Kapitel 44

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Stunden vergingen, und es wurde schon dunkel. Ich blieb alleine in Alejandro's Schlafzimmer. Ich konnte nicht mehr, meine Kräfte verschwanden irgendwann.

Also saß ich dort, auf dem Boden, starrte in die Leere. Es war still. Die Stille war das einzigste, was mich beruhigen konnte.

Ob Luis bereits gemerkt hat, dass ich nicht da bin? Dass ich weg bin? Es waren schon mehrere Stunden vergangen.

Und dann kam Alejandro wieder rein. Sofort sah ich zu ihm hoch.

Oh nein...

Als er mich erblickte, auf dem Boden, kam er langsam zu mir runter. Meine Unterlippe zitterte. Wir beide schauten uns wortlos in die Augen.

,,Steh auf"

Kaum hatte er das gesagt, stand ich ganz vorsichtig auf. Er stand ebenfalls auf. Mein Körper spannte sich an, wieder zitterte ich.

,,Du machst mir Angst" flüsterte ich und trat einen Schritt zurück.

,,Wirklich, Angelina?" sprach er. ,,Tu ich das etwa?"

Und dann...passierte es. Das, wovor ich am meisten Angst hatte. Genau das passierte nun, obwohl ich es geahnt hatte...obwohl ich wusste, dass er das tun würde...

Seine große Hand schling sich um meinen Hals. Schon zog er mich an sich ran, verband unsere Lippen in einen schmerzhaften Kuss. Ich bekam Panik.

Ich versuchte alles...alles. Ich wollte ihn von mir wegschubsen, aber er war zu stark, zu groß. Also schaffte ich es nicht.

,,Ale...jandro!" murrte ich und wollte ihn wegschubsen.

,,Hör auf, Angie" murmelte er. ,,Gib zu, dass du das auch willst"

Ich kniff meine Augen zu.

,,N-Nein!"

Ich riss mich weg. Gerade als ich es geschafft hatte, packte er mich wieder. Er schubste mich zurück.

Damit spürte ich das große Bett unter meinem Rücken. Panisch sah ich nach oben, zu ihm. Er stand über mir, grinste, und seine kalte Hand berührte meine Wange.

Nein...bitte nicht...

,,S-Stop...b-bitte..." flüsterte ich los, meine Stimme zitterte extrem.

,,Wovor hast du Angst, Angelina?" sprach er leise.

,,B-Bitte..." schluchzte ich wieder los. Ich hielt meine Hände nach oben.

,,Ich tu dir nicht weh, solange du es dir nicht selber schwer machst"

In meinem Hinterkopf wusste ich, dass das...vielleicht...sowieso passieren würde. Früher oder später. Doch warum dachte ich das? Warum wusste ich das schon davor?

Dennoch kam es so plötzlich, und ich fühlte mich schwach. Ich konnte nichts machen. Alles, was ich versuchte, war zwecklos, nicht effektiv.

Seine Hände waren überall...aber auch nirgendwo. Ich schluchzte wieder. Ich ließ meinen Tränen freien lauf, auch, wenn das mich nicht retten würde.

Das war mein Ende, ging mir wieder durch meinen Kopf. Und vielleicht...war das so. Vielleicht wäre das hier die Nacht, wo ich sterben würde.

Niemand wusste, wo ich war. Luis war Zuhause. Stephán war Zuhause. Lexi und Rosita waren Zuhause.

Und ich war hier, mit dem Gefühl, dass ich es vielleicht nicht bis morgen Früh schaffen würde.

...

-
:(

echoes of silence 3Where stories live. Discover now