Louis hat sich seine freien Tage zum Jahreswechsel etwas anders vorgestellt, nachdem das ganze Jahr schon eher beschissen verlaufen ist. Er muss für seine Schwester einspringen und die Pferde sitten, sein bester Freund verbringt den Jahreswechsel in...
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Ihre Lippen berührten sich vorsichtig. Es war ein unschuldiger erster Kuss und doch hatte Louis noch nie so gefühlt, wie er jetzt fühlte. Da war diese gute Nervosität, das Kribbeln überall und sein Herzklopfen, das ihm schier den Atem raubte. Und da waren Harrys unendlich weiche Lippen, die zärtlich seine berührten und den Kuss erwiderten. Seine Hand auf Harrys Brust, die ihm verriet, dass auch Harry nervös war.
Er wollte die Zeit anhalten. Er wollte in dieser kleinen Blubberblase zwischen den Jahren bleiben. Diese Zeit, die etwas Magisches hatte. Dieser einmalige Moment im Jahr, in dem die Zeit sowieso still zu stehen schien. Die Zeit, von der er nichts erwartet hatte und die so wunderschön geworden war. Eingeschneit in der Hütte, das warme Licht der glänzende Lichterketten, das Flackern des Kamins und Harry.
Louis musste bei dem Gedanken einfach grinsen. Er blinzelte und sah direkt in Harrys leuchtende grüne Augen. Er strahlte mit ihm um die Wette. „Das war schön... Danke Lou." Verlegen leckte er sich über seine Unterlippe. Louis beobachtete jede noch so kleine Regung in Harrys Gesicht. Wie konnte eine Person nur so verdammt sexy sein. Harry grinste nur noch breiter, als hätte er seine Gedanken gelesen. „Was?" Louis schüttelte den Kopf. „Louis!" Harry verschränkte seine Arme vor der Brust und verzog den Mund kurz zu einer Schnute, bevor er wieder Lachte und seine Grübchen zu sehen waren. Wusste Harry da eigentlich was er mit ihm anstellte?
„Wir sollten dringend wieder rüber gehen. Die vermissen uns sicher schon." Harry zog sein Handy aus der Tasche. „Wie lange sind wir schon weg?" „15 Minuten.... Wir haben also noch knapp 20 Minuten bis Mitternacht." Mitternacht. Louis musste schmunzeln. „Ich bin so froh, dass du mich hier gefunden hast. Ich hab mir den Kopf darüber zerbrochen, wie ich dich um Mitternacht küssen könnte", gestand er Harry. „Du wolltest mich Mitternacht küssen?" Harry machte große Augen und wurde wieder rot. „Das hätte sich irgendwie richtig angefühlt und dann aber irgendwie auch nicht,... Weißt du was ich meine?" „So wie es war, war es perfekt Lou." Er drückte ihm vorsichtig einen Kuss auf die Wange. Wann wurde eine dauerhaft hohe Herzfrequenz eigentlich ungesund?
Harry rappelte sich auf und Klopfte sich den Staub von den Klamotten, bevor er Louis die Hand hin streckte, um ihm aufzuhelfen. „Warum guckst du so?" „Weil mir gerade bewusst geworden ist, dass du deine Designerklamotten schmutzig gemacht hast. Bekommst du die wieder sauber?" „Äh, drüber hab ich mir die letzten Minuten keine Gedanken gemacht Lou. Und es ist mir auch jetzt egal." Er drückte Louis Hand.
Auch Louis klopfte sich den Staub und Strohreste von der Hose. „Gehen wir zusammen rüber oder nacheinander?" „Zusammen, ich glaube nacheinander ist auffälliger. Was hätte ich denn alleine hier im Stall gemacht?" Louis nickte zustimmend. „Aber,...", Harry sah nervös auf den Boden, „..ist es...wäre es okay für dich, wenn die Anderen erstmal nichts erfahren? Von dem Kuss?" „Oh,..ähm..." Louis wusste nicht, wie er reagieren sollte. Wie durfte er das einordnen? Verunsichert sah er Harry an. „Oh ich meine nicht... Es war wunderschön Lou!" Harry ging sofort auf ihn zu und Griff nach seinen Händen. „Ich will diesen Moment nur gerne noch ein bisschen für mich haben. Verstehst du? Ich hab so wenige Dinge, die niemand über mich weiß, lass mir den noch, bitte?"
