Es hat schon wieder viel zu lange gedauert, aber es geht endlich weiter.
Ich freue mich übrigens sehr über jeden einzelnen Kommentar und ich freue mich noch viel mehr, wie sehr ihr mit fiebert!
Schreibt doch gerne, was ihr denkt, was in diesem Kapitel passiert :)
„Fock!" Louis Herz raste unangenehm, während er irgendwie versuchte, normal zu atmen. Es fühlte sich an, als würde sein Brustkorb von einem Schraubstock zusammen gequetscht. Je heftiger er dagegen atmete, umso fester zog der sich zu. Machte es ihm schier unmöglich, Luft in die Lungen zu bekommen. Er schloss die Augen und zwang sich, gleichmäßig ein und auszuatmen, nicht zu hyperventilieren, aber das beklemmende Gefühl verschwand einfach nicht.
Wie Harry ihn vorhin angesehen hatte. Der Schock und die Traurigkeit, die in den sonst strahlenden grünen Augen lagen. Er hatte gar nicht laut auf die Frage erwidern müssen, um sie zu beantworten. Das hatte der verzweifelte Gesichtsausdruck schon zur Genüge getan. Harry hatte etwas sagen wollen, ihn berühren wollen, das hatte er deutlich gesehen. Aber er konnte nicht. Hatte das sofort abgeblockt. Er konnte ihm in dem Moment nicht zuhören. Das Gefühlschaos ließ es nicht zu. Enttäuschung. Wut. Schmerz. Angst.
Harry hätte die ganze Zeit reden können und ausgerechnet jetzt fiel ihm das ein? Hier, auf einer focking öffentlichen Toilette? Nachdem dieser Widerling sein Geheimnis ausgeplaudert hatte? Nein, da hatte er ganz sicher keine Lust gehabt, sich etwas anzuhören, was ihm eh schon klar war. Es ging ja nicht mal um die Tatsache, dass Harry mit Taylor geschlafen hatte, es ging darum, dass der nicht mit offenen Karten gespielt hatte. Dass der es nicht für nötig befunden hatte, ihm die Wahrheit zu sagen, obwohl er gewusst hatte, dass ihm sowas wichtig war. Diese Erkenntnis traf ihn, wie einen Schlag in die Magengrube. Er musste das erstmal irgendwie verdauen. Alleine. Hatte er Harry einfach stehen lassen und ihm mehr als deutlich gesagt, dass er Zeit brauchte? Vielleicht.
Es änderte nichts an seinen Gefühlen, aber es tat gerade ziemlich weh. Er wollte seine Ruhe, irgendwie die tobenden Gedanken ordnen. „Scheiße!", fluchte er. Seine Stimme klang brüchig. Nicht mal darüber hatte er Kontrolle. Er fühlte sich wie betäubt, wie in einem schlechten Traum. Er wollte vernünftig mit der Situation umgehen und darüber nachdenken, aber das war ja mal gründlich schiefgegangen. Seine Augen brannten fürchterlich. Er wollte sich nicht so erbärmlich fühlen und wie ein kleines Kind heulen. Er war doch ein erwachsener Mann verdammt. Ein Mann, der die letzten Wochen schon viel zu oft geweint hatte. Wem wollte er etwas vormachen?
Seine Beine zitterten, weshalb er sich gegen einen, von der Sonne aufgewärmten Fels sinken ließ. Stumme Tränen rannen ihm über die Wangen, als er sein Gesicht zwischen seinen Händen vergrub. Das musste niemand sehen. Kraftlos ließ er sich in den feinen Sand auf den Boden sinken, den Rücken an den harten Stein gelehnt. Sein Brustkorb hob und senkte sich schon wieder so hektisch, dass er ein Schluchzen nicht unterdrücken konnte. „Du musst dich beruhigen ...", wiederholte er immer wieder in Gedanken und atmete bewusster. Mit geschlossenen Augen versuchte er, sich auf seine Umgebung zu konzentrieren. Die sanfte Meeresbrise strich über seine nasse Haut, konnte die Tränen aber nicht trocknen. Dafür kamen sie einfach zu schnell nach. Es vergingen ein paar Minuten, bis er sich gefangen hatte. Dem Himmel sei Dank, war hier weit und breit niemand, der ihn sehen konnte.
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Midnight Memories
FanfictionLouis hat sich seine freien Tage zum Jahreswechsel etwas anders vorgestellt, nachdem das ganze Jahr schon eher beschissen verlaufen ist. Er muss für seine Schwester einspringen und die Pferde sitten, sein bester Freund verbringt den Jahreswechsel in...