-Taehyung-
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Ein kühler Wind weht um mich und treibt mir meine schlohweißen Strähnen aus den Augen, während ich wie aus Reflex meine Arme vor meinem Körper überkreuze und versuche den Wind abzublocken. Mein Blick schweift dabei immer noch gedankenverloren und etwas unwissend über das blutrote Meer, auf welchem wir ruhig treiben. Ich bemerke erst jetzt, dass wie eine seichte Strömung zu herrschen scheint die den Kahn entlang der schimmernden, kaum erkennbaren Barriere die das „Nirwana" sein wird, entlang führt.
Ich hatte damals, als Jungkook mir geholfen hat die Tode meiner Familie zu sehen, nie wirklich die Grenze bemerkt. Abgesehen davon das ich von sämtlichen Eindrücken, Erinnerungen und Emotionen vollkommen überfordert mit mir selbst war, spürte ich eher einen Sog der mich in die Tiefe ziehen wollte. Mir war überhaupt nicht bewusst, dass die wenigen Meter die wir uns auf dem freien Gewässer befanden, fasst schon das Ende waren, an dem wir nicht weiter gelangten.
Umso irritierter bin ich jetzt, während ich immer wieder auf die fast schon unsichtbare Barriere vor mir blicke, welche sich schließlich in einfacher Dunkelheit auflöst. Und auch wenn ich genau erkennen kann, dass fasst wie ein Spiegel der Teich einfach weiter geht und die Dunkelheit einfach das Ende meiner Sehkraft sein könnte, spüre ich in meinem Inneren wie eine Mauer die mich abzustoßen versucht. Als wären wir zwei gegenpolige Magnete...
Dieser dauerhafte, seltsame Druck in meinem Körper lässt mich dabei nicht unbedingt ruhiger werden, auch wenn mir insgeheim bewusst sein sollte, dass das ja ein gutes Zeichen sein sollte. Ich versuche mich abzulenken und lasse meinen Blick einfach wieder in den Rest der Umgebung schweifen und blicke erneut auf die einfach verzierten Lampions.
Das einfache weiße Pergamentpapier wurde mit dünnen Linien rot verziert indem man mehrere Seerosen darauf gemalt hat, ähnlich wie am Rand der Veranda, wo sich mehrere der Blüten finden lassen. Die Blumen scheinen irgendeinen tieferen Sinn zu haben, wenn man davon ausgeht das ich diese jetzt nicht zum ersten Mal sehe. Jungkook meinte einmal, dass sie eine Art Schutzwall darstellen sollen vor eventuell fliehenden Seelen. Ob diese Blumen dabei jetzt irgendetwas, beziehungsweise ja eher irgendwen aufhalten sollen, bezweifle ich zwar, aber eins hatte ich mittlerweile verstanden. Und zwar das man sich auf manchen Aberglauben einfach einlassen muss. Ob dieser jetzt physikalisch und wissenschaftlich irgendeinen Sinn ergibt, hat eigentlich keine wirkliche Relevanz mehr. Es scheint vielmehr wichtig zu sein, dass die Seelen daran glauben.
Ich wende mich schlussendlich wieder aus meinen Gedanken, als ein weiterer kalter Wind über meine Arme fährt, die ich heute Morgen nur hektisch und unüberlegt in ein T-Shirt gesteckt hatte.
Wer hätte aber auch wissen können, dass ich gleich mit dazu verdonnert werde, hier raus auf die offene See zu müssen...!
Ich ziehe meinen Kopf automatisch ein und versuche mich noch etwas kompakter zu machen um mich mit meiner eigenen Körperwärme etwas aufzuwärmen, als mein Blick vorwurfsvoll auf Jungkook fällt, welcher gedankenverloren und mit gerunzelter Stirn in der Kabine des Kahns sitzt und auf irgendeinen dicken Wälzer blick.
Er scheint dabei verzweifelt zu versuchen seine Aufmerksamkeit aufrecht zu erhalten und auch wach zu bleiben. Ich bemerke seine immer länger werdende Blinzler, die er fast schon abrupt wieder auflöst um anschließend auf den gleichen Text zu starren und erneut zu beginnen.
Um sowohl ihn wach zu halten und mich von der Frische der Luft abzulenken, melde ich mich schließlich zu Wort.
„Warum genau muss ich jetzt mit dir deinen Strafdienst machen? Ich sehe dahinter echt keinen Sinn. Ich kann weder etwas tun, noch irgendwie behilflich sein und dazu habe ich noch nicht einmal wirklich einen Plan was es überhaupt bedeuten soll, eine Totenwache zu übernehmen. Meine Anwesenheit hier ist völlig sinnlos".
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눈| Hɪɢᴀɴʙᴀɴᴀ |눈 || ᴛᵃᵉᵏᵒᵒᵏ
Siêu nhiên𝙸 𝙳𝚒𝚎𝚍 𝚃𝚑𝚊𝚝 𝙽𝚒𝚐𝚑𝚝...𝚘𝚛 𝙰𝚝 𝙻𝚎𝚊𝚜𝚝, 𝚃𝚑𝚊𝚝𝚜 𝚆𝚑𝚊𝚝 𝚆𝚊𝚜 𝚂𝚞𝚙𝚙𝚘𝚜𝚎𝚍 𝚃𝚘 𝙷𝚊𝚙𝚙𝚎𝚗... 𝚒𝚝 𝙳𝚎𝚏𝚒𝚗𝚒𝚝𝚕𝚢 𝙵𝚎𝚕𝚝 𝙻𝚒𝚔𝚎 𝚃𝚑𝚊𝚝. Zwischen Leben und Tod hängen geblieben, sucht Taehyung ziellos nach dem G...