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STELLA

Es ist schon spät, als ich mich auf Darios bitte hin vom Sofa erhebe, auf dem ich mit Lillian einen Plausch abgehalten hatte. Sie tut es mir ächzend gleich, berührt ihren runden Bauch und zieht mich mit ihrem freien Arm zum Abschied in eine Umarmung. »Es war schön, wir sollten unser Gespräch bei Gelegenheit fortführen. Ich habe nächste Woche Donnerstag einen Kontrolltermin bei meiner Ärztin, vielleicht sehen wir uns da?«
»Super, ich auch. Vielleicht laufen wir uns über den Weg. Danke für den schönen Abend.«
»Keine Ursache, kommt gut nachhause«, wünscht sie uns. Ich erwidere noch etwas, verabschiede mich auch von Santino, der die ganze Zeit mit Dario über etwas gesprochen hat. Die beiden haben den gesamten Abend über getuschelt. Irgendwann haben Lillian und ich uns dann aufs Sofa verzogen.

Wir verlassen das noch immer volle Restaurant kurz vor Mitternacht. Inzwischen regnet es wieder und der Wind, der uns das nasse kalt ins Gesicht pustet, lässt mich frösteln. Dario legt mir im Laufen seine Jacke über, die ich dankend annehme und sie eng vor meiner Brust zusammenziehe. »Danke«, hauche ich. Dicht neben mir laufend, winkt er nur ab. »Wie fandest du den Abend?«, möchte er wissen. »Schön. Die beiden sind nett«, gebe ich zu. Ich habe mich wohler gefühlt als bei so manch anderen, die Kim mir vorgestellt hat.
Dario scheint erleichtert darüber. »Sind sie. Es spricht nichts dagegen, wenn du dich mit Lillian hier im Viertel triffst.«
Meine Augen vergrößern sich augenblicklich zu einer große von zwei Untertassen. »Wirklich?«
Seine Worte bekräftigend, nickt er. »Ja, sag mir Bescheid und ich leite es in die Wege. In Little Italy ist das kein Problem«, versichert er mir. Überschwänglich falle ich ihm um den Hals und knutsche seine Wange. Er bleibt mitten auf dem dunklen Fußweg stehen, schlingt erschrocken seine Arme um meinen Rücken und schüttelt den Kopf. »So glücklich, hm?«
»Ja«, bestätige ich, kurz vor seinen Lippen stoppend. Ein Grinsen schleicht sich auf die meine. Und Dario schaut mich an, als wäre ich sein perfekter Nachtisch. Seine rehbraunen Augen lassen glatt mein Höschen feucht werden.
»Lass uns nach oben gehen«, schlägt er kehlig vor. Nur widerwillig lasse ich von ihm ab, mit der Absicht das später nicht mehr zu tun. Das nervöse kribbeln in meinen Lenden wird stetig größer. Ich kann kaum abwarten, bis er seine Wohnungstür verriegelt hat.

Nun stehen wir uns gegenüber im schwach beleuchteten Flur. Ich streife mir gerade die zwei Jacken von den Schultern, da packt er mich forsch an den Hüften und wirbelt mich herum. Quietschend prallen meine Hände gegen seine harte Brust. Kurz ist es ruhig. Bis auf meine hektische Atmung, hört man nichts. Seine Pupillen saugen jeden Millimeter meiner selbst in sich auf, als studiere er ein wertvolles Gemälde. Dann passiert es. Er küsst mich. Seine Lippen prallen verlangend auf die meine. Die Hände graben sich in mein Fleisch, pressen mich so fest wie nur möglich an sich. Er greift zwischen meine Schenkel, bringt mich dazu meine Beine, um seinen Oberkörper zu schlingen. Knutschend schafft er es irgendwie uns die Treppen hinaufzutragen. Doch statt in mein Zimmer abzubiegen, hallen seine Schritte noch einige Sekunden länger nach. Tiefer im Flur, öffnet er eine Tür. Das muss sein Schlafzimmer sein. Knutschend, bekomme ich von dem dunklen Raum nicht viel mit. Nur die bodentiefen Fenster, durch die der Mond scheint, bleiben mir im Gedächtnis. Das Nächste, was ich sehe, ist ein in goldenes Licht gehauchtes Badezimmer. Meine nackten Füßen berühren den warmen Boden als er mich absetzt und keine Zeit verliert, mir die Bluse auszuziehen. Ich knöpfe sein Hemd auf, schiebe es ihm über seine breiten Schultern. Es fällt federleicht hinter ihm zu Boden. Als Nächstes ist seine Hose und der Gürtel dran.
»Ist das dein Zimmer?«
»Stell nicht so viele Fragen, sondern zieh mich lieber weiter aus, micina.«

Seine Ungeduld entlockt mir ein Lächeln. Ich muss mir auf die Unterlippe beißen, um es zu verkneifen. Mit einem geschickten Handgriff ziehe ich seinen Gürtel ab und öffne seine Hose. Noch bevor sie zu Boden gefallen ist, habe ich mich vor ihn gekniet, mich an seiner Boxershorts zu schaffen gemacht. Sein bestes Stück springt mir förmlich entgegen. Aufschauend, sehe ich wie heftig er schluckt. Seine Hand wandert in meine Haare, über meine Wange, bis sein Daumen sich an meine Lippen legt. Sie sind noch feucht vom Kuss. Tief atmend, drückt er seinen Daumen gegen meinen Mund. Ich lecke langsam über ihn, nehme dabei keine Sekunde lang meine Augen von ihm. Erneut schluckt er. Diesmal schwerer, ungeduldiger. Er zieht seinen Daumen zwischen meinen Lippen hervor und vergräbt seine Finger wieder in meiner Haarpracht. Mit einem Lächeln auf den Gesicht, neige ich mich vor und nehme ihn in mir auf. Meine Zunge kreist um seine Eichel, seinen Schaft auf und ab. Immer wieder, quälend langsam und ab und zu schnell. Dario stöhnt. Seine Laute erfüllen das Zimmer. Sie sind so animalisch, dass sie mich an eine Raubkatze erinnern. Er drängt sich mir entgegen, verfestigt seinen Griff in meinem Schopf und stöhnt immer wieder. Sein Schwanz zuckt freudig in meinem warmen Mund, ich lutsche ihn, bis mir der Speichel von den Mundwinkeln tropft und meine Knie trifft. Genau in dem Moment, zieht er meinen Kopf zurück und hilft mir auf die Beine. Ich kann mir kaum über die Lippen wischen, da hat er die seine erneut mit meinen vereint und schiebt das letzte Stück Stoff, dass ich trage, vom Körper. Blind lasse ich mich von ihm tragen, spüre seine Härte an mir. Allein bei dem Gedanken vom letzten Mal, verdreifacht sich das Flattern in meinem Magen. Die Hitze in mir, schaukelt sich langsam hoch. Ich glaube nicht, dass ich lange brauchen werde, bis ich komme. Er muss mich nur berühren und dann...

Keuchend prallt mein Körper gegen eine erstaunlich warme Mosaikwand. Er stellt mich ab, eingekesselt zwischen ihm und der Duschwand bin ich gefangen. Er schließt die gläserne Tür hinter und, streckt seine Hand zum Hahn aus. »Warte!«, halte ich ihn zügig auf. Darios verwirrte Augen huschen zurück zu mir. »Mein Verband«, erkläre ich schnell. Er darf nicht nass werden. Der Italiener betrachtet meinen Unterarm, keine Sekunde später rieselt ein Strahl warmes Wasser auf uns hinab. Nach Luft schnappend, reiße ich meine Lippen auf und schließe die Augen. Das ist genau das, was ich nach der Kälte draußen gebraucht habe. Es ist, als könne er meine Gedanken lesen.
»Ich lege dir später einen neuen an«, versichert er mir. Ich muss ihm wohl in der Sache mein Vertrauen schenken. Bevor er mir erlaubt weiter darüber nachzudenken, ist er vor mir in Knie gegangen. Fragend schaue ich auf ihn hinab. Er hat mein Bein über seine Schulter gelegt, ist näher an mich gerutscht. Gerade als ich die Lippen öffnen will, bringt er mich zum Schweigen, indem er seine auf meine Mitte legt. Gott.
Seine Zungenschläge prallen nass und warm gegen meine empfindliche Stelle. Er saugt an ihr, umkreist sie, vergräbt sein Gesicht in meiner südlichen Region. Keuchend kralle ich meine Finger in seine nassen Haare, beuge ihm mein Becken entgegen. Seine Hände graben sich in meine Hüften, meinen Po, einfach überall  hin. Er rockt mich wie ein verdammter Gott. Sinnlich, gierig und betörend zugleich. So gut, dass ich kurzzeitig meinen Namen vergesse.

Doch so schön es begonnen hat, desto schneller endet es auch. Er lässt mein Bein los, kurz bevor ich komme. Mit wackligen Knien stehe ich also hier, schaue auf ihn hinab. Der heiße Südländer, küsst sich seinen Weg über mein Schambein, meine Hüftknochen bis auf mein Bauch. Schweratmend presst er sein Gesicht gegen meine Haut, hält ungewöhnlich lange inne, bevor er sich quälend langsam erhebt.
Von meinen Nippel perlt das Wasser ab. Er nimmt sie in den Mund, beißt spielerisch hinein und zwirbelt sie. Ungeduldig ziehe ich ihn endlich zu mir hinauf, um ihn zu küssen. Er schmeckt nach einer Mischung aus mir und dem Schnaps, den er zuvor hatte. Dario packt meine Hüften, knurrt ein leises »spring.« Das lasse ich mir nicht zweimal sagen und schlinge meine Arme erneut um seinen Körper. Er dirigiert mich auf sein bestes Stück, quetscht mich zwischen Wand und ihm selbst ein und beginnt, sich mit langen tiefen Zügen in mich zu schieben. Er hält mich so fest, dass kein Wasser mehr zwischen uns passt. Meine Brüste pressen sich gegen seine Tätowierungen. Gegen das umgekehrte Kreuz, dass über seinem Herzen prangt. Ich schaue ihm in die Augen, versinke in den unendlichen Weiten des Brauns, bis er sie vor lauter Lust schließt und sein Gesicht an meiner Halsbeuge vergräbt.
Erschüttert von seinen Stößen, fällt mein Kopf in den Nacken. Ich lasse das Wasser auf mein Gesicht prasseln, während er mich gnadenlos fickt, bis sich meine Wände eng um ihn zusammenziehen. Wimmernd drücke ich mich ihm entgegen, beuge meinen Rücken mehr durch und ziepe an seinen Haaren. Er beißt in meine Schulter, erhöht das Tempo, mit dem er mich nimmt und treibt mich fort. In Welten, in denen ich nur wandle, wenn er mich fickt. Das Kribbeln in meinen Lenden hat inzwischen meinen gesamten Körper eingenommen. Es ist zu einem unbändigen, mitreißenden Feuer der Leidenschaft geworden. In der Dusche sind es schlagartig hundert grad geworden. Ich muss mich mit aller Kraft an seinem Hals festklammern, damit ich nicht falle. Schreiend überrennt mich das Gefühl von Glück und Lust. Der Knoten, der in mir war, löst sich und alles bricht wie eine Welle über mich hinein. Wie ein Sturm, der durch meine Mitte fegt und mich an einen fremden Ort katapultiert.
Ich quetsche seinen Schwanz in mir so fest zusammen, dass er, genau in der gleichen Sekunde, ebenfalls kommt. Ich spüre, wie er sich tief in mir ergießt, während ich nach Sauerstoff lechzend die Lippen gen Himmel gerichtet habe und die letzten Ausläufer meines Orgasmus genieße, den er mir beschert hat.

King of New York | 18+Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt