Jungkook blickt mich und mein Handy in meinen Händen erwartungsvoll an. “Ich habe geschrieben, sie antworten sicher gleich."
Ich lächel unsicher und hoffe inständig, dass mein Handy vibriert, weil eine Nachricht von meinen Freunden eingegangen ist.
Doch wieder einmal rettet mich Ahri, die sich schon von Weitem mit einem lauten “TAEEEE, ich habe ein Bild für dich gemalt” ankündigt und mit ordentlichen Schwung um die ecke Prescht und auf das Sofa zu steuert. Noch ehe Jungkook dazu kommt, sein "Ahri, langsam” und "VORSICHTIG!, nicht so Grob!" in gänze auszusprechen, hat sie sich auch schon auf mich geworfen, mit ihrer, mir schon all zu gut bekannten Wucht.
Ich versuche sie etwas mit den Armen abzufedern und lache:
“Ahri! irgentwann knockst du mich aus.” Wir beide kichern und ich schaue mir ihr Bild an, welches sie für mich gemalt hat.” Ohne das ich fragen muss, beginnt sie mir das Bild zu erklären.
"Das da ist Jungkook und daneben das bist du und ich bin da und spiele mit Bam. Weißt du, Bam ist in sein Zuhause weil Jungkook meinte das er dich erschrecken könnte und deswegen wartet er da jetzt."
Ich Blicke zu Jungkook und sage fragend, “Bam? Du hast einen Hund?”. Jungkook lächelt leicht und antwortet:
"Ja, er ist in seinem Zimmer, ich wollte nicht dass er auch noch zwischen uns herum wuselt."
“Du kannst ihn gerne hohlen, ich liebe Hunde”, erwidere ich daraufhin. Die Aussicht jetzt einen Hund zu streicheln, gefällt mir sehr. Die einzigen Wesen die eine beruhigende Wirkung auf mich haben sind Tiere und wenn schon eines hier im Haus ist, dann muss ich es auch unbedingt sehen.
“JAAAA wir hohlen Bamiiiii”, ruft Ahri begeistert und Jungkook geht um seinen Hund aus dem Zimmer zu lassen.
Kurz darauf höre ich schon die Pfoten auf dem Parkettboden und ein Dobermann kommt um die Ecke gestürmt und läuft auf das Sofa zu. Beim Sofa angekommen begrüß er erst Ahri und anschließend mich. Ich nehme sein Gesicht in meine Hände und beginne Ihn zu streicheln: “Wow so ein hübscher, Hallo Bam”.Nach einigen Minuten, die ich weiterhin sitzend auf dem Sofa mit Bam und Ahri verbracht habe, vibriert mein Handy und ich öffne den Chat mit meinen Freunden. Jimin hat geantwortet: “Ist etwas passiert? Wo bist du denn? Oder bist du zuhause? Soll ich dich irgendwo abholen?”
Ich wollte gerade zur Antwort ansetzen, als Jungkook fragt, “und? haben deine Freunde geantwortet?”
Ich blicke zu ihm: “Ja, ein Freund würde mich abholen kommen, er hat allerdings kein Auto, in welchem Bezirk wohnst du denn?"
Mir tut es leid und ich denke bereits darüber nach doch alleine nachhause zu fahren, da gibt mir Jungkook eine Antwort: “Gangnam”.
Die Antwort überrascht mich nicht, alleine der Größe der Wohnung nach, Jungkook scheint gut zu verdienen.
“Ist die U-Bahn weit entfernt von hier? Weil ich glaube ich mach mich doch alleine auf dem Weg, so weit zu mir nachhause ist es nicht”
Jungkook steht mit verschränkten Armen vor mir und zwischen seine Augenbrauen haben sich zwei tiefe Falten gebildet, zusätzlich kaut er auf seinem Piercing herum. Seine Muskeln kommen so viel besser zur Geltung und ich kann nicht leugnen, das ich ihn wahnsinnig anziehend finde.
Jungkook reißt mich mit einem “Ich fahre dich nachhause” aus meinem Starren und fordert Ahri auf, sich anzuziehen.
Dann wendet er sich wieder mir zu.
“Gib mir mal bitte deine Adressen, dann kannst du deinem Freund schreiben, wann wir ungefähr bei dir ankommen und versuch gar nicht erst mir zu widersprechen”, würgt er direkt meinen versuch ab zu protestieren und fügt hinzu: “Ahri ist eh bereits ganz aus dem Häuschen und will mit dir Auto fahren” , beendet er somit seinen Satz und ich schließe meinen Mund wieder ohne etwas zu sagen.
Nachdem Jungkook die Adresse eingegeben und mir die geschätzte Zeit nennt, schreibe ich Jimin.
Ich schäme mich und es fühlt sich alles etwas übertrieben an. Ich nehme die Decke von meinen Beinen und stehe auf. Gleich darauf bereue ich es wieder. Wie eine Wucht kehrt das Kribbeln zurück und mein Sichtfeld verdunkelt sich. Ich setze mich wieder hin. Okay ruhig bleiben, damit kann ich umgehen, ich muss nur langsam machen.
Gerade als ich wieder aufstehen wollte stellt Jungkook vor mir meine Schuhe ab: ”Zieh die erstmal an, ich stütze dich gleich, ach und hier ist auch deine Jacke und Tasche."
” Woher…", wollte ich gerade ansetzen aber dann fällt mir Ahri ein, sie weis wo ich meine Sachen verstaue und sie muss sie Jungkook gebracht haben.
Ich schenke Jungkook ein kleines Lächeln und bedanke mich.
Dann ziehe ich meine Schuhe und danach meine Jacke an. Zu guter letzt, wickel ich mich noch in meinen großen Schal ein und bleibe so lange sitzen, bis jungkook zu mir kommt und mir hilft.
Ich genieße seine Nähe viel zu sehr und ahne bereits, dass mich dieser Umstand in noch weitere Probleme stürzen wird.Während der Autofahrt lenkt mich zum Glück Ahri ganz gut ab und wir kommen bereits nach ca 20 Minuten vor meiner Wohnung an. Draußen sehe ich bereits Jimin stehen und auch Jieun ist an seiner Seite. Als die beiden das Auto erblicken und mich darin erkennen, kommen sie auf uns zu. Jungkook steigt als erstes aus und öffnet meine Tür. Da ich auf der Straßenseite sitze, hilft er mir heraus. Ich hake mich wieder bei ihm unter, bis wir auf dem Fußweg angekommen sind. Mir ist das alles so unangenehm und es versetzt mich unter Stress solche Umstände zu bereiten. Das Ganze hilft meinem Zustand auch nicht und ich konzentriere mich darauf, die Kontrolle zu behalten und nicht wieder mein Bewusstsein zu verlieren.
Jimin schlingt bereits einen Arm um mich und somit lasse ich Jungkook los. “Was ist passiert?", wendet sich Jimin an Jungkook, doch dieser antwortet nur, dass ich ihnen das später alles in Ruhe erklären könne. Ich versuche mich zu verbeugen und bringe ein aufrichtiges "Danke" hervor. Dann winke ich Ahri, die ihre Nase schon fast an der Scheibe platt drückt und sehe wie Jungkook wieder ins Auto steigt und davon fährt.
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Gebrochen | Taekook
FanficTaehyung stand mit beiden Beinen im Leben, eine Wohnung, einen Job. Doch wie soll man alles schaffen und aufrechterhalten, wenn man nicht in die Gesellschaft hineinpasst? Wenn man den Anforderungen nicht gerecht werden kann? Das einzige, worin er no...