눈| Hɪɢᴀɴʙᴀɴᴀ |눈 || ᴛᵃᵉᵏᵒᵒᵏ

눈|--22--|눈

<-Taehyung->

<눈|--________--|눈>

Ich beiße mir fest auf die Innenseiten meiner Wange. Ich schmecke schließlich den metallischen Geschmack meines eigenen Blutes, während ich nur wie auf taubem Fleisch herumkauend da sitze und mich zwinge zu Boden zu schauen.

Meine Nackenhaare stellen sich auf, während ich ihre Blicke auf meinem Haupt und Schultern spüren muss, während ich einfach nur abwarte wie sie reagieren...

Wehre da nicht das deutliche Gefühl, was ich empfinde, dass da wirklich noch jemand vor mir steht, könnte man fast denken, dass sie sich genauso aufgelöst hätten wie Miya als sie in ihrem Zu Hause ankam.

Das dies jedoch nicht der Fall ist bemerke ich, als auf einmal wieder unregelmäßige, schwere Schritte zu hören sind und mich schließlich eine eiskalte Hand berührt.

Es ist ein seltsames Gefühlt, während dieser kalte Hauch meine bedeckte Schulter streicht und mir fast schon unter die Haut fährt. Was scheinbar nicht nur eine Einbildung gewesen zu sein scheint.

Die Hand fährt schnell und erschrocken wieder von mir fort, bleibt stattdessen nur regungs- und fassungslos neben mir in der Luft stehen.

„Hab...ich es euch nicht gesagt...das er noch lebt...".

Die heißere Stimme meiner Mutter erklingt, woraufhin schließlich auch die anderen schleifenden Schritte der beiden Erscheinungen näher treten.

„Dann hat er es wirklich zugelassen, dass wir derartig begraben wurden...Ich bin enttäuscht von dir, Taehyung".

Ich kann nicht anders als zusammen zuzucken, während die Worte meines Vaters schwer auf meinen Schultern lassten und mich zu Boden drücken. Mich überkommt der Drang einfach nachzugeben, mich auf den Boden sinken zu lassen und einzurollen. Ich habe nicht mehr die Kraft mich noch länger aufrecht zu halten.

Seine Worte schmerzen, sie verletzen mich. Aber berechtigt. Er kann nicht wissen was mir passiert ist, es muss ihn auch gar nicht interessieren. Er wird es schlussendlich auch nicht erfahren. Und auch, wenn es in einer gewissen Perspektive sicherlich unfair zu sein scheint, kann ich nicht anders, als seine Worte selbst bestätigen zu müssen.

Ich verurteile mich selbst, dass sie hier derartig verscharrt wurden. An einem Ort, mit dem Sie alle nie etwas zu tun hatten. Ich bereue es, dass ich nicht da war und dafür sorgen konnte, dass sie eine ordentliche Trauerfeier bekommen und ein ordentlichen Denkmal. Ein Grab, zu dem man zurückkehrt und noch weiß, wer da vor einem begraben liegt. Wessen Überreste sich vor einem Abzeichnen...Aber hier...wird sich ihre Asche irgendwann einfach mit der Erde vermischen und nichts mehr von ihren Körpern übrig bleiben...Ihnen wird das selbe Schicksal ergehen, wie den einsamen Seelen, die genauso Familienlos und reuelos hier einfach verscharrt wurden...

Was mich jedoch noch mehr stört ist, dass ich am Ende, selbst wenn ich es unbedingt will, nicht die Möglichkeit habe sie von hier zu befreien. Ich kann ihnen nicht den Ruheort besorgen, den sie verdient haben...weil mir dazu die nötigen, finanziellen Mittel fehlen...

„Taeho! Siehst du nicht, wie er aussieht? Er wird sicherlich genug mit sich selbst zu tun gehabt haben!".

„Und das begründet, warum er uns derartig respektlos entsorgt?! Er hat uns sein ganzes Leben zu verdanken, welches er sich so aufbauen konnte, wie er es wollte. Und als Dank liegen wir hier?!".

„TAEHO! Jetzt ist aber auch einmal Schluss. Zum einem musst du ihn überhaupt nicht verantwortlich machen für eine Selbstverständlichkeit, die ihm als unser Sohn zusteht, dass er so leben konnte, wie er es wollte. Wir lebten im 21 Jahrhundert! Und des weiteren, schaust du ihn dir mal bitte an? So wie er aussieht kann er noch nicht lange aus dem Krankenhaus sein. Vielleicht lag er auch im Komma und konnte daher nichts unternehmen. Vergiss nicht, dass er in dem selben Haus war, wo es uns alle erwischt hat! Er kann nicht der Einzige sein, der einfach geschont davon kommt!".