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-Jungkook-

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Ich kann bereits lautstarke Äußerungen aus dem Inneren des Saales hören, als wir Zach folgend zurück am Tempel ankommen.

Eine seltsame Spannung liegt in der Luft, die mir das Eintreten in den Saal nicht unbedingt vereinfacht. Genauso wenig wie die Reihen an Kollegen, die sich auf einmal alle hier zu finden scheinen und einfach nur stumm zuschauen wie zwei mir völlig fremde Gesichter vor Yuna stehen und diese mit Kommentaren und Fragen durchlöchern, sodass ich mir gut vorstellen kann, dass selbst sie nicht einmal mehr mitkommt.

„Um Gottes Willen. Wo sollen wir hier nur anfangen, wenn ein Entscheidungsbefugter nicht einmal weiß, wo seine Mitglieder sich aufhalten. Kein Wunder das uns Nathanael auf einmal so blitzartig hier her geschickt hat. Das ihr das nicht früher einmal mitbekommen habt, dass hier so derartig alles schief läuft", gibt eine recht kleine Frau mit halblangen dunklen Haaren von sich, die Arme in die Hüften gestemmt und sich kopfschüttelnd umschauend. Auf ihrer Nase prangt eine Brille mit viel zu großen Gläsern für ihr Gesicht, während sie in seltsamerweise weißer Uniform steckt, die in Form eines schmal geschnittenen Kleides und eines Blazers ihren Körper bedecken.

Mein Blick trifft schließlich auf Yuna, als ich die Worte der Unbekannten vernehme und meine Schritte sich verlangsamen, als wir uns leise zu dem Rest der Schaulustigen hinzugesellen.

Ihre sonst so ordentlichen, weißen Strähnen hängen ihr vereinzelt ins Gesicht, während sie einen erschöpften, aber auch irgendwie gepressten Ausdruck zeigt, den ich nicht ganz deuten kann.

Was mich noch mehr irritiert sind der Inhalt ihrer Worte. Ich kann mir zwar schließlich irgendwie zusammen reimen das das Ganze mit der Kontinentskonferenz zusammen hängen muss, die scheinbar beendet ist, aber mehr kann ich mir nicht daraus schließen.

„Wo und wann sollen wir den jetzt überhaupt anfangen? Ich dachte wir wurden hierher gerufen, weil man unsere Hilfe dringend benötigen würde. Und stattdessen ist nichts vorbereitet. Ein eindeutiges Zeichen an mangelnder Struktur und Planung. Katastrophal. Schreib das auf, Marié!", kommentiert die zweite Frau, die scheinbar die Zwillingsschwester der angeblichen Marié zu sein scheint, welche daraufhin umgehend einen kleinen Notizblock hervorzaubert und irgendetwas wild auf das Papier kritzelt.

Im Gegensatz zu der Dunkelhaarigen trägt die zweite Fremde einen gelockten, eindeutig rot gefärbten Bob, welcher in einen wilden Dutt zusammengebunden wurde. Um das Ganze zu krönen hängt eine riesige, schwarze Schleife wie eine Krone auf ihrem Haupt und toppt somit ihre Frisur ab. Auch an ihr lässt sich die untypische weiße Uniform wieder erkennen, diesmal jedoch in Form eines Bleistiftrockes mit einer Bluse, kombiniert mit einer lockeren Strickjacke.

Völlig irritiert mit welcher Begründung sie derartig große Reden schwingen, aber gleichzeitig aussehen wie als wären sie aus einem Büro entsprungen, frage ich mich ernsthaft wen sie bitte ersetzen wollen. Mit derartiger Arbeitskleidung kann man sie unmöglich nach draußen schicken. Auch wenn sie am Ende nur einige Seelen einsammeln sollen, weiß man nie wie ein Mensch auf einen reagiert. Weshalb wir auch stichfeste Kleidung tragen und Waffen an unserem Körper haben, um im Notfall reagieren zu können. Und noch viel wichtiger tragen wir kein Weiß. Aus dem simplen und einfachem Grund, dass die Farbe weiß Licht, Anfänge, Klarheit und Reinheit symbolisiert. Man könnte damit eventuell auch miss symbolisiert werden und als Engel erscheinen für manch religiösen Mensch. Und genau dieses Trugbild wollen und sollen wir nicht repräsentieren. Wir alle stehen für den Tod, sind es bereits seit einiger Zeit. Wir sind keine Erlöser oder Heilige, sondern einfache Zeitgenossen, Gleichgesinde. Wir stehen für das Ende, für Gewisse Qualen, für Trauer.

눈| Hɪɢᴀɴʙᴀɴᴀ |눈 || ᴛᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt