104 | mein Bester

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„Devin ist meine Familie."
~Aras Kara

DEVIN

Ich fuhr ins Loft, um Mary und Aléx diese Nacht alleine zu lassen. Sie hatten zwar eine Etage für sich, aber ich wollte ihnen Freiraum gegeben. Und so stand ich im Zimmer meiner dunklen Vergangenheit. Die roten LEDs waren alle an, die Vitrinen leuchteten und die schwarze Liege kam perfekt in Geltung unter dem grellen Licht. Ich nahm eins meiner Messer in die Hand. War ich zu dem Zeitpunkt glücklicher? Ich nahm mein Handy in meine Hand und fing an zu tippen.

Aras, es ist vorbei. Wir machen nichts mehr.

Es dauerte keine zwei Minuten, bis er mir zurückschrieb.

Bist du dir sicher?

Mehr als das, Aras. Ich habe es versucht. Manche Dinge sollte man nicht erzwingen. Der alte Desmond wäre nicht mal solange einer Frau hinterhergerannt.

Du bist nicht mehr der alte Desmond, Boss. Und sie ist nicht irgendeine Frau.

Vielleicht wird es wieder Zeit, mein Bester.

Sie wollte Zeit von mir, aber wie lange sollte ich denn noch warten? Ich war kein geduldiger Mensch. Ich bekam immer alles, was ich will direkt. Ich hatte keine Nerven mehr für all das. Wir waren keine Kinder. Ich wusste nicht, ob sie wollte, dass ich ihr tagelang hinterherrenne oder ihr mehrmals meine Liebe gestehe. Ich hatte mich ihr gegenüber geöffnet, das war schon Beweis genug. Sie kannte all meine Dunkeln Geheimnisse. Was will sie noch von mir?
Ich war auch nur ein Mensch. Auch ich mache Fehler wie alle. Nur, weil ich Devin Desmond war, heißt es nicht, dass ich keine Fehler mache.

[...]

Als ich am nächsten Morgen im Office war, war Liz auch schon da. Sie sah, wie immer gut aus als hätte sie nicht die ganze Nacht gefeiert.

„Herr Desmond", empfing sie mich und reichte mir meinen Kaffee. „Gut geschlafen, Liz?", grinste ich.

„Kurz, aber gut", antwortete sie lächelnd und erzählt mir was zu dem Plan für heute. „Danke, ist Aras schon hier?"

„Ja", sagte sie und presst ihre Lippen zusammen. „Er ist im Konferenzraum."

Ich nickte und mein Blick fiel auf das Foto, welches auf dem Schreibtisch stand. „Nimmst du das bitte mit.", ich reichte ihr den Bilderrahmen und ohne etwas zu sagen, nahm sie es mit. „Falls Sie noch was brauchen, bin ich in meinem Büro."

"Danke.", ich klappte mein Laptop auf und fing an zu arbeiteten. Den ganzen Tag. Zwischendurch kam Aras mit irgendwelchen Informationen zu mir. Irgendwann fuhr ich zum Club ans Meer und arbeitete dort weiter.
Irgendwann kamen die ersten Gäste und die Musik wurde wie immer lauter. „Devin.", ich sah hoch und sah Maryam gerade durch die Tür kommen. „Was tust du hier?"

Sie lächelt. „I am your finance Queen.", und setzt sich neben mich hin. „Du trinkst Wasser?", sie griff nach meinem Glass und lacht laut auf. Ich nickte grinsend. „Vazgeçmişsin", sagte sie und ich atmete aus.
(Du hast aufgegeben.)

„Vazgeçtim", gestand ich ihr, dass es vorbei mit uns war. „Ich weiß nicht mehr weiter."

Mary nickte nur. „Ich bin anscheinend nicht der Typ für Beziehungen. Wir haben es nicht hinbekommen, Mary. Ich schaue nach vorne."

Ich sah aus dem Augenwinkel eine Frau mit ihren Freundinnen hineinkommen. „Yapma, Devin."
(Tue es nicht, Devin.)

„Was erwartet ihr alle von mir, Mary? Was soll ich nicht tun? Soll ich mich vor ihre Füße werfen? Sie anflehen, um bei mir zu bleiben?", fuhr ich sie an, obwohl das nicht meine Absicht war. „Yeter artik!"
(Es reicht so langsam!)

DEVIN DESMONDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt