149 | Tradition

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„Eine Veränderung
schafft eine neue Tradition."
- Axel Heiter

CÉCILIA

Ich ließ mich erschöpft auf die weiche Couch im Wohnzimmer fallen. Die Vorbereitungen für die Hochzeit hatten mir mehr Energie geraubt, als ich je gedacht hätte. Mit einem Seufzen zog ich die hohen Schuhe von meinen schmerzenden Füßen und begann, sanft meine Knöchel zu massieren. „Maryam, ich kann nicht mehr", stöhnte ich, während ich die Augen schloss und versuchte, mich zu entspannen.

Maryam lächelte. „Cécilia, du wirst morgen die Ehefrau von Devin Desmond", sagte sie, und ich konnte den Stolz in ihrer Stimme hören. „Das ist nicht wie das letzte Mal. Diesmal ist es richtig, diesmal offiziell."

Ein breites Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht, als ich in ihre Augen sah. „Ich sterbe vor Aufregung", gestand ich, während das Gefühl von Schmetterlingen in meinem Bauch stärker wurde. „Wir haben alles organisiert", versicherte Maryam mir mit einem Lächeln.

„Ich weiß gar nicht, wie ich dir danken soll", sagte ich, während ich nach ihrer Hand griff. „Du hast alles organisiert, während ich in New York war."

Maryam drückte meine Hand sanft. „Für euch mache ich alles. Aber jetzt entschuldige mich, denn ich vermisse meinen Ehemann", fügte sie lachend hinzu, während ihr Blick sehnsüchtig in Richtung Küche wanderte, wo ihr Mann Aléx beschäftigt war.

Ich lächelte, während ich die Augen schloss und meinen Kopf nach hinten auf die Couch sinken ließ. Wo wohl mein zukünftiger Ehemann gerade war? Mit einem Seufzen stand ich auf, griff nach meiner Tasche und meinen Schuhen und machte mich auf den Weg nach oben in unser Zimmer. „Devin?", wollte ich rufen, aber ich verstummte, als ich ihn auf dem Bett schlafen sah.

Ein sanftes Lächeln umspielte meine Lippen, als ich schnell mein Sommerkleid auszog und eines seiner weichen Shirts überstreifte. Leise legte ich mich neben ihn und schmiegte mich an seine Brust. „Lovely", murmelte er verschlafen, als er mich in seine Arme zog. „Wann bist du gekommen?", fragte er mit rauer Stimme, während er meine Wange küsste.

„Gerade erst", flüsterte ich, während ich mich noch enger an ihn kuschelte. „Habt ihr alles erledigt?"

„Ja", antwortete ich und küsste seinen Mundwinkel.

Der morgige Tag würde unser Leben verändern, doch in diesem Moment, in seinen Armen, fühlte ich mich geborgen und bereit für alles, was kommen würde.

„Jetzt will ich nur für einen Moment in deinen Armen schlafen, bevor deine Mama kommt", flüsterte ich leise, während ich mich tiefer in seine Umarmung schmiegte.

Devin sagte nichts. Er zog mich nur noch fester an sich, dann spürte ich, wie er sanft meine Schläfe küsste. Ich hörte den gleichmäßigen Rhythmus von Devins Herzschlag unter meinem Ohr, das beruhigende Auf und Ab seiner Brust, während er atmete. Langsam begann die Müdigkeit, die sich über den Tag hinweg angesammelt hatte, mich einzuholen. Meine Augenlider wurden schwer, und ich spürte, wie ich in den sanften Schlummer hineinglitt, den ich so dringend brauchte.

[...]

Ein helles „Aufwachen!" riss mich aus meinem tollen Schlaf. Ich fuhr auf, mein Herz klopfte schneller, als ich Stellas Stimme hörte. „Euer Blumenmädchen ist im Haus", verkündete sie mit einer Energie, die mich gleichzeitig zum Lachen und Stöhnen brachte.

„Stella...", murmelte Devin neben mir und ließ sich mit einem tiefen Seufzer zurück auf die Kissen fallen. „Weckt man so Menschen auf?"

Stella, die mit einem breiten Grinsen im Türrahmen stand, schüttelte nur den Kopf. „Habt ihr mich nicht vermisst?", fragte sie mit einem schelmischen Lächeln, das ihre Augen zum Funkeln brachte. „Ich habe euch sehr vermisst."

DEVIN DESMONDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt