눈|--24--|눈

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<-Taehyung->

<눈|--________--|눈>

Keine Ahnung wie lang ich gedankenverloren durch die Gegend gehe. Irgendwann, nachdem ich für eine weiteren Ewigkeit stumm vor dem Grab meiner Familie und der restlichen Toten hockte, wurden mir schließlich meine Knie taub. Mich hatte zuvor Hina mehrere Male zuvor versucht aus meiner Starre zu bekommen, doch ich hatte sie nicht wirklich realisiert...

Ich konnte zwar ihre kalte Hand auf meiner Schulter spüren, die nicht wirklich auf meinem Körper ruhte sondern vielmehr wenige Millimeter darüber, aber das hat mich nicht wirklich aus meiner Trance geholt.

Ich hab keine Ahnung, wie ich schließlich von dem Friedhof gekommen bin, wo ich mich befinde und vielmehr noch, wo ich überhaupt hingehe...aber ich kann meine Füße einfach nicht dazu bringen zu stoppen, während meine Gedanken in meinem Schädel Kreisel drehen.

Ich stoppe erst, als sich der Wald der mich beständig umringt hat, auf einmal zu meiner rechten Seite lichtet. Der Lichtunterschied lässt mich stocken.

Ich erhebe meinen Blick von dem schmalen Fußpfad oder Wanderweg, bleibe stehen und merke erst jetzt wirklich meinen rasselnden Atem und meine brennende Kehle. Die Erschöpfung nagt an mir, während mein Blick auf den kleinen Tempel fällt, der mitten innerhalb des Waldes vor sich hinrottend steht.

Neben mir befindet sich eine Straßenlaterne die jedoch längst bereits zerbrochen ist und nur noch von unzähligen Spinnenweben geschmückt wird. Das Licht, welches mich ungewollt blinzeln lässt, weil sich meine Augen bereits zu sehr an die Dunkelheit gewöhnt hatten, kommt von dem Halbmond, welcher über dem beschädigtem Dach des kleinen Tempels liegt.

Das Gebäude an sich ist bereits deutlich in die Jahre gekommen. Die Fassaden zerbröckeln leicht und geben einen Einblick in das Innere. Das Holz scheint morsch zu sein, während durch die teilweise vorhandenen Löchern in dem Ziegeldach Wasserschäden entstanden sind. Eine Esche hat sich ihren Platz geschaffen und ragt durch das Dach und die Veranda vor dem Tempel in das Gebäude herein. Ich bin mir dabei jedoch unsicher, ob sie eher dazu beiträgt, dass das Gebäude noch bestehen bleibt oder mit Grund für die Zerstörung ist...gewissermaßen trägt es zu beidem wirklich bei...

Mir ist kurz wie auflachen zumute, als ich den Gedanken fasse, schlage jedoch ziemlich schnell wieder um in Melancholie.

Ich warte schließlich auch nicht länger, trete auf das verlassene Gebäude zu und entscheide, dass es wenigstens ein Anfang ist ein Dach über dem Kopf zu haben.

Meine Erschöpfung tut schließlich den Rest und treibt mich förmlich in den herunter gekommenen Tempel.

Über die wenigen Treppen nach oben und schließlich über die Treppenstufe hineintretend, befinde ich mich schließlich in einem verfallenem Raum mit einem kleinen Altar in der Mitte, auf dem zwei übrig gebliebene Kerzenständer umgeworfen liegen.

Das Wachs ist an diesen nach unten gelaufen und verdeckt dabei die dunklen Spuren auf dem Metall und dem Holztisch, die ich in der Dunkelheit nicht mehr wirklich realisiere.

Die Holzwände riechen intensiv nach Räucherstäbchen und Weihrauch, benebeln meine Sinne, sodass ich nicht wirklich die stechende Note mitbekomme. Ich konzentriere mich jedoch auch nicht darauf.

Ich finde schließlich eine Ecke, die nicht ganz so verdreckt von dem Laub mehrerer Monate ist und lehne mich an die kalte Wand.

Der Wind pfeift durch die offenen Fenster und den Eingang, wodurch ich mich nur etwas in mich zusammen ziehe, meine Beine anwinkle, meine Arme verschrängt darauf ablege und schließlich meinen Kopf darauf bete.

눈| Hɪɢᴀɴʙᴀɴᴀ |눈 || ᴛᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt