Kapitel 31

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Einige Stunden später tauchte Jason im Medizinzentrum auf, wie Lucas es gewünscht hatte und wie immer enttäuschte der Beta seinen Alpha nicht. An seiner Frau lief die ältere Hexe mit. Sie war die Oberpriesterin des geflüchteten Covens. Die Oberpriesterin seiner magischen Gefährtin.

Chrissy sah nicht begeistert aus, aber Jason musste sie auch nicht her zerren. Also musste er eine angemessene Einigung mit ihr gefunden haben.

 Ihr Gesichtsausdruck war mürrisch, und ihre grünen Augen funkelten vor Ärger.

Lucas wartete im Flur, als Jason und Chrissy auf ihn zukamen. „Danke, dass du gekommen bist," sagte Lucas ernst. Er schluckte allen Frust darüber, dass diese Hexe zusammen mit Ivy direkt unter seiner Nase gelebt haben, ohne dass er es bemerkt hatte. Dass sie ihn verhöhnt haben, und Ivy ihn als Opfer benutzt hat, ohne dass ihm das aufgefallen war.

Chrissy schnaubte und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich bin nur gekommen, weil dein Beta mir versprochen hat, dass der Alpha höchstpersönlich mir und meinem Coven einen Gefallen schuldet."

"Einen angemessenen Gefallen.", korrigierte Jason.

Verärgert warf Lucas Jason einen scharfen Blick zu. „Nun... wenn er das versprochen hat, so werden wir über euren Wunsch sprechen. Aber zunächst brauche ich Ihre Hilfe."

Er öffnete die Tür zum Behandlungszimmer, und Chrissy trat ein. Ihr Blick fiel sofort auf Ivy, die fiebernd und gefesselt auf dem Bett lag.

„Ivy," rief Chrissy schockiert und rannte ins Zimmer. „Was macht sie hier?" Sie fasste Ivy an, berührte ihre Stirn und konnte die Hitze spüren. „Sie glüht ja..."

Lucas trat näher und gab Chrissy die Perlen. „Sie hat das Fieber, seit die Perlen abgefallen sind. Sie trug sie in einem Armband," erklärte er.

Chrissy betrachtete die Perlen, bewegte sie in den Händen hin und her und schloss die Augen, konzentrierte sich, als würde sie die Energie der Perlen spüren.

„Es ist ein Gemisch aus zwei Zaubern.", sagte Chrissy, "Sie sind verwoben und durcheinander geraten." Sie öffnete die Augen. 

Sie blickte Ivy grimmig an. "Du hast echt nichts dazu gelernt.", murmelte sie. 

"Wofür war der Zauber?", fragte der Alpha.

Chrissy räusperte sich, unsicher ob sie es erzählen sollte. "Sie müssen uns Hexen als eine Art Gefäß vorstellen. Fähig die Energie der Natur aufzufangen und diese, in Form von Magie weiter zu leiten. Im Grunde genommen, schieben wir nur Energie von einem Ort zu einem anderen... Wenn wir sie nicht ableiten, ist das Gefäß zu... voll und in dem Fall sammelt sich die Magie an und bricht aus." Sie legte die Perlen wieder in Lucas Hand. "Deine Gefährtin hat über Monate, vielleicht sogar Jahre hinweg,  ihre menschlichen Gefühle unterdrückt, was auch eine Form der Energie ist, statt sie, wie ein Mensch abzuleiten - vermutlich als eine Art Schutz. Aber gleichzeitig hat sie die Natur gebeten, ihr das wieder zu beschaffen, was sie sich sehnlichst gewünscht hat. In ihrem Körper herrscht ein Kampf, und keine Seite will die Oberhand abgeben. Keine will gehen..." Chrissy sah besorgt zu Ivy und strich ihr die nassen Haare aus der Stirn. "Wenn sie sich nicht entscheidet, wird sie vielleicht sterben."

„Kannst du ihr helfen?" fragte Lucas eindringlich.

"Vielleicht. Ich kann versuchen, den Zauber zu stabilisieren und ihr Linderung zu verschaffen, aber ich kann ihr die Aufgabe nicht abnehmen, die Energien abzuleiten." Sie sah Lucas an. "Aber Sie können ihr helfen. Das Gefährtenband ist eine Art energetischer Verbindung zwischen Ihnen beiden, wenn Sie..."

Lucas versteifte sich. "Ich habe nie gesagt, dass sie meine Gefährtin ist.", erwiderte er. 

Chrissy lächelte, fast schon mitleidvoll. "Nein. Das mussten Sie auch nicht. Ich weiß schon seit Jahren, dass sei Ihre Gefährtin ist, Alpha. Sie hat es mir selbst gesagt."

Forbidden Desire: Alpha's GeheimnisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt