg!
Ist doch nichts dabei, oder?

Das ganze gerede und geschreie für was war das?

Eine heiße Nummer am Geländer?
Applaus, Applaus ich bin wirklich nicht fähig einfach Sex zu haben.
Anstatt Tränen, kommt jetzt Wut.

Als ich tief durchgeatmet habe öffne ich mein MacBook und fahre die Datei hoch, die ich angefangen habe, ich habe die Konferenzschaltungen vergessen.
Die Notiz, die aufspringt, verpasst mir jetzt auch noch ein schlechtes Gewissen.

In Windeseile schreibe ich André und meinem Chef eine Email, als Ausrede habe ich schlechte WLAN-Verbindungen benutzt, mit sehr viel Glück glaubt man es mir einfach.
Mit Pech?
Keine Ahnung.

Keine zwanzig Minuten später bekomme ich eine Email von meinem Chef zurück, wo es hieß, dass sein Sohn ihn schon aufgeklärt hätte und dieser das Problem mit dem WLAN angeht.
Peinlich, Abgrundtief peinlich.
Ich wusste von nichts, ich hätte auch eine andere Ausrede nehmen können, dann wäre diese Lüge auf alle Fälle hoch gegangen.

Schnaufend schreibe ich einfach weiter, diese Domina Geschichte kotzt mich so sehr an das ich was neues anfange, aber auch da bleibt meine Konzentration nicht.
Wieder lösche ich es und schließe alles.

“Ach da bist du”, Luca kommt aus dem Haus, sein dickes Grinsen lässt mich skeptisch drein blicken.
“Was dachtest du den?”, "Eigentlich hätte ich ja gehofft, dass du im Bett auf mich wartest”.
Etwas barsch zeige ich zum Haus, “ich war eine halbe Stunde lang duschen und dann nochmal eine halbe Stunde für den anderen Kram”.
Als müsse er per Blick verstehen das ich dachte, er wäre angehauen, sehe ich ihn an.

"Cessy, ich bin noch hier”, irgendwie will ich, dass er mir sagt, dass er mit Timon geredet hat, aber ich möchte ihn nicht dazu drängen.
“Sehe ich Luca”, mein Blick gleitet über den Tisch.
Es ist albern, aber dadurch, dass er nicht direkt gesagt hat, dass er noch mit Timon geredet hat, fällt es mir schwer, etwas zu glauben, was er mir sagt.

“Wollen wir dann?”, ich kann mich gerade daran hindern, ihn anzufahren, "Nein, du kannst ruhig auf Timon warten, aber ich muss noch arbeiten, ich habe schon zwei Konferenzschaltungen verpasst”.
Seine Überraschung bleibt nicht sehr lange, als ich den MacBook wiederholt hoch fahre, sieht er mich aus schmalen Augen an, “du willst lieber arbeiten als mit mir”,...
Grinsend sehe ich ihn an, “wir hatten doch Sex wo ist das Problem jetzt”, zwischen den Pausen in denen ich tippe sehe ich kurz Luca an.

Mein Stolz will unbedingt vermeiden, weiterhin von Luca verletzt zu werden, und wenn ich das durch Lügen schaffe, dann mache ich das.

Mir hätte vorher auffallen müssen das er nur Sex will, hat er doch gesagt, “ich will dich”, nicht “ich liebe dich”.
Bei dem affigen Gedanken puste ich den Witz raus.

“Achso, ich hatte meinen Vater geschrieben, dass du mich angerufen hast, weil das WLAN spinnt”, gespielt überrascht, sehe ich ihn an, “ah gut, ich hätte sonst jetzt geschrieben, dass es mir nicht gut war".

Wieder gleitet mein Blick runter, "hey, ihr zwei, ich habe Pizza zur Versöhnung geholt”.

Bei Timons guter Laune drehe ich mich zu ihm, er trägt mehrere Kartons in der Hand, als würde er eine ganze Mannschaft verköstigen wollen.
“Wen willst du denn alles um Versöhnung bitte ?”, seine Augen sehen mich reu mutig an, “dich und Luca, es tut mir leid Cessy, meine Schwärmerei für dich war schon kurz nach Zürich vorbei ich weiß auch nicht so wirklich was ich da für einen scheiß geredet habe”, gibt er leise von sich.

Das, was er sagt, macht mich unglaublich wütend, habe ich doch erst vor eineinhalb Stunden eine ganz andere Wahrheit gehört.
“Ok”, ich nicke ihm zu und widme mich wieder meiner Domina Datei .
Ich fühle mich gerade verarscht, von beiden, und das so sehr, dass ich im Netz nach Zugverbindungen nach Berlin suche.
Ich will nicht zurück, aber hier bleiben will ich gerade auch nicht mehr.
“Wie ok, alles wieder gut?”, das einstudierte Grinsen, das ich immer benutzt habe, um Markus Familie irgendwie zu besänftigen, legt sich wieder in mein Gesicht, “ja klar ich sagte doch wir sind Freunde”.

Ich kann genau spüren, wie beide sich ratlos ansehen.
“Ist alles in Ordnung bei dir?”Lucas Frage sorgt bei mir für ein hämisches Lachen.
“Ja natürlich ist alles in Ordnung, Leute ich muss arbeiten, ich habe dafür gerade keine Zeit”, ich merke wie mein Lächeln langsam bröckelt.

“Wieso Timon, du wusstest, dass die Frau mit was bedeutet”, der Satz spukt mir seit der Dusche im Kopf.
Doch jetzt klingt es so, als wäre es ein Witz, ein gemeiner Witz.
Ich hätte nicht weg gehen dürfen, ich hätte mir das zu Ende anhören müssen.
“Okay, dann gehen wir beide rein und gucken Fußball", gibt Timon locker von sich.
Sofort verbinde ich Fußball- gucken mit Markus.
Nicht gut.

“Echt jetzt Mann?”Luca sieht angewidert zu Timon.
“Ach stimmt, na dann eben ein Action-Film".
“Gute Wahl, Kumpel", wieder bebt meine Unterlippe, als ich den beiden dabei zusehe wie sie rein gehen.

Na immerhin haben die zwei sich wieder, besser ist es, mein schlechtes Gewissen wäre sonst echt noch zu Grunde gegangen.

Erleichtert, dass die zwei mich nun in Ruhe lassen, starre ich in den schwarzen Wald.
Ich schätze es ist an der Zeit nach Hause zu fahren.
Mission Auszeit ist gescheitert.

Anonyme App Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt