133 | Überdosis Devin

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„Obwohl niemand zurückgehen und einen brandneuen Anfang machen kann, kann jeder von jetzt an beginnen und ein brandneues Ende machen."
~Chico Xavier


DEVIN

Ich klingelte heute an der Haustür, das tat ich normalerweise nie, aber ich wollte heute, dass Cécilia Sophia Desmond mir die Tür öffnet.

Meine Ehefrau sollte mir heute die Tür öffnen. Als wären wir ein ganz normales Ehepaar. Und dafür. Dafür würde ich so viel geben. Ganz einfache Probleme zu haben und ein langweiliges traditionelles Leben zu führen. Lächelnd öffnet Cécilia die Tür. „Ich habe schon auf dich gewartet, warum hast du länger..."

„Du siehst atemberaubend aus.", ich unterbrach Cécilia und schaute sie mir genauer an. Sie lächelt und dreht sich einmal um ihre eigene Achse. „Findest du?", ich nickte ihr zu. Sie trug ein weißes Kleid aus Satin. Es ging ihr bis unter die Knie und schmeichelte ihrer Figur unglaublich gut.

„Deine Schönheit bringt mich eines Tages noch um.", ich schloss die Tür hinter mir zu und packte sie an ihrer Hüfte, um sie fest an mich zu ziehen. Mein Blick fiel auf ihre roten Lippen, doch ich wusste, es war zu früh, um ihren Lippenstift zu ruinieren. Grinsend strich ihre lockigen Haare nach hinten, bevor ich ihre Wange küsse, dann ihren Mundwinkel und zuletzt ihren Hals. Sie seufzte zufrieden, aber drehte sich um, ohne meine Hand loszulassen, zieht sie mich in die Küche. „Lovely, das war gar nicht nötig." Sie hatte für uns gekocht, der Tisch war perfekt gedeckt. Sie hatte heute an alles gedacht. An Kerzen, an Blumen und Lichterketten. Ich schlang meine Arme um ihren Körper. „Ich wollte den gestrigen Tag mit dir nachfeiern."- sie legt ihren Kopf an meine Brust. „Ich vermisse dich, auch wenn ich dich jeden Tag sehe.", flüsterte ich und schloss für einen Moment meine Augen. Ich genoss ihre Nähe. Ihr vertrauter Geruch lässt mich entspannen und durchatmen. Alles war so chaotisch in letzter Zeit und es kostete mich alles so viel Energie und Kraft, denn wir hatten immer noch so viele unausgesprochene Probleme.


CÉCILIA

„Du hast keine Ahnung, wie viel du mir bedeutest.", sagt er mir, bevor er kurz durchatmet und über meine Wange streicht.

„Cécilia, du bist die wichtigste Person in meinem Leben. Du bist mein Leben, meine Ehefrau und für immer mein Lovely. Vielleicht werde ich..."

„Ich möchte mit dir tanzen.", ich unterbrach ihn, weil ich den Rest nicht hören wollte, da ich spüren konnte, was kommt. Ich wollte es nicht hören. Er hätte gesagt, dass er mich immer liebe würde, egal, ob er bei mir ist oder nicht.

Er war mein Seelenverwandter.

Ich musste manche Dinge nicht aus seinem Mund hören, denn ich konnte spüren, dass wir die gleichen Gedanken teilten.

Wir hatten beide Angst.

Angst um uns, unsere Liebe und alles, was zu uns beiden gehört. Er löst sich einen Moment von mir und startet einen Song. Er reicht mir lächelnd seine Hand und wir bewegten uns langsam zur Musik. So ging es die ganze Nacht. Wir aßen, lachten und tranken Wein. Wir versuchten all die Ängste zu verstecken, auch wenn sie überall durch lauern. Heute war es egal.

Alles, was zählt, waren wir. Er und ich.

Arcade lief im Hintergrund. Ein trauriges Lächeln bildet sich auf meinen Lippen. „Erinnerst du dich an den Brief?"

„Natürlich.", ich hörte ihn lachen. „Hätte ich dich gehen lassen, dann wärst du nicht heute meine Frau."

Ich schaute ihn an. „Stimmt.", und trank den Wein in meiner Hand leer. „Und du nicht mein Ehemann.", sagte ich lächelnd.

DEVIN DESMONDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt