눈| Hɪɢᴀɴʙᴀɴᴀ |눈 || ᴛᵃᵉᵏᵒᵒᵏ

눈|--28--|눈

<-Jungkook->

[ 5 Tage später ]

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Gedankenverloren sitze ich in dem Krankenbett, meinen Rücken an die Matratze hinter mir gelehnt und dabei auf dem Zettel vor mir starrend.

Das leichte Ziehen an meiner Seite ist immer noch beständig, während ich in Gedanken jedoch wie zu oft in den letzten Tagen an jemand anderem denke.

Eine knappe Woche ist vergangen, nachdem ich ihn aus meiner Welt geekelt habe und Noami ihn wieder unter die Menschen gelassen hat. Und seitdem kein Zeichen von ihm...Was gut ist! Oder zumindest sein sollte...

Ein seltsames drückendes Gefühl bildet sich in meiner Magengegend bei dem Gedanken an ihn. Ich kann selbst nicht ganz nachvollziehen, weshalb ich so empfinde, wenn das doch am Ende genau mein Ziel war. Ihn endlich von hier verschwinden zu lassen...wobei selbst das eine Lüge ist. Immerhin hatte ich ihn ja erst hierher geschleppt mit dem Ziel ihn wieder in seinen Körper finden zu lassen...

Unsicher wie ich mich verhalten soll starre ich weiterhin aus einiger Entfernung aus dem Fenster in den rot-orangenen Himmel. Ich bemerke nicht, wie ich abermals einfach mit der Zeit verschmelze und überhaupt nicht mehr meinen aktiven Tagesrythmus empfinden kann, bis auf einmal ein leises Klopfen an der Tür mich aus meiner Trance weckt.

Ich zucke wie automatisch zu meiner Tür durch die schon bald die hochgewachsene Schwarzhaarige tritt, die frisch von einer Mission zurück zu sein scheint.

„Da ist er ja. Und liegt immer noch auf der faulen Haut. Nicht einmal den Bericht hast du bis jetzt geschafft?!", kommt es vorwurfsvoll von Naomi, die mich empört anstarrt als sie näher auf mich zutritt.

Ich versuche nicht einmal mehr irgendeine Ausrede zu suchen, wechsle stattdessen einfach das Thema.

„Du siehst beschissen aus", gebe ich daher von mir, als sie sich in den blauen Sessel neben mir fallen lässt und dabei laut ächzt.

„So ist das nun einmal, wenn man plötzlich die doppelte Arbeit übernehmen muss. Du müsstest einmal Yuna sehen. Aber sie hat mittlerweile so wenig Lust dich anzublicken, dass sie dir regelrecht aus dem Weg geht. Zu deinem Glück wenn ich deine unbeendete Zusammenfassung von deiner Fehltat mir angucken muss".

„Ja Frau Oberlehrerin. Ich hab nie gesagt, dass du mich besuchen musst um mir dann nur auf den Sack zu gehen. Klär das doch mit deiner Yuna ab. Da seit ihr am Ende beide besser ausgelastet und glücklicher".

„Wenn ich dich nicht besuchen würde, wärst du schon längst völlig versumpft. Komm endlich wieder in die Realität zurück, Jungkook. Ich bin mir ziemlich sicher zu wissen was du dir erhoffst, aber es ist besser so. Er kann endlich sein Leben weiterleben wie er es wollte. Und du auch. Ihr, wir, niemand von uns war von anfang an dazu bestimmt sich derartig kennenzulernen. Unsere Welten sind nicht kompatibel. Es kann zwischen einem Lebendem und Totem keine Freundschaft geben. Und das solltest du am besten Wissen!".

Ich atme tief aus, lehne meinen Kopf in den Nacken und schließe meine Augen. Ich will auf ihre Worte nicht antworten und sie am Ende auch noch bestätigen um ihr Ego anzufeuern. Ich will ihre Hilfe eben nicht und erst recht nicht ihre schlauen, psychatrischen Tipps. Ich will am liebsten nur meine Ruhe und endlich wieder arbeiten können. Der Beschäftigung nachkommen, für die ich überhaupt noch „lebe". Dann muss ich mich wenigstens nicht mehr diesen dämlichen Gedanken hingeben.

„Naja. Ich lass dich wohl doch mal lieber wieder in Ruhe. Du bist heute echt nicht der beste Gesprächspartner. Da kann ich meine Zeit auch anders sinnlos verschwenden".