눈| Hɪɢᴀɴʙᴀɴᴀ |눈 || ᴛᵃᵉᵏᵒᵒᵏ

눈|--30--|눈

<-Taehyung->

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Mit dröhnendem Schädel und bunten, tanzenden Flecken vor meinen Augen brauche ich eine Weile bis ich wieder aus den Tiefen der Dunkelheit zurück gekehrt bin und stattdessen nur starr an die weiße Krankenhausdecke starre.

Mein Körper ist taub, erschöpft. Ich fühle mich als wurde ich in Zement einbetoniert. Meine Glieder scheinen sich nicht bewegen zu wollen, während ich schlussendlich nur mit größter Anstrengung meinen Schädel zur Seite gedreht bekomme um die Blutinfusion an meinem rechten Arm begutachten zu können.

Als wäre ich schließlich in der Zeit gefangen erstarre ich für eine gefühlte Ewigkeit während ich einfach nur das dunkle Blut dabei beobachten kann, wie es in meine Venen tritt. Gedanken, was auf einmal passiert war überkommen mich, kreisen stattdessen jedoch nur verwirrend in meinem Schädel umher.

Ich bin mir unsicher ob diese Erinnerungen, Gedanken, Taten meine eigenen waren...

Zwar bin ich mir bewusst das es nicht ich war...ich habe schließlich gespürt wie ich die Kontrolle über meinen Körper verlor. Ich habe spüren müssen wie ich meine Glieder nicht mehr bewegen konnte, wie zuvor ...und dennoch bin ich mir unsicher ob das alles wirklich nur ein Traum war oder doch Realität.

Ich fühle mich als wären sämtliche Erinnerungen in meinem Hirn...vermischt worden. Ich kann nicht auseinander halten ob ich tatsächlich eine Sumi kannte...einen Dahee als Klassenkameraden hatte...waren ihre Namen mir bekannt oder waren es völlig Fremde dessen Blut ich nun an meinen Händen kleben hatte. Hatte ich meine Eltern einfach verscharrt oder wurden Sumi und Jae in einem Massengrab untergebracht... wem trauere ich den überhaupt noch nach ...?

Was war passiert, wie viel Zeit ist seitdem vergangen, wo bin ich überhaupt und noch viel wichtiger, wie bin ich hier her gekommen?

Mein Schädel beginnt noch mehr zu drücken. Derartig das ich schließlich einfach meine Augen schließen muss und mich wieder zurück in die endlose Dunkelheit wünsche.

Ich war schlussendlich wieder gestorben...dessen bin ich mir ziemlich sicher.

Ich kenne mittlerweile das Gefühl, wenn man sich plötzlich von seinem Körper löst und beginnt zu schweben, als wäre man nie mehr gewesen als ein Partikel Staub in der Luft. Unbedeutend, klein und unnütz. Nichts, an was man sich erinnern müsste. Nichts, über was man je Kontrolle hatte. Dieses Gefühl kampflos unterzugehen, nicht die Kontrolle dazu zuhaben zu entscheiden was mit einem geschieht...angewiesen zu sein auf eine weitere Person, die auch nur mit Glück einem noch helfen kann.

Und dennoch wurde ich wieder zurück in meinen Körper gesogen, als wollte mich irgendetwas, oder besser irgendwer davon aufhalten einfach los zu lassen...

Ich bin mir mittlerweile unsicher, ob es für mich noch einen Unterschied machen würde, ob ich lebendig oder tot wäre... Ich fühle mich nicht nur als hätte ich jetzt meinen letzten Antriebsfunken verloren als ich meiner Familie zusehen musste, wie diese in die Totenwelt verschwunden sind, sondern fühle ich mich auch alles andre als menschlich.

Ich bin mir zwar im momentanen Zustand unsicher ob es vielleicht wirklich nur die Schmerzmittel sind, aber ich fühle überhaupt nichts außer Taubheit. Als wäre ich nicht mehr aus Knochen und Fleisch zusammen gebaut, sondern wie eine Marionette aus Holz geschnitzt...

Ich sollte mich wahrscheinlich darüber freuen, bedenken was für Verletzungen meinem Körper zugelegt wurden. Ich sollte mich freuen, dass ich nicht bewegungslos an ein Krankenbett genagelt bin und mich nicht bewegen kann aus Schmerzen. Ich sollte froh sein, dass ich nicht mit irgendwelchen Betäubungsmitteln zu gepumpt werden muss sodass ich am Ende wirklich nicht mehr weiß, ob ich in einem Traum oder der Realität lebe.