147 | ein Teil der Familie

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„Familie war die Definition meines Seelenfriedens."
~ ask_hikayemm

DEVIN

„Du kannst nicht hier in New York bleiben.", sagte ich fest entschlossen, meinen Blick fest auf ihn gerichtet.

Er schlürfte wie ein Kind an seinem Frappuccino und erwiderte trotzig: „Ich kann und werde. Du kannst mir nichts mehr sagen. Du wirst es auch ohne mich überleben. Devin, Cécilia ist zurück in deinem Leben. Mehr brauchst du doch nicht, oder? Und ich habe Liz. Ich möchte mir etwas Neues aufbauen und alles hinter uns lassen."

Ein leises Lachen entkam meinen Lippen, begleitet von einem schwachen Kopfschütteln. „Ja, ich verstehe."

„Siehst du", sagte er und nippte wieder an seinem Getränk.

„Ich werde es bestimmt überleben", gab ich zu, meine Stimme um einiges leiser und weicher. „Aber ohne dich wird mir alles schwerfallen."

Mein Blick suchte seinen, um die Ernsthaftigkeit meiner Worte zu unterstreichen. „Der Flieger geht heute Abend um 22 Uhr. Du brauchst keine Karte, du weißt, wie du zum Desmond Jet kommst."

„Lass Cécilia nicht länger auf dich warten. Sie hat schon genug gewartet.", waren seine letzten Worte, bevor er mich alleine zurückließ und ich mich auf den Weg ins Hotel machte, um meinen Koffer, den ich fast kaum berührt hatte, zu packen. Mit einem tiefen Seufzer machte ich mich daran, meine Sachen zusammenzupacken.

Aras und ich waren unzertrennlich gewesen, doch jetzt war alles anders. Die ganze Situation mit ihm belastete mich. Ich wollte nicht, dass er hier bleibt, aber ich konnte ihn nicht zwingen, mitzukommen. Am Abend machte ich mich auf den Weg zu Cécilia, die fast damit fertig war, ihre Sachen zu packen. Ich beobachte sie währenddessen, aber dachte auch an Aras. Es nervte mich, dass er bestand, hier in New York zu bleiben. Ich wollte, dass er mitkommt. Mein Bester sollte mitkommen und an meiner Seite sein, wenn Cécilia und ich heiraten.

„Mein Herz", schmollte Cécilia, als sie meinen Blick auffing. Sie legte ihre letzten Bücher in einen Koffer und kam auf mich zu. Ich saß auf dem Hochstuhl in ihrer offenen Küche. Sie hatte diese tolle Ausstrahlung, in die ich mich jeden Tag aufs Neue verliebte. „Mit der Zeit wird das mit Aras", sagte sie und stellte sich zwischen meine Beine. Ihre sanften Hände legten sich auf meine Schultern, und sie küsste meinen Hals. „Ich verspreche es dir."

Ich schloss die Augen und ließ ihren Trost auf mich wirken. „Es scheint mir nicht so. Wir haben uns zwar ausgesprochen, aber ich glaube, dass es nie so sein wird wie früher."

Meine Hände ruhten schwer auf ihrer Taille. „Ich habe meinen Bruder verloren.", sagte ich leise, und die Schwere dieser Erkenntnis traf mich plötzlich wie ein Schlag. Cécilia strich mir beruhigend durch die Haare. „Du wirst das schon gerade biegen", flüsterte sie und in ihrer Stimme lag so viel Zuversicht, dass ich ihr fast glaubte, aber Aras war leider immer hartnäckig.

Später holte uns ein Wagen ab und wir verstauten alle Sachen von Cécilia im Auto, um uns danach auf den Weg zum Flughafen zu machen. „Hast du Hunger?"

„Hast du überhaupt heute etwas gegessen?", stellt sie mir lächelnd die Gegenfrage.

„Zählt ein Cookie auch? Und als Frühstück.", ich näherte mich ihrem Ohr. „Hatte ich ja dich, das hat gereicht."

Sie wurde leicht rot und schaute unauffällig zum Fahrer, ob er etwas gehört hatte, aber das war mir, um ehrlich zu sein, egal. „Du bist unmöglich."

„Ich esse im Flieger. Ich habe keinen Hunger, Lovely.", antwortete ich ehrlich und sie schaut in meine Augen. Sie fährt sich mit ihrer Zunge über die Lippen und ich schaute lachend kurz nach draußen, bevor ich mich wieder zu ihr drehte und mit meinem Daumen über ihre Unterlippe fuhr. „Ich weiß, was durch deinen schönen Kopf geht.", sagte ich und atmete tief aus.

DEVIN DESMONDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt