Es ist vorbei. Hach. Ja. Tatsächlich, der Moment ist nun gekommen. Nach drei Teilen hat Morro Bay sein Ende gefunden. Dabei war's doch eigentlich nur ein Zweiteiler. Im Nachgang muss ich zugeben, wie verrückt der Einfall doch eigentlich war, eine vollkommen unabhängige Geschichte als dritten Teil umzuschreiben. Das ist ist nicht nur umständlich (andere Charaktere!), sondern extrem herausfordernd (die Vorgeschichte logisch einbauen!). Der schwerste Part war im Übrigen immer im Hinterkopf zu behalten, dass Morro Bay mit einem Alkoholproblem angefangen hat und das auch im dritten Teil berücksichtigt werden muss. Diese unabhängige Geschichte hieß im Übrigen Still on my Brain.
Der dritte Teil hatte auch großen Einfluss auf den zweiten Teil. Warum? Ganz einfach, Jax' Tod war eigentlich nicht vorgesehen. Es gab ein plüschiges Happy End. Umso radikaler erscheint nun die Entscheidung die Geschichte auf diese Weise, wie sie heute ist, fortzuführen, hm? Ich weiß ...
Warum Morro Bay? Wie kommt man ausgerechnet auf so ein unbedeutendes Fischerdorf, irgendwo im Nichts? Weil mich der Ort seinerzeit geflasht hat. Im Jahr 2011 waren wir auf der Durchreise Richtung von Los Angeles nach San Francisco und kamen Abends an. Es war grau und nebelig draußen. Fast schon gruselig. Wir übernachteten in einem bescheidenen Days Inn in Küstennähe. Als wir am nächsten Morgen aufbrechen wollten, traute ich meinen Augen nicht. Morro Rock ragte in seiner vollen Pracht aus dem Wasser. Ich hatte so etwas noch nie zuvor gesehen. Es war ein ganz besonderer Moment für mich. Und auf einmal war ich schockverliebt.
Letztes Jahr waren wir wieder auf der Durchreise. Diesmal von Yosemite Richtung Los Angeles. Ich bin immer schlecht informiert bei unseren Reisen, ja wirklich. Also frage ich „wo schlafen wir denn?" und mein Mann antwortet „Morro Bay". Wir blieben diesmal ein bisschen länger, hatten bestes Wetter und nicht viel Zeitdruck. Und was soll ich sagen? Die Begeisterung war nicht verblasst. Es ist und bleibt ein besonderer Ort für mich.
Übrigens, die Entzugsklinik existiert nicht. Andere Orte, wie z.B. die Sirene, allerdings schon.
Lina und Jax. Puh. Ich habe manch einen Leser verstimmt mit diesen Charakteren. Es war keine leichte Kost, oh nein. Aber es hatte auch sein Gutes. Ich habe nämlich über mich selbst viel nachgedacht. Als Autor erschafft man durchaus Figuren, die anecken sollen. Nicht jeder muss gemocht werden. Bei Lina und Jax war es allerdings nicht meine Absicht, sie in ein schlechtes Licht zu rücken. Klar, sie sollten Fehler machen, darunter leiden, mehr oder weniger daraus lernen. Aber sie sollten Sympathieträger bleiben. Das ist in diesem Fall nicht optimal gelungen. Stellenweise garnicht. Hm. Dabei dachte ich, das passt schon. Menschen sind nicht perfekt. Sie brauchen nur ein gutes Herz, der Rest ist optional. Tja, ne, das reicht so wohl doch nicht. Nicht immer. Nicht hier.
Nun gab es aber kein Zurück. Ich konnte und wollte nicht von neu anfangen. Also, Augen zu und durch! Und ich bereue es nicht. Erstens, ich hätte nicht gewusst, wie ich es besser machen soll. Zweitens, es wäre dann nicht mehr die Geschichte gewesen, die ich erzählen wollte. So ist am Ende Morro Bay ein Nischenprodukt geworden. Es bedient nicht die breite Masse. Es ist okay.
Ist der Ruf erst ruiniert ... mit Lisa und Silas hab ich's dann echt locker gesehen. Ihre Geschichte passte zum Gesamtkonzept und ist definitiv nicht Mainstream. Wer die ersten beiden Teile verdaut hat, war für den dritten Part bestens vorbereitet!
Ich selber liebe alle Charaktere und bin froh, dass ich nicht an ihnen gerüttelt habe. In jeden von ihnen steckt ein bisschen von mir. In dem einen mehr, in dem anderen weniger.
Ein besonderer Dank gilt @DaCaBells, @Jenny15789 und @_Jay_M_ , die Morro Bay mit gestaltet haben. Manch eine Szene und Entwicklung der Geschichte ist durch ihre Ideen überhaupt erst entstanden. Andere Stellen wurden durch ihre Hilfe ausgebessert. Ich danke ihnen für die Bereitschaft sich einzubringen (obwohl ich auch dafür bekannt bin gern zu widersprechen) und Morro Bay besser zu machen. Zeit ist das teuerste Gut und die drei wunderbaren Autorinnen haben mir und meiner Geschichte ihre Zeit geopfert. Das wertschätze ich sehr und empfinde es nicht als selbstverständlich.
Jenny15789 ist im Romantik-Genre unterwegs und hat ganz wunderbare Werke vorzuweisen. Mit ihrem zweiteiligen Roman Jess hat sie mein Herz erobert. Ich habe selten so eine sympathische Protagonistin erlebt, in der ich mich selbst wieder finde. Herzschmerz, Spannung und prickelnde Momente reichen sich die Hand. Ich kann bei Jennys Geschichte am Besten abschalten und mich für einen Augenblick darin vollkommen verlieren.
_Jay_M_ ist ein Allround-Talent, das seines Gleichen sucht. Ihr Schreibstil ist komplex und bewegt sich auf allerhöchstem Niveau. Bei ihr findet ihr Geschichten aus unterschiedlichen Genren. Ich habe einige ihrer Werke mit großer Freude bereits gelesen. Mein persönlicher Favorit ist Wir sind hier. Es ist ein historisches Drama, das hingebungsvoll recherchiert wurde und zum Nachdenken anregt.
DaCaBells beeindruckt mich durch ihren unerschöpflichen Einfallsreichtum. Ihre Fantasy-Reihe Kristallinsel hebt sich in vielen Hinsichten von anderen Geschichten aus dem Genre ab. Nichts ist dem Zufall überlassen. Jedes Detail ist präzise ausgemalt und bietet eine unfassbar fesselnde Kulisse für die Hauptfigur Caroline, die mit ihrem vielseitigen Wesen tief beeindruckt. Aber DaCa kann auch Krimi-Thriller! Ihr neuestes Werk S.O.P.H.I.E. spielt in einer Welt, die aus unserer gegenwärtigen Perspektive unvorstellbar erscheint.
Ein besonderer Dank auch an Tina12079, Bunte_Blaubeere, Sandra_1302 und Anomis63 für euer treues Lesen und Voten.
Und jeder stille Leser, der mich bis zu diesem Punkt begleitet hat, soll bitte wissen, dass ich euch gleichermaßen wertschätze und froh bin, dass ihr da seid.
Danke schön!
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Morro Bay III
RomanceMorro Bay, ein Ort der Zuflucht. Ein sicheres Fleckchen Erde, um den inneren Frieden zu finden. Diese Worte hatte sich Lisa Cole als kleines Mädchen genauestens eingeprägt, als ihre Mutter aus ihrer Vergangenheit erzählte. Dass sie sich eines Tage...