60 | kein Blut

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„Kein Blut mehr an meinen Fingern."
~Devin Desmond

CÉCILIA

Devin und ich hatten ein tollen Abend. Wir spazierten lange am Strand und er zeigte mir Marseille. „Danke für dieses Date, Desmond", sagte ich bevor Devin die Haustür aufschloss.

„Immer wieder gerne", sagte er und wollte mich küssen, doch die Tür ging auf. Etwas musste ja immer passieren. „Hallo, Herr Desmond und Frau Lawrence", sagte die Haushälterin lächelnd. „Bis morgen."

Wir wünschten ihr einen schönen Feierabend und gingen hinein. „Da seid ihr ja", sagte Aléx als er uns erblickte. „Alles geklärt?"

Ich nickte lächelnd. „Wo ist Mary?", fragte Devin.

„Sie packt", antwortete Aléx und Devin sieht fragend zu ihm. „Wie sie packt?"

„Wir fliegen doch diese Nacht nach London. Hast du es vergessen?", antwortet dieser und Devin seufzte laut auf. „Ja habe ich."

„Heißt du und ich sind drei Tage alleine", zwinkert Devin mir lachend während Aléx grinsend zu uns schaut.

„Ich gehe hoch. Du wolltest doch sowieso mit Arin telefonieren", sagte ich leicht lächelnd und ging hinauf.

DEVIN

Ich lief raus in den Garten und wählte schnell die Nummer von Arin, dieser ging auch sofort ran. „Ich kann nicht, Bruder", sagte ich sofort und atmete aus. „Ich habe es Cécilia versprochen. Kein Blut mehr an meinen Fingern."

„Ich würde dich nicht fragen, wenn es kein Notfall wäre, aber du musst mir helfen.", ich konnte aus seiner Stimme heraushören, dass er wirklich verzweifelt war. „Es muss nur wie ein Unfall aussehen...", ich hörte Arin nicht mehr zu als ich Cécilia auf dem Balkon sah und mir zuwinkte. Sie war so schön. Wieder trug sie ein T-Shirt von mir und ihre langen braunen Haare wehten in der Luft. Lächelnd winkte ich ihr auch. „Bitte, Devin. Wenn mir jemand helfen kann, dann nur du. Ich kann nicht weiter zusehen, dass dieser Idiot meinen Liebsten wehtut."

„Ich rufe dich an. Gib mir paar Tage", sagte ich seufzend und verabschiedete mich von Arin. Mich umhüllte ein komisches Gefühl. Auf der einen Seite war Cécilia auf der anderen Arin. Welche Seite war nun schwerer? Natürlich Cécilia, doch die andere Seite in mir erinnert mich daran, wie wichtig Arin für mich ist.....

„Was ist los?", hörte ich Maryam sagen und sah sie mit zwei Gläsern auf mich zukommen. Lächelnd reicht sie mir mein Glas und setzt sich neben mich. „Es ist lange her, dass wir uns gesprochen haben. Wie geht es dir, Devin?"

„Mir geht es gut. Ich bin glücklich mit Cécilia.", ich blickte hoch zum Balkon, doch Cécilia stand nicht mehr dort. „Sie tut mir gut und ich denke, dass beruht auf Gegenseitigkeit, aber Arin möchte etwas von mir. Er will, dass ich mir die Finger dreckig mache. Obwohl ich es Cécilia heute noch versprochen habe, dass so etwas nie wieder passieren wird. Arin hat so viel für mich getan. Mein Verstand sagt mir, dass ich es ihm schuldig bin, aber dann gibt es noch Cécilia. Was würdest du an meiner Stelle tun? Würdest du dich für Alex entscheiden, wenn ich deine Hilfe bräuchte? Oder für mich?"

„Devin.", sie lachte laut auf. „Du bist mein Bruder und Aléx, die Liebe meines Lebens. Du stellst mir eine schwierige Frage, aber ich würde mich für dich entschieden.", ich drehte mein Kopf zu ihr und sie lächelt. „Dank dir lebe ich heute und bin mehr als nur glücklich. Aléx kenne ich deinetwegen. Dir bin ich heute mein Leben schuldig. Ohne dich wäre das alles unvorstellbar.", ich legte mein Arm um sie und zog sie zu mir.

„Ich liebe dich, Mary und du bist mir nichts schuldig.", ich küsste ihre Schläfe. „Ich bin froh, dass du meine Kleine bist."

„Und ich, dass du mein Großer bist. Sprich mit Cécilia. Eine gesunde Beziehung beruht auf Kommunikation. Mach nichts heimlich, das würde sie nur noch mehr verletzen."

Maryam hatte recht. Vielleicht würde Cécilia meine Sicht verstehen, wenn ich es ihr erkläre. Letztendlich geht es um einen Mann, der Frauen misshandelt. „Gute Nacht, mein Engel.", ich ließ Maryam alleine im Garten zurück und ging hoch ins Schlafzimmer.

„Gute Nacht, Prinzessin", sagte Cécilia gerade als ich das Zimmer betrat und lächelte breit.

„Gute Nacht und grüß Devin", sagte Stella und legte auf. Ich setzte mich auf den Sessel gegenüber von ihr und öffnete die ersten Knöpfe von meinem Hemd. „Was ist los?", fragte nun auch Cécilia lächelnd.

„Was soll sein?", fragte ich und legte mein Kopf schief. Cécilia steht auf und setzt sich auf meine Beine. Ich lehnte mich weiter zurück und legte meinen rechten Arm um ihre Hüfte und sie ihre Hände um meinen Hals. „Wir hatten so einen schönen Tag, doch du bist so abwesend. Du weißt, dass du mit mir über alles sprechen kannst, oder?"

„Ja ich weiß", lächelte ich und küsste die schöne Frau.

CÉCILIA

„Danke", murmelt Devin und küsst mich stürmisch weiter. Ohne mir weiter Gedanken um Devins Laune zu machen, erwiderte ich den Kuss, denn er war Devin, wenn er nicht über etwas sprechen wollte, dann tat er es nicht. Mittlerweile kannte ich ihn. Er spricht gewisse Dinge nicht direkt an, sondern verarbeitet es erstmal. Als er plötzlich sanft auf meine Unterlippe beißt, holt er mich zurück aus meinen Gedanken. Er fährt mit seiner Zunge über die pochende Stelle und augenblicklich hielt ich die Luft an. Mit mir in den Armen stand Devin auf und steuert auf das Bett zu.

„Musst du nicht Aléx und Mary zum Flughafen fahren?", fragte ich schnell und schnappte nach Luft, als er mich sanft auf dem Bett loslässt. Er wirft ein Blick auf seine Armbanduhr. „In vier Stunden.", ich ziehe ihn zu mir.

„Es wird sowieso jemand gleich anklopfen und uns...", ich hielt inne, als er anfängt Küsse auf meinem Hals zu verteilen. Seine Hände streifen über meine Hüften dabei zieht er ein Stück von meinem T-Shirt hoch. Grinsend fährt er mit seiner Hand unter mein Shirt und hinterlässt mit seinen Fingern Kreise auf meiner Haut.

„Devin!", hörte ich Aléx rufen und ich atmete schwer aus als Devin mein Hals mit seinen Lippen verwöhnt.

„Die Tür", sagte ich schwer und er betätigte einen Knopf neben dem Nachtisch und ich hörte, wie die Tür in den Schloss fiel. „Verdummt, Cécilia", sagte er einatmend und küsst meine Schläfe, meine Wangen, meine Lippen und zum Schluss meine Stirn und bleibt mit seinen Lippen einen Moment an meiner Stirn. „Ich will dich so sehr, aber wir haben all die Zeit der Welt.", er küsst noch einmal meine Stirn und geht zur Tür, als ich aufstand.

„Wir müssen uns noch um paar Geschäfte kümmern, bevor ich gehe. Kommst du?", sagte Aléx lächelnd und sieht zwischen uns beide her. Devin nickte und verlässt mit ihm das Schlafzimmer. Frustrierend ließ ich mich aufs Bett fallen, doch das Vibrieren meines Handys störte mich. Seufzend setzte ich mich gerade hin und griff, nachdem Telefon, welches unter dem Kissen lag, doch es stellte sich heraus, dass es Devins war und nicht meins.

Eingehender Anruf von Arin Demir.

„Hallo, Arin", ging ich lächelnd ran. „Ich bin Cécilia. Devin ist gerade unten. Ich bringe ihm das Telefon. Warte einen Moment.

„Das wäre lieb von dir, Cécilia", hörte ich ihn mit einer freundlichen Stimme sagen. Ich lief die Treppen runter ins Büro.

„So schnell darfst du ihn nicht vermissen, Cécilia", lachte Aléx als ich die Tür aufmachte.

„Wer sagt, dass ich ihn vermisst habe? Hier dein Handy. Du hast es oben vergessen, Arin ist dran."

Als ich den Namen seines Freunds aussprach, wurde er ganz blass und nahm das Handy aus meiner Hand und geht aus dem Büro.

„Er verheimlicht etwas."

„Ich glaube auch", sagte Aléx ehrlich und grinste dabei. „Ich stehe auf deiner Seite."

„Danke, Aléx.", schmunzelte ich und er lächelt. „Trotzdem lügt Devin mich an."

„Ich lüge dich nicht an.", hörte ich Devins Stimme und er atmet aus. „Arin möchte von mir, dass ich mir die Hände dreckig mache und ich werde es für ihn tun."

DEVIN DESMONDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt