138 | ein anderer Mann

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„Wenn ein Mann zurückweicht, weicht er zurück. Eine Frau weicht nur zurück, um besser Anlauf nehmen zu können."
~Zsa Zsa Gabor

CÉCILIA
Einige Wochen später

„Ich brauchte gar nicht so ein großes Apartment.", ich legte meine Tasche auf dem Tresen ab und lief durch mein neues Zuhause. „Nur das Beste für dich."

Ich lächelte Aras an. Das Apartment war mitten in New York mit einer Aussicht auf den Central Park. „Es ist wirklich toll. Ich liebe es."

„Und wir wohnen nur ein Apartment weiter.", sagte Liz lächelnd, während sie seine Hand festhielt. „Eigentlich war hier auch noch eine Wohnung frei, aber wir dachten, dass du..."

„Mir hätte es nichts ausgemacht.", unterbrach ich Liz lächelnd. „Ihr habt für mich Marseille hinter euch gelassen, das wäre nicht nötig gewesen."

„Uns hält dort nichts mehr auf.", sagte Aras und ich nickte nur, denn der Ton seiner Stimme duldete keine andere Begründung. In den letzten fünf Wochen ist nicht so viel passiert. Außer, dass ich nicht mehr seine Ehefrau war. Unsere Ehe zu annullieren war sehr einfach, denn ich hatte die Scheidung in den ersten fünf Tagen unserer Ehe eingereicht. Aras hatte sich um den ganzen Papierkram gekümmert und ich selbst musste nur meine Unterschrift auf die Papiere setzen. In mir tobte ein wilder Sturm in meiner Seele, meinem Verstand und in meinem Herz. Einfach alles an in mir tut weh. In mir war dieser Schmerz und es fühlte sich so an als würde es nie verheilen. Als würde ich mit diesem Schmerz untergehen und nie auftauchen. Ich lache und versuche jeden Tag einen Grund zu finden, um das Haus zu verlassen, aber dieser Schmerz wurde nicht weniger. Ich verbrachte meine Tage mit Aurora, Stella, Aras und Liz und zeigte ihnen nicht, was für ein Wind in mir tobte. Und wenn ich abends alleine war, weinte ich mir die Seele aus dem Leib. Ich fühlte mich einsam. Ich war am Ende meiner Kräfte und das, obwohl ich wusste, dass ich vorher ein Leben ohne ihn hatte, konnte ich mich nicht damit abfinden, nun, ohne ihn zu leben.

Ich hatte vorher ein Leben ohne ihn. Vorher habe ich auch gelacht, geliebt und es gab vorher auch Dinge in meinem Leben, die mir wichtig waren.
Vorher habe ich mir auch Liebesfilme angeschaut und geweint. Und vorher fand ich immer Gründe, um glücklich zu sein. Selbst als ich nichts hatte, als ich meine Miete fast nicht zahlen konnte oder als Emilias Eltern mich rausgeworfen haben. Ich habe es immer geschafft, glücklich zu sein, aber jetzt? Jetzt schaffe ich es nicht. Ich hatte mich verloren und musste mich wieder finden, aber wie konnte ich denn? Ich hatte das Gefühl, nach ihm, nach Devin, nach dem Mann, der mich aus meinem glücklichen Leben heraus gezogen hat, konnte ich nie wieder glücklich werden. Wie kann ich je wieder jemandem vertrauen?

Meine Eltern haben mich verlassen und die Liebe meines Lebens hat mich auch verlassen.

Ich war alleine.

Egoistisch sein wollte ich nicht, denn ich hatte immer noch tolle Menschen um mich herum, aber letztendlich war ich jeden Abend alleine zwischen diesen Wänden. „Heute Abend gehen wir das feiern. Um acht, Cécilia?"

„Okay.", lächelnd nickte ich. „Abgemacht."

Nachdem Aras und Liz gegangen waren, fing ich an meine Kleider in die Schränke einzusortieren. Ich sortierte sie sogar nach Farben, um meine Gedanken an Devin zu unterdrücken. Ich hatte einige Dekoartikel bestellt und verteilte sie im Apartment. Selbst eine Lichterkette brachte ich an. So viel Leben und Farbe brachte ich ein, denn das brauchte ich im Vergleich zu dem Haus von Devin. Dort war alles schwarz, weiß und einige farbige Akzente zierten die Wohnung.

Es klingelte an der Haustür, als ich die Blumen in eine Vase stellte. „Was hast du schon wieder vergessen, Aras?", ich rollte grinsend mit den Augen, als ich lächelnd die Tür öffnete.

DEVIN DESMONDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt