50 | Verheiratet

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6 Monate später | Irgendwo auf dem Pazifik

„Ich wette, du hast es kommen sehen, hm? Oder überrascht es dich? Nein, das tut es sicher nicht. Ich stelle mir dein Gesicht vor, wie du mich mit deinem wohlwissenden Lächeln anstrahlst und mir sagst, dass es genau das ist, was du dir für uns gewünscht hast. Ein Teil von mir trauert heute allerdings ganz besonders um uns. Ich wollte mit dir alt werden und mit dir unsere Enkel aufwachsen sehen. Ich hatte dir noch so viel Liebe zu geben. Die Sehnsucht nach dir wird niemals abschwächen. Über dich hinweg zu kommen ist für mich unmöglich. Und dennoch trage ich ab heute einen weiteren Ring an meinem Finger. Es fühlt sich gut an. Es fühlt sich richtig an. Auch wenn der Gedanke mich für den Rest des Lebens begleiten wird, dass unsere gemeinsame Zeit viel zu früh abgelaufen ist, freue ich mich auf meine Zukunft ..."

„Was macht sie da draußen?", fragte Jeremy neugierig. Er hatte sich zu Samantha gesellt, die Lina vom oberen Deck der Yacht, auf der sie sich befanden, beobachtete. Sie stand vorne an der Reling und führte ein Selbstgespräch.

„Du weißt doch", antwortete Samantha. „Das Boot steht an gleicher Stelle, an der damals Jax bestattet wurde. Sie spricht mit ihm."

„Verstehe."

Samantha schaute ihn an: „Und warum hast du mich gebeten hier draußen auf dich zu warten?"

„Ich wollte kurz mit dir alleine sein."

„Weshalb?"

„Um dir zu erzählen, dass ich meinen Club ins San Francisco verkaufen möchte, um nach L.A. ziehen zu können."

Samantha guckte ihn überrascht an: „Warum hast du diese Entscheidung getroffen?"

„Weil ich mehr von dir möchte, als nur gelegentlichen Sex, Sam. Und ich weiß, dass es dir genauso geht."

„Jem ..."

„Mir ist klar, dass du von festen Beziehungen nicht viel hältst", fiel er ihr ins Wort. „So ging es mir viele Jahre auch. Aber umso älter ich werde, umso mehr sehne ich mich nach Beständigkeit. Jedes Mal, wenn ich darüber nachdenke, tauchst du in meinen Gedanken auf. Die Gefühle, die du in mir auslöst, will ich nicht länger unterdrücken. Ich wünsche mir, dass wir es miteinander versuchen."

Sie lächelte ihn an.

„Wir haben nichts zu verlieren, Sammy", fügte er hinzu. „Gib uns eine Chance."

Ohne ein Wort zu sagen, nahm sie sein Gesicht in beide Hände und presste ihre Lippen auf seine.


Zur gleichen Zeit betrat Ryan das untere Deck. Lina bemerkte seine Anwesenheit und drehte sich in seine Richtung: „Hey, Mr. Turner."

Mit einem breiten Lächeln im Gesicht blieb er vor ihr stehen und legte seine Arme um ihre Taille: „Hey, Mrs. Cole Turner."

„Das hört sich gut an", gluckste sie.

„Ich weiß."

Zärtlich legte sie ihre Arme um seinen Nacken. Er trug einen marineblauen, maßgeschneiderten Anzug zum weißen Hemd mit passender Fliege.

„Was machst du hier draußen ganz allein?", wollte er von ihr wissen.

„Ich habe mit Jax gesprochen."

„Und was erzählt er so?"

„Er konzentriert sich eher aufs Zuhören."

„Verstehe."

„Ich danke dir, Ryan."

„Wofür?"

„Dafür, dass wir uns an diesem besonderen Ort das Ja-Wort gegeben haben", erklärte Lina. „Es fühlt sich für mich wirklich so an, als sei Jax heute hier."

Morro Bay IIIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt