Kapitel 14

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Will fährt mich Sonntag und Montag Abend ebenfalls heim. Aber ich habe weder Bri noch Charles von uns erzählt. Was soll ich ihnen erzählen? Will fährt mich heim und küsst mich in seinem Auto, aber ich weiß nicht, was wir sind.

Am Dienstag Abend stehe ich wieder vor seiner Tür. Mal wieder nervös. Ich klingle.

Will öffnet mir, zieht mich nach drinnen und küsst mich augenblicklich. Er umfasst meine Hüften und drückt mich gegen die Tür, die sich dadurch schließt.

Seine Lippen wandern von meinem Mund über meinen Kiefer bis zu meinem Hals runter. Mir entfährt ein Wimpern.

„Ari.", flüstert er gegen meine erhitzte Haut.

„Was macht ihr da?"

Wir schrecken auseinander. Chris steht oben an der Treppe und schaut uns an.

Shit.

„Nichts.", sage ich schnell. „Dein Bruder wollte gerade gehen und wir haben uns nur...ähm...verabschiedet."

Ich schiebe Will praktisch aus der Tür.

Dann will Chris fernsehen also setzen wir uns auf das Sofa.

„Was willst du sehen?", frage ich.

„Disney!"

Ich öffne Disney Plus und sehe, dass er alle Prinzessinnen-Filme bereits gesehen hat. Von Rapunzel über Mulan bis zu Merida. Aha. Daher hat Will also die ganzen Namen. Ich grinse vor mich hin. Früher haben mich die Spitznamen genervt, aber mittlerweile mag ich sie.

Wir schauen Rapunzel, einer meiner Lieblingsfilme. Wir essen vor dem Fernsehen und als der Film vorbei ist, bringe ich Chris ins Bett. Und er will einen Gute-Nacht-Kuss auf die Wange.

Ich habe ihn jetzt schon ins Herz geschlossen.

Als ich Wills Auto in der Einfahrt höre stehe ich auf und ziehe meine Schuhe an. Dann gehe ich durch die Tür. Er steigt gerade aus und lehnt sich gegen die Autotür. „Na, Schneewittchen?"

Kopfschüttelnd gehe ich zu ihm und lege meine Arme um seinen Nacken. „Nein. Heute bin ich Rapunzel."

Er lächelt und kommt meinem Gesicht näher. „Okay. Darf ich dich küssen, Rapunzel?"

„Du darfst.", kichere ich.

Sein Mund senkt sich auf meinen und und ich seufze. Seine Hände erkunden meinen Körper. Das ist viel zu gut. Fühlt sich das immer so gut an?

Er fährt mich nach Hause und küsst mich nochmal zum Abschied.

Mein Vater ist immer noch nicht wieder da. Manchmal verschwindet er einfach für Tage, Wochen. Gerade bin ich froh darüber.

Glücklich grinsend falle ich in mein Bett.

Die nächsten Tage wird es zur Routine, dass Will mich nach Hause fährt und wir uns küssen. Und darüber will ich mich nicht beschweren. Am Freitag fragt mich Charlie während des Tanzunterrichts, was zwischen mir und Will läuft.

„Wir küssen uns...also ständig.", sage ich.

„Oh mein Gott! Seid ihr zusammen?", ruft Charles aufgeregt.

„Ich weiß nicht, was wir sind.", antworte ich ehrlich.

„Frag ihn."

Soll ich ihn wirklich einfach fragen? Aber was, wenn er mich dann auslacht? Oder es für ihn nur etwas ganz lockeres ist?

„Ich bin so verwirrt, Charlie. Ich dachte immer, er kann mich nicht ausstehen, und jetzt das? Was wenn er mich nur körperlich anziehend findet, aber mich gar nicht mag?"

Charlie tätschelt meine Wange leicht. „Er wäre dumm, dich nicht zu mögen. Du bist unglaublich, Ari. Und das sage ich nicht nur so. Ich weiß nicht, was bei dir zuhause abgeht, aber ich weiß, dass du verdammt stark bist."

Ich blinzle Tränen weg. „Danke."

Am Montag in der Schule erzählt uns Bri, dass Rett am Freitag eine Party schmeißt. Wir sagen alle zu. Ich bin aufgeregt, weil Gerrett auch Will und seine Freunden kennt, also werden sie wahrscheinlich auch da sein.

In einem ruhigen Moment ziehe ich Brianna zur Seite und erzähle ihr ebenfalls von Will und mir. Sie reagiert ähnlich wie Charlie.

Als Will mich nach dem Arbeiten abholt, frage ich ihn, ob er zur Party kommt.

„Wenn du hingehst, komm ich auch.", antwortet er und nimmt mit seiner freien Hand meine.

„Ich gehe hin."

Er hebt unsere Hände zu seinem Mund und streift einen Kuss auf meine Knöchel. „Dann komme ich auch."

Broken BondsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt