Da die Zeit drängt, zumindest für mich und ich immer unruhiger werde, habe ich mich bereits über das "Rooming in" im Krankenhaus informiert. Über die Kosten mache ich mir keinen Kopf, ich kann mir das zum Glück ohne Probleme leisten.
Direkt am nächsten Morgen rufe ich bei der Klinik an und frage nach.
Taehyung müsste zwar noch einmal die Station wechseln, aber das sollte kein Problem darstellen. Es sind zur Zeit auch Räume verfügbar.
Ich lasse mir einen Vormerken und zahle einen Kostenvoranschlag, da der Raum ja nun für mich reserviert wird. Damit alles aber abgeschlossen werden kann, muss ich noch Taehyung davon überzeugen und seine Daten, beziehungsweise sein Ausweis wird benötigt.
Das hat ja schneller und besser geklappt als gedacht.
Irgendwie fällt mir ein Stein von Herzen und gleichzeitig bin ich total nervös und hoffe, dass es von allen so akzeptiert wird und vor allem Taehyung dem ganzen zustimmen wird.
Kurz vor der Mittagszeit, mache ich mich dann auf dem Weg ins Krankenhaus. Ich habe heute Morgen schon mit Tae geschrieben, aber von meinem Vorhaben wollte ich ihm persönlich erzählen. Ich habe allerdings von ihm erfahren, dass er morgen die erste Chemo bekommen soll.
Bevor ich zu Taehyung aufs Zimmer gehe, hole ich mir die Unterlagen von der Station ab, für das neue Zimmer.
Dann klopfe ich an Taehyungs Tür und trete ein.
Das Glück scheint auf meiner Seite zu sein, denn der bis gestern noch leere Platz, neben Taehyungs Bett, wird jetzt mit einem zweiten Bett gefüllt. Anscheinend soll hier eine weitere Person ins Zimmer kommen.
"Hey", begrüßt mich Taehyung und strahlt dabei übers ganze Gesicht.
"Hey", gebe ich zurück und setze mich zu ihm ans Bett, nicht aber ohne ihn kurz darauf zur Begrüßung in meine Arme zu nehmen.
Als ich mich von ihm löse, fällt sein Blick auf die Unterlagen, die ich noch immer in meiner Hand halte.
Er sieht mich fragend an,
"Was hast du da?", fragt er.
Bevor ich weiter auf seine Frage eingehe, sehe ich zu dem anderen Bett und sage: "Bekommst du hier noch wen mit auf das Zimmer?"
Taehyungs Gesicht verzieht sich etwas und er antwortet mit einem etwas bedrückten "Ja".
Dann fügt er hinzu: "Wir haben eh schon kaum Zeit für uns und jetzt wird hier zusätzlich immer eine weitere Person sein, die auch noch Besuch bekommt und alles. Was ist, wenn es ein Opa ist, der mir all seine Geschichten erzählen will?"
Ich muss schmunzeln.
"Was ist...", gehe ich auf Taehyung Wortwahl ein und sage weiter "...wenn ich hier die Lösung in den Händen halte."
Also gerade hilft mir das Schicksal enorm und es hat mir die perfekte Gelegenheit geboten, Taehyung das ganze noch schmackhafter zu machen.
Taehyung nimmt mir den Zettel jetzt aus der Hand und liest.
"Vertrag für das Rooming In". Er scheint gerade ein paar Zeilen zu überfliegen und lässt dann abrupt den Zettel sinken und sieht mich mit großen Augen an.
"Nicht dein Ernst", flüstert er.
Kurz bin ich besorgt, Doch dann sagt er: "Mir egal, was es kostet, ich übernehme alles, würdest du das mit mir machen? Ich meine, du musst ja auch nicht immer da sein, du hast ja auch noch dein eigenes Leben und...."
Ich unterbreche seinen Redeschwall.
"Tae..., ich habe schon alles in die Wege geleitet und ich werde auch alle Kosten tragen. Das ist wirklich kein Problem für mich und außerdem bin ich derjenige, der das hier schließlich alles angezettelt hat und auch möchte."
Ich versuche ihm mit diesen Worten ein wenig sein schlechtes Gewissen zu nehmen. Denn so wie er mich ansieht, hadert er mit sich, das einfach so annehmen zu können. "Aber...", kommt jetzt auch von ihm zurück, "das kostet sicherlich ein Vermögen auf die Dauer und du tust schon so viel für mich, da ist es das mindeste, wenn ich die Kosten trage."
Ich seufze, dann lächel ich ihn sanft an.
"Ich habe eine ziemlich erfolgreiche Idol Karriere genossen, war danach lange beim Militär und hatte kaum Zeit Geld auszugeben und arbeite jetzt in der Firma meines Vaters, ich kann mir das leisten, Tae."
"Trotzdem", gibt dieser jetzt leicht trotzig von sich.
"Ich fühle mich damit einfach nicht wohl."
Er überlegt kurz und schaut mich dann wieder von unten heraus mit seinen großen runden Augen an.
"Können wir uns als Kompromiss den Betrag nicht teilen?"
Ich lege meinen Kopf in den Nacken und atme dabei aus. Er ist einfach so hinreißend!
Auch wenn ich immer noch vorhabe, alles zu übernehmen, willige ich ein. Ich weis das es ihm damit besser geht. Es wird eh erstmal alles von meinem Konto abgehen und ich kann später ja auch etwas flunkern, wenn es um den gesamten Betrag geht.
"Danke Jungkook, womit hab ich dich nur verdient", sagt er jetzt lächelnd und jetzt ist er es, der mich zu sich heranzieht und mir sanft einen Kuss auf die Lippen drückt.
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Gebrochen | Taekook
ФанфикTaehyung stand mit beiden Beinen im Leben, eine Wohnung, einen Job. Doch wie soll man alles schaffen und aufrechterhalten, wenn man nicht in die Gesellschaft hineinpasst? Wenn man den Anforderungen nicht gerecht werden kann? Das einzige, worin er no...