Part 2

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Vielen Dank für eure Reads, die Sternchen und die Kommentare :)
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Zurück brauchte Louis knapp eine Stunde. Es ging bergauf und da hatte er auf Joggen keine Lust mehr. Durch die Bewegung fror er zwar nicht, aber er war trotzdem froh, als er wieder am Stall ankam. Er ließ Sherry zurück auf den Paddock und beschloss dann, direkt zu misten und schon Mal das Heu für Nachts in die Netze zu packen. Als alles erledigt war, ging er zurück in die Wohnung. Erstmal raus aus den Klamotten und unter die Dusche. Er freute sich auf seine Jogginghose, den Kuschelpulli, die warmen Socken und die Kuscheldecke auf dem Sofa. Am besten mit einer heißen Schokolade. Ob sie noch Sprühsahne da hatten? Louis öffnete den Vorratsschrank und wurde tatsächlich fündig. „Perfekt", dachte er sich breit grinsend. Mit der Tasse und der Sahne bewaffnet lief er zum Sofa und stellte beides auf den kleinen Tisch ab. Eigentlich wollte er ein bisschen Gitarre spielen, aber irgendwie konnte er sich nicht aufraffen. Sein Handy hatte er mit einer Bluetoothbox verbunden um ein bisschen Radio zu hören. Während im Hintergrund die übliche Weihnachtsmusik lief, scrollte er durch seine Apps. Kurz blieb sein Blick auf der Dating App hängen, dann klickte er drauf. Vielleicht war ja diesmal jemand passendes dabei? Er hatte schon zwei längere Beziehungen gehabt, aber gehalten hatte es nicht. Die erste nicht, weil er mit 16 noch nicht wusste, dass tiefe freundschaftliche Gefühle nichts mit echter romantischer Liebe zu tun hatten. Da hatte er aber auch noch nicht verstanden, dass Frauen einfach nicht das war, auf dass er Stand. Seine zweite Beziehung hatte er dann mit einem Mann. Es war schön und er bereute es nicht. Aber es hatte einfach nicht gepasst, das war beiden klar. Die Trennung verlief einvernehmlich. Louis dachte damals, dass Liebeskummer wohl nicht immer so schlimm war, wie in Büchern und Filmen beschrieben. Falsch. Letztes Jahr hatte er Nick kennengelernt. Einen Arbeitskollegen. Irgendwie war da sofort was. Sie fanden sich beide anziehend und landeten nach nicht mal einer Woche im Bett. Warum auch nicht. Es stellte sich schnell eine gewisse Routine zwischen ihnen ein. Louis fiel lange Zeit nicht auf, dass sie sich eigentlich nur zum Sex trafen. Ab und an waren sie auch mit Freunden in Clubs und Bars unterwegs, aber eigentlich nur, um danach im Bett zu landen. Nick war viel unterwegs im Außendienst und ihre Arbeitszeiten überschnitten sich selten. Für Louis war es einfach gelebter Alltag. Aber dann viel Louis irgendwann auf, dass Nick einfach nie da war. Als Louis mit Grippe flach lag, sahen sie sich zwei Wochen nicht. Wenn er abends nicht weggehen wollte, ging Nick alleine (und kam dann manchmal ziemlich betrunken bei ihm vorbei nur um mit ihm zu schlafen). Zum Frühstück blieb er selten und wenn Louis mal bei ihm war, gab es immer einen Grund, warum er gehen musste. Als Louis ihn letztes Weihnachten mit zu seiner Familie nehmen wollte, war Nick aus allen Wolken gefallen und verwundert, warum er sie kennenlernen sollte. Zum Jahreswechsel hatte er keine Zeit, weil er sich mit Freunden traf. Danach hatte Louis ihn gefragt, was sie waren und was sie sein könnten (weil Liam ihn gezwungen hatte). Die Antwort war einfach, schmerzhaft und ernüchternd. Nick hatte kein Interesse eine „richtige" Beziehung einzugehen. Das würde sie nur einengen und Labeln. Louis zog die Reißleine. Er hatte damit nicht gerechnet und es tat weh. „Es liegt nicht an dir, es liegt an mir". Die Worte hallten immer noch in seinem Kopf. Was war das für eine dumme, nichts sagende Begründung? Warum war es Nick völlig egal gewesen? Louis spürte wieder dieses Ziehen in seiner Brust. Nicht gut genug zu sein, dass man für eine Person der Einzige war. Dass man für diese Person Alles war. War er zu naiv? Wieso hatten er und sein dummes Herz nicht gemerkt, wie einseitig das war? Verdammt, er war ein erwachsener Mann. Warum war es so schwer jemanden zu finden, der das gleiche wollte wie er? In den Arm genommen werden, kuscheln, jemand mit dem man über alles reden konnte. Quasi einen besten Freund und Partner der immer hinter einem Stand in einem. Jemand mit dem man Lachen und Weinen konnte. Jemand, mit dem man nicht mal merkte wie schnell die Zeit verging. Jemand der einen glücklich machte und Schmetterlinge in den Bauch zauberte. Louis sah in die Decke. Mittlerweile war es draußen dunkel und der Timer hatte die Weihnachtsbeleuchtung angemacht. Im Radio lief Do they know it's Christmastime. „Du fängst jetzt nicht an zu heulen und emotional zu werden", dachte er sich und atmete ein paar Mal tief durch. 

Midnight MemoriesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt