37. - Alt und Weise

111 7 0
                                    

„Alter Lili", stieß Katharina leicht entnervt aus, als ich ihr mitteilte, dass sie die Fahrt nach Hause alleine antreten würde.
„Es ist ja nicht so, als hätte ich nicht damit gerechnet, aber jetzt bin ich irgendwie doch ein wenig zornig", plapperte Katharina weiter, „Sie hätte mir wenigstens anbieten können, auf der Couch zu- wobei, lieber nicht, ich möchte euch beide nicht beim Sex hören. Euch vorhin zu beobachten war mir schon zu intim".

Ich grinste und schüttelte den Kopf. Dann bot ich Katharina an, ihr Taxi zu bezahlen.
„Nein", sagte sie bestimmt, „Keine Chance. Ich bleibe sowieso noch ein bisschen".

Sie sah mich mit zweifelndem Blick an, „Aber ich habe Angst, dass du das hier wieder vermasselst. Mit dieser unfassbaren Frau, zu der ich sicherlich nicht „Nein" sagen würde".
Ich zuckte mit den Schultern, „Ich versuche, es nicht zu tun".

Also machten wir es uns auf der Wohnzimmercouch zwischen zwei sehr dubios aussehenden Typen bequem, von denen ich mir ziemlich sicher war, dass sie nicht zu Saras ursprünglich geplanter Runde gehört hatten.

Wie sich herausstellte, hießen sie Max und Henrik und waren ein paar Jahre älter als Katharina und ich. Vor allem aber waren sie betrunken und machten sich auf alle möglichen Arten und Weisen an uns heran, was wir - zugegebenermaßen leicht belustigt - abzuwenden versuchten.
Natürlich bekam Sara Wind davon und sofort schlechte Laune, als sie uns zwischen den beiden Männern sitzen sah. Sie huschte mit verschränkten Armen und sich kräuselnden Augenbrauen um die Ecke, nachdem sich unsere Blicke kurz getroffen hatten, und ich folgte ihr.

Einen Moment später fand ich mich im Badezimmer wieder, welches vom Flur abging.
Sara knallte die Tür hinter mir zu und drehte mit erstaunlicher Energie den Schlüssel um, während sie mich, die ich noch in den Raum hineinstolperte, gegen eine freie Wand stieß.
„Untersteh dich", zischte sie bestimmt, jedoch mit einem spielerischen Funkeln in ihren Augen, „Dich auch noch in meiner Anwesenheit von irgendwelchen plumpen Typen angraben zu lassen".

Ihre Hände fanden den Weg in meine Haare, ihre Lippen und Zähne trafen auf meinen Hals, ihr Knie drückte sich zwischen meine Beine.
Ich spürte ihre Stimme an meinem Ohr, während meine Knie zu Versagen drohten.
„Fuck, Lili", flüsterte sie mit rauer Stimme, „Ich will dich so nehmen, dass du nie wieder auch nur an jemand anderen denkst".

Ihre Finger lösten sich aus meinen Haaren, öffneten die Knöpfe meiner Jeans und glitten mit Leichtigkeit zwischen meine Beine. Ich hatte mich unterdessen in ein stöhnendes und seufzendes Wrack verwandelt und all meine Sinne spielten verrückt.
Meine einzige Hoffnung war Sara, die mir entweder Erlösung verschaffen oder mich für immer verfluchen könnte.
Sie küsste mich, mit heißen Lippen und berührte mich mit ihren geschickten Fingern, trieb mich weiter in den Wahnsinn.

Als ich gerade, meine Zähne in ihrem Nacken versenken wollte, um meine Lust ein wenig zu dämpfen, ließ sie von mir ab.
Sie lehnte sich von mir weg, richtete meine Jeans mit ein paar flinken Handgriffen, strich sich selbst durch die blonden Locken und sah mich selbstzufrieden an.
Ihre Finger, die vor wenigen Augenblicken noch zwischen meinen meinen verweilt hatten, nahm sie zwischen ihre Lippen. Oh Gott. Sie grinste nur.

Ich lehnte atemlos an der Tür, nun wieder vollständig bekleidet, aber mit rasendem Herzen und kribbelnder Vorfreude zwischen meinen Beinen.

„Verstanden?", fragte Sara, deren Gesicht eine Mischung aus Zorn und Zufriedenheit widerspiegelte. Doch auch ihre Wangen waren gerötet und ihr Atem ging schwer. Über ihre Augen hatte sich ein verräterischer Glanz gelegt.

Ich nickte, immer noch unfähig einen klaren Gedanken zu fassen, und ließ Sara durch die Tür austreten. Sie sah nicht zurück, richtete nur noch einmal den Dekolletebereich ihres Jumpsuits.

Nichts für immerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt