„Die Weltgeschichte sammelt auf unsre Kosten sehr große Schätze."
Johann Wolfgang von GoetheDEVIN
Ich schaute seit einer halben Ewigkeit nur hinaus. Zwischen meinen Händen hielt ich ein Glas mit Scotch gefüllt. Das Schlimmste an allem war, dass ich kein einsamer Mann mehr war. Ich habe Cécilia und plane eine Zukunft mit ihr. Eine Zukunft wie in Filmen und Büchern. Ein Haus, Kinder und langweilige Filmabende, wobei der Film egal ist und es nur drauf ankommt, dass wir beisammen sind. Doch ich wusste nicht, ob das für mich möglich war. Liz, meine Assistentin war nicht das Problem. Auch wenn Aras das wahrhaben wollte. Sie war immer loyal gegenüber mir und das würde sich niemals ändern. Sie war nur ein Mittel zum Zweck. Es lief momentan alles zu gut und irgendwo musste es natürlich scheitern. Für Devin Desmond lief es sogar zu gut. Ich lächelte vor mich hin. Trotz, dass ich mein dunkles Leben hinter mir lassen wollte, wollte es nicht mich loslassen. Und es würde immer jemand in meiner Vergangenheit nachgraben, um mich zu zerstören. Es war auch dumm von mir zu glauben, dass alles ein Ende hat. Ein normales Leben und ich? Kaum vorstellbar. Das Schicksal wollte es auch nicht, aber ich würde nicht einfach mein Schicksal akzeptieren und nichts tun, das wäre verkehrt für mich. Dieser Mann war ich nicht. Nichts tun und den Dingen ihren freien Lauf geben, das war nicht ich. Ich würde es auch nie sein. Ein Polizist wühlte in meiner Vergangenheit und sein Lebensziel war es, mich für meine Fehler zu bestrafen. Unrecht hatte er nicht. Es war auch dumm von mir zu glauben, dass die Wahrheit niemals ans Licht kommt. Obwohl ich von mir sagen kann, dass ich der beste darin bin, die Dinge zu vertuschen.
Zum ersten in meinem Leben hatte ich Angst vor etwas. Angst, dass ich Cécilia am Ende verlieren kann. Und dafür, dafür war ich noch lange nicht bereit und ich werde es auch nie sein. Der Polizist hatte heute Cécilia die Blumen geschickt. Aras hatte es nur zwei Minuten gekostet herauszufinden, von wem der zweite Blumenstrauß kommt, denn wie es sich herausstellte, folgte er mir überallhin und stand heute direkt hinter mir als ich die Pfingstrosen für Cécilia gekauft habe.
„Devin.", es klopfte an der Tür, bevor Cécilia lächelnd hereinkommt. „Hier bist du."
Ich lächelte als ich in ihr schönes Gesicht sah. „Geht es dir gut?", fragend mustert sie mich und bleibt vor dem Sessel stehen, auf dem ich saß. „Du warst heute im Café mit deiner Mama auch so ruhig.", sanft lässt sie ihre Hände über mein Gesicht fahren. „Oder möchtest du einfach alleine sein?"Ich packte Cécilia an der Hüfte und zog sich auf meinen Schoß. „Das ist das letzte, was ich gerade will.", meine Lippen berührten ihren Haaransatz. Ich zog mir ihren Duft ein. Ich durfte sie nicht verlieren. „Möchtest du über irgendwas reden, Desmond?"
„Im Moment möchte ich nur so mit dir hier sitzen.", antwortete ich und sie legte ihre Arme fester um meinen Körper, was ich ihr gleich nach tat. Doch nicht lange konnten wir diesen Moment genießen, denn Aras störte uns.
„Ihr könnt auch später kuscheln.", sagte er und lächelt. „Aber ich muss mit meinem Boss sprechen."
„Kannst du nicht mit ihm sprechen, wenn ich hier bin?", fragte Cécilia grinsend und Aras schaut mich fragend an. Früher oder später musste ich es ihr erzählen, aber noch nicht. Nicht jetzt im Moment. Ich wollte sie auch nicht anlügen und deswegen war ich umso dankbarer als Mary nach ihr rief.
„Nur weil Maryam mich ruft, gehe ich und lasse euch alleine.", sie hinterlässt einen Kuss an meinem Kiefer und springt von meinen Beinen, um nach Mary zu sehen. Aras schloss die Tür und legt mir sein iPad vor die Nase.
„Ich habe mit Arin gesprochen.", fing er an und seufzte. „Er hat mir paar Informationen geschickt zu diesem Typ, wobei ich auch selbst die ähnlichen Dinge gefunden habe."
„Und?", hackte ich nach und scrollte durch die Dateien. „Wer ist dieser Bastard?"
„Er heißt Theo Hugo. Er ist seit über zehn Jahren bei der Polizei und hat sich mit der Zeit hochgearbeitet. Er beschäftigt sich hauptsächlich mit Schwarzgeld, aber du, Boss." grinsend sieht Aras in meine Augen. „Du sollst die Spitze seiner Karriere sein. Er ist schon seit über einem Jahr hinter dir und wir haben bis dahin nichts über ihn herausgefunden, weil er erstens verdammt gut ist aber, niemand auf diesem Planeten könnte jemals etwas herausfinden, weil es nichts gibt, was sie finden können."
„Sind wir uns sicher?"
Aras nickte hastig. „Nur das Folterzimmer im Loft könnte ein Problem darstellen, aber ich lasse es morgen umbauen. Das alte Haus mit dem Keller und den Leichen ist alles niedergebrannt und es ist Jahre her. Ein neues Haus steht dort. Keine Spuren und Hinweise. Er kann nichts finden."„Aras. Diesmal weiß ich nicht, ob das alles so gut ausgehen wird."
„Du bist Devin Desmond.", er packte mich an den Schultern und zwingt mich in seine Augen zu schauen. „Das ist deine Geschichte und sie wird ein gutes Ende haben."
„Vielleicht verdient Devin Desmond kein Happyend. Vielleicht muss ich für all meine Fehler bezahlen, damit ich endgültig glücklich werden und alles hinter mir lassen kann.", antwortete ich ihm und löste mich von seinen Griffen. „Falls die Dinge anders kommen, Aras."
„Devin...", fing er an, aber ich ließ ihn nicht ausreden. „Unterbreche mich nicht. Ich vertraue niemanden so sehr wie dir. Deswegen kann ich sie nur die anvertrauen. Versprich mir, dass du Cécilia niemals alleine lässt und immer für sie da sein wirst. Sie hat genug verloren."
„Versprochen, Boss.", sagte er einatmend. „Aber soweit wird es niemals kommen."
Ich zuckte mit meinen Schultern, füllte mein Glas diesmal mit Wasser. „Wer weiß."Vielleicht ist das mein Schicksal und ich sollte das endlich akzeptieren.
DU LIEST GERADE
DEVIN DESMOND
Romance»Eine gefährliche Leidenschaft.« Als Devin, Cécilia das erste Mal sah, wollte er sie um jeden Preis in seinem Folterkeller sehen. Es war Devins Leidenschaft. Blut war seine Leidenschaft, doch er scheitert, als er versucht Cécilia zu foltern und umz...