Part 62

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Schmunzelnd hob er den Blick von seinem Handy. Langsam sollte er anfangen zu kochen, aber er kam von der Couch nicht weg. Faszinierend wie platzsparend Harry sich einrollen konnte. Der lag mit dem Kopf in seiner Halsbeuge und hatte Arme und Beine irgendwie um ihn gewickelt. Offenbar döste der nur, oder er hatte anderweitig mitbekommen, dass Louis aufgehört hatte ihm durch die Haare zu kraulen. Jedenfalls gab er gerade ein protestierendes Brummeln von sich. Louis schloss die Augen, als er seine Nase in die kurzen dunkelbraunen Haare drückte. Schampoo und Harry. Er liebte diesen Geruch.

Vorsichtig tastete er sich mit den Fingerspitzen unter den Saum von Harrys T-Shirt. Hätte sein Freund nicht die Zutaten für ihr Abendessen entgegen nehmen müssen, hätten sie mit Sicherheit noch immer keine Klamotten an. Er konnte sich ein dreckiges Grinsen nicht verkneifen.

Himmel Herrgott ... er hatte erst vor einer Stunde Sex gehabt und konnte schon wieder an nicht viel anderes denken. Zugegeben, das war grandioser Sex. Neu, aufregend und auf eine Weise doch so vertraut. Seine Haut prickelte, als er daran dachte, wie gut sich Harrys Berührungen angefühlt hatten. Hatte er jetzt wirklich eine Gänsehaut bekommen?
„Was machst du nur mit mir ...?"
Seine Worte waren so leise, dass er sich nicht mal sicher war, sie tatsächlich ausgesprochen zu haben.

Zärtlich streichelte er seinem Freund über die weiche Haut. Von draußen war das leise Rauschen der schweren, nassen Palmenblätter im Wind zu hören. Der Regen hatte nur kurzzeitig für Abkühlung gesorgt und Louis war über den großen Deckenventilator über ihnen mehr als dankbar. Sein Blick wanderte zurück aufs iPhone-Display. Na ja. Sie hatten Zeit. Gab es halt ein sehr spätes Abendessen. Oder eher Mitternachtssnack ... Ihr Tagesablauf war sowieso völlig im Eimer und durch die noch leichten Nachwirkungen des Jetlags war Louis Körper eh alles egal. Tag, Nacht? Who cares?

Unterbewusst zog er Harry fester an sich, ließ seine Hand andächtig über dessen warmen Rücken wandern, während er sich wieder seinem Handy widmete. Sie hatten ihre Mobiltelefone nach dem Frühstück nicht mit ins Schlafzimmer genommen und dementsprechend nicht mitbekommen, was die letzten Stunden so passiert war, aber eigentlich war Louis das auch egal. Er hatte sein Handy nicht vermisst. Erneut konnte er ein breites Grinsen nicht unterdrücken, als er an die letzten Stunden dachte. Sah vermutlich reichlich komisch aus, wie er dämlich grinsend vor sich hinstarrte und gar nichts tat. Kopfschüttelnd riss er sich aus seiner Trance.

„Ihr seid doch alle nicht normal ...", murmelte er, als ihm auffiel, dass er fast tausend ungelesene Whatsapp-Nachrichten hatte. Ein signifikanter Anteil stammte aus der gemeinsamen Konzertgruppe, aber auch von Lottie, Liam und seiner Mutter. Sogar im Familienchat gab es Nachrichten. Dazu kamen noch einzelne verpasste Anrufe und eine Freundschaftsanfrage auf Instagram.

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