눈|--2--|눈

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<-Taehyung->

<눈|--________--|눈>

Keine Ahnung wie viel Zeit bereits vergangen ist, während ich mich durch die Straßen Seouls schlängle auf dem Weg zu dem Ort, an dem ich einmal wohnte.

Immer wieder begutachten mich mehrere, seltsame Blicke von irgendwelchen fremden Menschen. Tatsächlich hat mich der ein oder andere auch bereits angesprochen.

Der Grund.

Mein Aussehen.

Immer noch in dem hässlichen Krankenhauskittel gehüllt, darunter unzählige Bandagen versteckt, tappe ich barfuß durch die Stadt. Leider konnt ich auch nach einer minutenlangen Suche in dem Zimmer nicht meine alten Klamotten auffinden. Was mich auch nicht sonderlich wundert. Ich bin mir nämlich ziemlich sicher, dass wenn Teile meines Körpers Brandwunden aufweisen, dass meine Kleider dann schlecht unversehrt sein können. Hinzukommt das wir genau wissen, wie Notfallsanitäter mit den Klamotten von Patienten umgehen, wenn diese in Lebensgefahr schweben.
Nämlich besonders sorgsam. Nicht.

Ich kann mir demnach durchaus wunderbar vorstellen, dass meine verbrannten Klamotten zerschlatzt und aufgeschnitten in irgendeiner metallernen Tonne des Krankenhauses liegen. Was wirklich ein Problem darstellt.

Wo soll ich jetzt schließlich neue Klamotten herbekommen?

Ich hab ja nicht mal Geld an mir. Im Zimmer ließ sich auch nichts finden. Wie auch, ich war schelißlich zu Hause und renne da nicht mit meinem Portmonee in der Hosentasche rum. Das macht ja kein normaler Mensch! Und jetzt bin ich deswegen am Arsch...

Aber mal sehen was die Zeit so bringt. Ich sollte mich jetzt erst einmal auf die Suche nach meiner Familie machen.

Nach einigen weiteren Minuten kehre ich schließlich auch in das kleine Wohnviertel ein und werde augenblicklich von einem angebrannten, stickigen Geruch eingenommen, der noch in den Straßen liegt.

Zugegeben hab ich keinen Plan welchen Tag wir haben und wie lang dementsprechend der Unfall her ist, aber dem Geruch zu urteilen noch nicht zu lang...

Jedoch kann ich auch keine Einsatzwägen oder Polizisten mehr erkennen, die sich noch durch die Straßen quetschen und ihre Arbeit verrichten. Stattdessen erkennt man die alltäglichen Omas, die auf dem Weg in einen Kaufladen sind oder Jugendliche und Kinder, die an den Bushaltestellen auf die nächste fahrbare Mögentlichkeit warten.

Zu gern hätte ich mir den Fußweg selbst ebenso erspart. Aber da sind wir wieder beim Thema, kein Geld...

Meinen Blick eben wieder von dem Busstand abschweifen wollend, stocke ich schließlich und halte in meinen Bewegungen inne.

Ich blinzle einige Male, trete schließlich langsam doch näher an den Busstand heran und blende dabei die 2 jungen Mädchen in ihrer Schuluniform sowie den älteren Opa aus, die mich langsam bemerken und mich seltsam und etwas verängstigt anschauen.

Sie scheinen nicht zu verstehen, weshalb ich auf einmal mich an sie heranschleiche, als wollte ich sie jeden Moment anfallen...als wäre ich ein Irrer...

Doch darüber kann ich mir in dem Moment keine Gedanken machen...immerhin hängt mein Blick immer noch an der blassen, in der Umgebung fast schon verschwindenen Gestalt, die sich auf einen der roten Metallbänke niedergesetzt hat und vor sich hinstarrt.

Keine Ahnung was mich dazu antreibt mich schließlich vor sie zu stellen und mich auf den Boden zu hocken um ihr in die weiß-nebeligen Augen zu schauen, durch die ich hindurch das dahinter liegende Haus erkennen kann...

눈| Hɪɢᴀɴʙᴀɴᴀ |눈 || ᴛᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt