23. - Überraschungsparty

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Am nächsten Morgen wieder in Saras Bett aufzuwachen, ihren ruhigen Atem und ihren nackten Körper neben mir zu spüren, noch bevor ich die Augen öffnete, war surreal.

Sie war schon wach und sie blickte mich an, mit verstrubbelten Haaren und einem Schmunzeln auf den Lippen.

"Guten Morgen", flüsterte sie und drückte mir einen sanften Kuss auf die Stirn, bevor sie sich ein wenig aufrichtete, "Ich könnte mich daran gewöhnen, neben dir aufzuwachen".

Ich lächelte schlaftrunken und versuchte, das, was sie gerade gesagt hat, in meinem noch benebelten Gehirn zu verarbeiten. Daran gewöhnen könnte ich mich wohl auch.

"Ich gehe duschen und könnte danach Brötchen beim Bäcker holen. Klingt das nach einem Plan?", fragte sie nun und schälte sich aus der riesigen Bettdecke, die wir in der Nacht geteilt hatten. Ich nickte stumm, bevor ich mich von Sara, die mir vorsichtig ihre Hände entgegen streckte, aus dem Bett ziehen lies und ihr ins Badezimmer folgte.

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Das Klingeln an der Tür riss mich schlagartig aus dem Tagtraum, dem ich gerade noch mit einer Tasse Kaffee in der Hand im großen Sessel in Saras Wohnzimmer nachgegangen war. Verwirrt stand ich auf und trottete, so wie ich war, in Unterwäsche und einem von Saras großen Hemden, zur Tür.
Bestimmt hatte Sara nur ihren Schlüssel vergessen.

Ich öffnete die Wohnungstür und stand plötzlich einem Mann um die Vierzig gegenüber, den sogar ich zweifelsohne als sehr attraktiv bezeichnen musste. Er hatte bereits ziemlich graue Haare, markante Wangenknochen und einen drei Tage Bart. Ich starrte ihn für einen Moment an, bevor ich mich wieder halbwegs konzentrieren konnte und zumindest ein kratziges "Guten Morgen" hervorbrachte.

Nun grinste er mich an und sein Blick wanderte an meinem zugegebenermaßen recht leicht bekleideten Körper hinab, während meiner auf die zwei blonden Mädchen fiel, die rechts und links von ihm standen und mich mit großen Augen ansahen. Fuck.

"Ist Sara nicht da?", fragte der Mann, den ich mittlerweile als Mark identifiziert hatte, mich gedehnt und hielt mir im nächsten Moment seine Hand hin, welche ich peinlich berührt ergriff.

"Ich bin übrigens Mark", stellte er sich nun vor, "Und das hier sind Greta und Mila". Er deutete auf jeweils eines der Mädchen neben sich. Ich lächelte die beiden vorsichtig an, mir schlagartig der Tatsache bewusst werdend, dass ich es mir mit Saras Töchtern auf keinen Fall schon im ersten Moment vermiesen sollte.

"Ich bin Lili", stellte ich mich ebenfalls vor und schob mich im Türrahmen zur Seite, "Sara ist nur kurz Brötchen holen, aber sie dürfte gleich wieder da sein".

Es war absurd, die drei in die Wohnung einzuladen, die sie vermutlich viel besser kannten, als ich. Deshalb machte ich nur einen Schritt ins Innere der Wohnung und wartete darauf, dass Mark die beiden Mädchen vor sich hinweg durch die Tür schob.

„Wer bist du?", fragte eine der beiden, ich vermutete Mila, sie sahen sich wirklich zum Verwechseln ähnlich, mich nun, während sie sich die Schuhe auszog.

Ich schloss die Tür hinter den dreien und schlich mich Richtung Schlafzimmer, während die Kinder sich langsam zu akklimatisieren schienen.

„Ich bin eine Freundin von deiner Mama", erklärte ich dem Mädchen, bevor ich mich kurz in Saras Schlafzimmer verkroch, um mir etwas anzuziehen.

Mark grinste in Anbetracht meiner Notdürftigen Erklärung in sich hinein. Er zog die Augenbrauen hoch und mir stieg die Röte in die Wangen, obwohl er mich gerade nicht mehr sehen konnte.

Aus meiner Sicht war es recht offensichtlich, dass ich nicht eine Freundin seiner Exfrau war. Und vermutlich wusste er das auch.
Zumindest sah er so aus.
Welche eine Freundin öffnete einem wohl die Tür in einem ziemlich durchsichtigen Slip und Klamotten der anderen Person?!
So oder so hätte ich aber ohnehin nicht gewusst, als was ich mich sonst hätte vorstellen sollen.

Nichts für immerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt